Zurück aus Nepal

Über Kunst an der Emscher und Musik in Mengede

Eine Kolumne von Heinrich Werbedes

Prost Stammtischbrüder!

Ihr habt mich bestimmt schon vermisst. Muss zu meiner Entschuldigung sagen, dass ich einige Monate in Nepal war, um dort den Mount Everest zu besteigen.
Wollte der erste Mensch sein, der diesen beim Aufstieg mit einer ständig glimmenden Zigarette bezwingt.

Hab` es geschafft!! Hätte es ohne meinen Sherpa sicherlich nicht
so hingekriegt. Er war ständig damit beschäftigt mir die Zigarette erneut anzuzünden. Wegen der „dünnen“ Luft da oben. Auf dem Gipfel habe ich natürlich triumphiert.
„ Seht ihr die Leichen dort im Tal? Das sind die Raucher von Reval!“, brüllte ich überglücklich. Bin schließlich schon vor Jahren auf wesentlich gesündere Filterzigaretten umgestiegen.

Meine Ausrüstungsgegenstände waren übrigens die Gleichen, die ich damals bei der Erstbesteigung der Kohlenhalde an der Ellinghauser Strasse mitschleppte. Also: Fahrtenmesser, Flasche Bier, Butterbrote und Präservative. Nur die Sherpas kamen, glaub ich, damals von Minister Stein.

Ihr fragt euch jetzt natürlich, warum ich die Lümmeltüten mithatte? Das ist das Einzige was ich von meinem anderthalbjährigen Lachanfall, Wehrdienst in Lüneburg, behalten habe.
Mann muss immer bereit sein. Es könnten ja plötzlich Heerscharen von Frauen auftauchen, die nichts anderes im Sinn haben, als Mann zum Sex zu zwingen. Doch weder in Lüneburg noch auf dem Mount Everest, geschweige denn auf der Kohlenhalde sind diese aufgetaucht.

Da wir schon mal beim Thema sind. Freunde, habt ihr euch die Kunstwerke an dem Überlaufbecken an der Emscher schon angeschaut? Mich erinnern sie sehr an kupierte Penisse. Aufgestellt in Reih` und Glied.
Habe natürlich im Heimatverein den grandiosen Vortrag von Frau Prof. Dr. Dr. usw. O. gehört. Sicherlich eine intelligente Frau, die auch optisch etwas hermacht. Früher sagten wir: „ Mit so einer kann man über die Strasse gehen!“ Aber ihre alten Emma-Ausgaben sollte sie wirklich wegschmeißen und nicht immer noch durchstöbern.

Sonntag war ich auf dem Weg zum Musikfest in Mengede. In einem Garten an der Siegenstraße spielte, vermutlich bei einer privaten Feier, eine Band, die sich „Law and Order“ nannte. Die Jungs schienen direkt aus dem Mississippidelta eingeflogen worden zu sein. Der Schlagzeuger sah aus, als käme er von Boss Hoss. Traf aber rhythmisch voll ins Herz. Der Gitarist war ein Naturtalent und der Saxophonist untermalte die Songs dermaßen gefühlvoll, dass ich heute noch Gänsehaut habe.
Mein Favorit war aber der Sänger. Er schien vor seinem Auftritt eine Flasche Whisky, verdünnt mit Rasierklingen, gesoffen zu haben. Bei dem Song „Lady in Black“ wünschte ich mir einen Auftritt dieser Jungs beim nächsten Musikfest in der evgl. St. Remigius-Kirche.

In diesem Sinne

Euer Heinrich Werbedes.

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