Buchempfehlung des Monats

Literaturnobelpreisbuch M. Lars

Cartoon: Mario Lars

Rebecca Maria Salentin: Schuld war Elvis

Eigenwillig und dem Leben zugewandt ist die weitverzweigte Familie Hunger, die in der Eifeler Provinz lebt. Hebron Maria Magdalena Hungers Geburt ist Skandal und Aufreger in der katholisch festgefügten Welt, denn ihr Vater, ein jüdischer Arzt, hat sich direkt nach der frohen Kunde, er werde Vater, nach Israel abgesetzt.

Buchempfehlung ElvisHebrons Mutter Meggy hat insgesamt kein Glück mit ihren Männern: Vom örtlichen Friseur bekommt sie Zwillinge. Der hätte sie gern geheiratet – kommt aber bei einem Autorennen ums Leben. Der Vater ihres dritten Sohnes ist Bruder Gereon, ein katholischer Mönch, und ihr letztendlicher Ehemann Hadschi, Ben Omars Erzeuger, ist ein mehr an seiner Haschplantage als an seiner Familie interessierter Rastafari. Meggy stemmt also das Unternehmen Familie und Hebron muss, als sich auch der letzte aus der Männerschar verdrückt hat, in dem windschiefen Fachwerkhaus des biederen Eifeldorfs ihre kleinen Geschwister versorgen. Als sie das nicht mehr aushält, reist sie nach Israel und sucht ihren Vater…

Tolle Figuren, ausgefallene Geschichten, eine packende Sprache – Salentins Roman lässt keinen kalt. Die Autorin mit den katholischen und jüdischen Wurzeln betreibt außerhalb ihres Schriftstellerlebens das kleine Sommercafé ZierlichManierlich in einem alten Leipziger Zirkuswagen.

(ab dem 9. März erhältlich)

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