Gelebter Tierschutz in Nette – Sherlock Holmes lässt grüßen

ARCHE 90 sei Dank! Schmälter Carl-Wilhelm

„Kiwi“ ein hoch betagtes Hundemädchen, ist in ihrem 15jährigen Leben schon viel in der Welt herumgekommen. Geboren in Kalifornien, aufgewachsen in Frankreich, in der Schweiz und im Mittelmeerraum, sowie zuletzt in ihrem Altersdomizil im Rhein-Main-Gebiet, wollte ihrer ungebrochenen Reiselust frönen und nutzte ihren Besuch in Nette zu einem unbemerkten, nicht ganz ungefährlichen „Ausbüchsen“.

Dabei ignorierte der kleine Hund seine altersbedingten Schwächen und begab sich in große Gefahr. Ortsunkundig, dazu fast blind und taub, begab sich der kleine Ausreißer auf eine Wanderschaft in die nähere Umgebung (Anm.: So etwas soll es auch bei Menschen geben!). Mit ihren Hundeeltern durchkämmten wir erfolglos die umliegenden Gärten und Straßen. Erst als wir die Lage genauer analysierten und auch freundliche Nachbarn in die Suchaktion einbezogen, kam zaghafte Hoffnung auf. Kaum zu glauben, aber mindestens zwei wachsame Mitbürgerinnen hatten beobachtet, wie ein völlig orientierungsloses Hündchen mitten auf der Straße gesessen hatte. Ja, noch mehr, eine unbekannte Dame – Dank an dieser Stelle – alarmierte angeblich telefonisch, wie sich erst viel später herausstellte, die Tierschutz-Organisation ARCHE 90. Es wurde zunächst nur wahrgenommen, dass ein braunes Auto vorgefahren kam, die Fahrerin den Hund einlud und davon fuhr. Schlimme Gedanken kamen auf: Eine Hundeentführung oder sogar Endstation Tierlabor?

Tiereschutz Nette 1

Sofort baute sich innerhalb weniger Minuten eine Telefonkette auf und wir landeten über Nachbarn, Kioskbesitzer, Polizei und Feuerwehr bei der über Mengedes Grenzen hinaus bekannten Tierschützerin, Frau Gabi Bayer. Sie war es gewesen, die das völlig verstörte und gestresste Hündchen in ihre Obhut genommen und anschließend beim Oestricher Tierarzt Dr. Rainer Thomsen zur Behandlung abgegeben hatte. Damit aber noch kein Ende. Dem besorgten Doktor gelang es schnell, Kiwis Chip-Code, der ihr bei ihrem Aufenthalt in Frankreich implantiert war, zu identifizieren.

Ein Anruf in Frankreich ergab den Namen der Hunde-Eltern, allerdings ohne deren aktuelle Adresse. Man rief einen namensgleichen Mengeder Fahrschulinhaber an, leider konnte dieser die Sache nicht aufklären. Erst nach Vermittlung durch Frau Bayer von ARCHE 90 konnte das Tier in der Oestricher Praxis abgeholt werden. Hund und Besitzer waren überglücklich und versprachen, künftig noch besser aufeinander aufzupassen.

Die Nachforschung nach dem Tierchen hatte teilweise kriminalistische Züge angenommen. Nur dank der enormen Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft „netter“ und Mengeder Mitbürger konnte der Fall innerhalb von 3 Stunden gelöst werden.

An dieser Stelle nochmals ganz herzlichen Dank an alle Beteiligten, die großen Gemeinsinn bewiesen haben. Ja, so was gibt’s doch noch.

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