Zufrieden mit dem Erreichten zuversichtlich ins neue Jahr

Mit welchen Erwartungen und Zielen gehen die Fraktionen der Bezirksvertretung Mengede ins Jahr 2017? Wie im letzten Jahr stellte Mengede:InTakt den SprecherInnen der Fraktionen einige Fragen zu lokalpolitischen Themen.

Gudrun Feldmann, Sprecherin der SPD-Fraktion

Gudrun Feldmann (links) mit Fraktionskollegin Sylvia Dettke.

Was brachte das allgemein durch negative Schlagzeilen geprägte Jahr 2016 dem Stadtbezirk an Neuem?

Als erstes möchte ich die gute Zusammenarbeit der demokratischen Parteien in der BV betonen und mich dafür bedanken. Erfreulich ist die Fertigstellung des Busbahnhofs in Dortmund-Mengede, der nun barrierefrei umgebaut wurde. Auch die Qualität für die Wartenden wurde damit erhöht. Bis auf das Fahrleitsystem, was verbesserungswürdig ist, wird es sehr gut von den Nutzern angenommen.

Im Nordwärts-Programm sind für Mengede bereits einige Projekte enthalten. Welche sind für Sie besonders bedeutend? Gibt es aus Sicht der Bezirksvertretung auch unerwünschte Vorhaben? Hat die Tatsache, dass Dortmunds Norden und die nördlichen Außenbezirke gesamtstädtisch in den Fokus genommen wurden, dazu beigetragen, Vorurteile abzubauen?

Das Forsthaus, was wir mit einem Antrag in Nordwärts eingebracht haben, ist noch ein Sorgenkind. Doch auch daran arbeiten wir, dass dieses Forsthaus einer neuen Nutzung zugeführt werden kann.

Worauf hoffen Sie für 2017 und wofür möchten Sie sich besonders einsetzen?

In diesem Jahr erwarte ich, dass der Hansemannpark noch vor den großen Sommerferien durch Ausbau der Infrastruktur fertiggestellt wird. Nur so können die Ferienspiele dort weiterhin durchgeführt werden. Wie im Jahr 2016 wollen wir auch dieses Jahr wieder sechs Wochen für die Kinder im Stadtbezirk Mengede verschiedene und vielfältige Aktionen anbieten.

Auch für den Volksgarten Mengede werden die Planungen fertiggestellt und den Beteiligten wie Vereine, Bürger vorgestellt und auf den Weg gebracht. Weiterhin muß der Volksgarten an den ÖPNV angeschlossen werden. Auch nicht mobilen Menschen soll dieser schöne Park Erholung bieten.

Mit Gewerbeflächen ist der Stadtbezirk gut ausgestattet, sowohl an vorhandenen wie auch an potentiellen, wobei Logistik mit 70 Prozent Anteil einen Schwerpunkt bildet. Wo sehen Sie Entwicklungsmöglichkeiten und Schwächen der unterschiedlichen Gebiete?

Es gibt für Gewerbeflächen Interessenten, wobei die Gespräche sich noch in der Anfangsphase befinden. Dem möchte ich nicht vorgreifen.

Neben Schule und Kindertagesstätten sind Freizeitangebote für Jugendliche sinnvoll, kosten aber Geld. Angesichts des Sparzwangs wird die Finanzierung dieser Aktivitäten inzwischen zum Balanceakt. Ähnliches gilt für das Kulturprogramm vor Ort.Wie sehen Sie die Möglichkeiten, das vielseitige Angebot aufrecht zu erhalten?

Der Stadtbezirk Dortmund Mengede verfügt über ein fundiertes Fundament in der Jugendarbeit. Die SPD Fraktion unterstützt, soweit möglich, alle Aktionen, die für Kinder und Jugendliche in unserem Stadtbezirk geplant und durchgeführt werden. Den Pfadfindern wurde ein neuer Stammestreff in Bodelschwingh ermöglicht und für die Falken sind auch Planungen im Volksgarten Mengede in Absprache.

Mit dem Kulturzentrum Saalbau haben wir ein tolles, ehrenamtliches Team, das sehr viel für die Kultur im Stadtbezirk an Programm anbietet. Auch die Konzerte im Amtshaus sind immer ausverkauft und die Menschen freuen sich über dieses Angebot. In der Amtshausbuchhandlung finden regelmäßig Lesungen statt. Ich kann nicht alle nennen, doch die kulturellen Angebote im Stadtbezirk sind vielfältig und werden nach Möglichkeit unterstützt.

Mengedes Wälder, Parks, der Kanal und die Emscher-Auen dienen bisher vor allem als Naherholungsziele der Anwohner. Zunehmend locken sie Besucher von weit her an. Wie könnte man es schaffen, den hohen Grünanteil in Verbindung mit vielen historischen Baudenkmälern im Hinblick auf Freizeit und Tourismus wirtschaftlich zu nutzen?

Mengede verfügt über große Erholungsflächen, worauf wir stolz sind. Was die Baudenkmäler im Stadtbezirk angeht, sind wir im Austausch mit dem Heimatverein. Es wurden an div. denkmalgeschützen Häusern die Q-ER-Codes angebracht, um auch dort bei einer Wanderung oder Radwanderung Hintergrundwissen zu erhalten. Dies soll weiter ausgebaut werden.

 

CDU-Sprecher Joachim Farnung

Joachim Farnung

Was brachte das allgemein durch negative Schlagzeilen geprägte Jahr 2016 dem Stadtbezirk an Neuem?

Die Neugestaltung des Busbahnhof konnte als weiterer Teil der Neugestaltung der Ortskernsanierung abgeschlossen werden. Die Aufnahme von Flüchtlingen als Gäste in der Unterkunft an der Breisenbachstr. erfolgte durch die gute Betreuung der Johanniter und die einfach großartige Arbeit vom Verein Mengede hilft, fast problemlos.

 Worauf hoffen Sie für 2017 und wofür möchten Sie sich besonders einsetzten?

Die Landtags- und Bundestagswahl möchte ich und meine Partei, die CDU, erfolgreich bestehen. Im Wahlkampf ist zu zeigen, dass wir  Regierungsverantwortung weiterhin leisten können bzw. übernehmen können.

Im Stadtbezirk will ich meinen Schwerpunkt auf die Sauberkeit legen: Verschmutzte Straßenbeschilderung, Vermüllung an vielen Stellen und ungepflegte Grünflächen sind festzustellen, aufzuzeigen und zu beseitigen.

 Im Nordwärts-Programm sind für Mengede bereits einige Projekte enthalten. Welche sind für sie besonders bedeutend? Gibt es aus Sicht der Bezirksvertretung auch unerwünschte Vorhaben?

Hat die Tatsache, dass Dortmunds Norden und die nördlichen Außenbezirke gesamtstädtisch in den Fokus genommen wurden, dazu beigetragen, Vorurteile abzubauen?

Der große Vorteil des Nordwärts-Programm ist es, dass der Dortmunder Nordwesten endlich auch Aufmerksamkeit erhält. Die bisherigen Veranstaltungen dazu haben gezeigt, dass der Nordwesten grün ist, lebenswert ist und auch noch viel Potenzial hat.  

Ich möchte durch das Nordwärts-Programm keine weitere Ausweisung von Flächen zu Wohnbebauungen. Aber die vorgeschlagenen Projekte für den Volksgarten, Zeche Westhausen und die Gestaltung von weiteren Reitwegen im Stadtbezirk sind ein guter Beginn und  durch neue Vorschläge auszuweiten.

Mit Gewerbeflächen ist der Stadtbezirk gut ausgestattet, sowohl an vorhandenen wie auch an potentiellen, wobei Logistik mit 70 Prozent Anteil einen Schwerpunkt bildet. Wo sehen Sie Entwicklungsmöglichkeiten und Schwächen der unterschiedlichen Gebiete?

Im Stadtbezirk bedarf es keiner weiteren Gewerbeflächen. Für die noch zu entwickelte Fläche am ehemaligen Kraftwerk Knepper erwarte ich in absehbarer Zeit die Vorlage entsprechender Planungen.  Es ist aber klar, keine weitere Logistik. Hier müssen andere Optionen her…..

Neben Schule und Kindertagesstätten sind Freizeitangebote für Jugendliche sinnvoll, kosten aber Geld. Angesichts des Sparzwangs wird die Finanzierung dieser Aktivitäten inzwischen Balanceakt.

Ähnliches gilt für das Kulturprogramm vor Ort. Wie sehen Sie die Möglichkeiten, das vielseitige Angebot aufrecht zu erhalten?

Die Bezirksvertretung hat die Bedeutung von Jugend- und Kulturangeboten erkannt und mehrfach betont. Mit der Einrichtung des Jugend- und Kulturfonds aus den Haushaltsmitteln ist ein guter Grundstock gelegt.

Sollte verstärkter Bedarf danach bestehen, wird die Bezirksvertretung die Geldmittel dafür gerne ausweiten. Ebenfalls ist die Bezirksvertretung an einer guten Ausstattung des Stadtbezirksmarketing interessiert. Die finanzielle Ausstattung ist leider aber Sache des Rates der Stadt Dortmund.

 Mengedes Wälder, Parks, der Kanal und die Emscher-Auen dienen bisher vor allem als Naherholungsziele der Anwohner. Zunehmend locken sie Besucher von weit her an. Wie könnte man es schaffen, den hohen Grünanteil in Verbindung mit vielen historischen Baudenkmälern im Hinblick auf Freizeit und Tourismus wirtschaftlich zu nutzen?

In Eintracht mit dem Naturschutz und den Bedürfnissen der Anwohner sollten wir die Naturziele und die historischen Baudenkmäler durch informative Beschilderung ausweisen. Die Anbringung weiterer QR-Codes an bedeutenden Gebäuden ist zu ermöglichen. Eine Idee wäre eine Natur-, Freizeit- und Kulturbroschüre mit Hinweisen auf Übernachtung- und Bewirtungsmöglichkeiten im Stadtbezirk Mengede zu entwickeln. Vielleicht kann so eine Broschüre auch Bestandteil eines Projektes des Nordwärts-Programms werden.

 

Isabella Knappmann, Sprecherin B90/Die Grünen

Was brachte das allgemein durch negative Schlagzeilen geprägte Jahr 2016 dem Stadtbezirk an Neuem?

Die städtebauliche Aufwertung des Mengeder Ortskerns (neuer Bushof, Marktplatz, Amtshaus-parkplatz) ist nicht nur Bewohnern des Stadtbezirks sondern auch auswärtigen Besuchern Worte des Lobs wert gewesen. Man fühlt sich wohl!

Mit dem in 2016 auch sichtbar gestarteten integrierten Stadtentwicklungskonzept Westerfilde /Bodelschwingh, werden große Hoffnungen verbunden. Neue Spielplätze wurden gebaut und gestaltet, ein großes Straßenfest hat die Bevölkerung aufgeweckt und deutlich gemacht, wie viele Menschen unterschiedlichster Nationen hier zusammen leben.

 Die Ansiedlung des Quartiersmanagements vor Ort bietet der Bürgerschaft die Möglichkeit, sich weiterhin am Entwicklungsprozess zu beteiligen.

Mit dem Verein Mengede hilft hat sich gezeigt, dass auch in unserem Stadtbezirk Neuzuwanderer aus verschiedensten Weltregionen und Kriegsgebieten willkommen geheißen werden und Unterstützung erfahren, hier nicht nur anzukommen sondern auch angenommen zu werden.

Die erstmalige Auflage der Mengeder Ferienspiele als Kooperationsprojekt verschiedenster Vereine, Gemeinden und der Stadt Dortmund für die gesamte Dauer der Sommerferien ist in Dortmund beispiellos und sollte unbedingt zur Regel werden. Es ist eine Investition in die nachwachsende Generation!

 Worauf hoffen Sie für 2017 und wofür möchten Sie sich besonders einsetzen?

Dass o.g. Projekte und viele weitere beibehalten oder fortgeführt werden können mit einem wieder steigenden Haushaltsetat der Bezirksvertretung. Das heißt auch, dass Dortmund alles daran setzen sollte die Haushaltshoheit zu bewahren.

Dass die in 2016 eingeworbenen Fördermittel auch tatsächlich in Schulen, Kindergärten und Stadtentwicklungsprojekte einfließen und erste Umsetzungserfolge sichtbar werden.

Dass sich weiterhin viele Menschen für die Stärkung des sozialen Zusammenhalts, die erfolgreiche Abwehr rechtsradikaler Aktionen und Gedankeguts aber auch für den Erhalt der Natur einsetzen und ihre Stimme geben.

Im Nordwärts-Programm sind für Mengede bereits einige Projekte enthalten. Welche sind für Sie besonders bedeutend?

Es wäre eine Zeit raubende Aufgabe, hier zu den vielfältigen Projekten Stellung zu beziehen. Grundsätzlich hat „nordwärts“ zu einem kreativen Prozess beigetragen, der Impulse gegeben hat und weiterhin geben kann. Hierbei sind aber auch Hoffnungen geweckt worden, deren Umsetzung in Frage gestellt werden muss. Dies liegt einerseits in der ungesicherten Finanzierbarkeit verschiedenster Projekte (nicht für alles lassen sich Fördermittel akquirieren), andererseits müssen sich Projektvorschläge an den rechtlichen Rahmenbedingungen messen lassen. Das kann dazu führen, dass sie deshalb anders oder gar nicht realisiert werden können. Zu guter Letzt sind auch privatrechtliche Grenzen zu berücksichtigen.

Gibt es aus Sicht der Bezirksvertretung auch unerwünschte Vorhaben?

Natürlich. Wenn Projekte und ihre Entwicklungsteams die Entscheidungs- und Finanzhoheit der Bezirksvertretung negieren wollen.

Hat die Tatsache, dass Dortmunds Norden und die nördlichen Außenbezirke gesamtstädtisch in den Fokus genommen wurden, dazu beigetragen, Vorurteile abzubauen?

Das sehe ich derzeit noch nicht.

Mit Gewerbeflächen ist der Stadtbezirk gut ausgestattet, sowohl an vorhandenen wie auch an potentiellen, wobei Logistik mit 70 Prozent Anteil einen Schwerpunkt bildet. Wo sehen Sie Entwicklungsmöglichkeiten und Schwächen der unterschiedlichen Gebiete?

Wichtig für die Schaffung von Arbeitsplätzen ist die Ansiedlung kleinerer und mittlerer Betriebe sowie des produzierenden Gewerbes (z.B. Entwicklung und Produktion alternativer Energiespeicher).

Logistik beansprucht große Flächen, schafft jedoch nur wenige Arbeitsplätze. Zudem ist der Stadtbezirk ohnehin stark vom LKW-Verkehr betroffen. Hier sollten z.B. bestehende Bahntrassen genutzt oder reaktiviert werden (Knepper).

Besonders wünschenswert wäre die Entwicklung des N & E-Geländes im Mengeder Ortskern.

Da das Moratorium für den Groppenbruch in nicht all zu großer Ferne auslaufen wird, wünsche ich mir, dass die Bevölkerung bei ihrem Votum bleibt, Landwirtschaft und Naturschutz walten zu lassen und Gewerbeansiedlungen an anderer Stelle zu realisieren.

Neben Schule und Kindertagesstätten sind Freizeitangebote für Jugendliche sinnvoll, kosten aber Geld. Angesichts des Sparzwangs wird die Finanzierung dieser Aktivitäten inzwischen zum Balanceakt.

Ähnliches gilt für das Kulturprogramm vor Ort.Wie sehen Sie die Möglichkeiten, das vielseitige Angebot aufrecht zu erhalten?

Alle Fraktionen der BV-Mengede sind seit Jahren bestrebt, vorhandene Mittel insbesondere für Angebote und Einrichtungen für Jugendliche aber auch für das kulturelle Leben im Stadtbezirk zur Verfügung zu stellen. Der Etat hierfür ist bereits in den letzten Jahren bei den Haushaltsplanungen erhöht worden. Dies soll auch beibehalten werden.

Mit dem Erhalt des Saalbaus in Mengede, der im BV-Haushalt ohne Förderung von Programm und Aktivitäten jährlich mit ca. 60 000 € zu Buche schlägt belegt die BV ihr großes Interesse, Kultur und Begegnung in Mengede sprichwörtlich Raum zu geben. Dies soll auch weiter so sein.

Mengedes Wälder, Parks, der Kanal und die Emscher-Auen dienen bisher vor allem als Naherholungsziele der Anwohner. Zunehmend locken sie Besucher von weit her an. Wie könnte man es schaffen, den hohen Grünanteil in Verbindung mit vielen historischen Baudenkmälern im Hinblick auf Freizeit und Tourismus wirtschaftlich zu nutzen?

Als Vertreterin der Grünen Fraktion möchte ich zunächst darauf hinweisen, dass der Stadtbezirk nicht nur ein optisch „grüner“ ist, sondern dass Mengede viele, sehr wertvolle Naturschutzgebiete vorweisen kann, die es nicht nur zu schützen und zu erhalten gilt. Wir wünschen uns eine weitere Vernetzung der Naturschutzflächen, damit für Fauna und Flora in kleineren Biotopen langfristige Überlebenschancen erhalten bleiben. Darüber hinaus ist mit der geplanten Ausweisung des Bodelschwingher Walds ein weiterer Schritt getan zum Schutz verschiedenster, in ihrem Bestand zum Teil gefährdeter Arten.

Vor diesem Hintergrund ist nachvollziehbar, dass eine Kommerzialisierung der Grünzüge sowie der bereits vorhandenen Naherholungsziele im Stadtbezirk nur begrenzt Raum gegeben werden kann und soll.

Die Grünen haben z.B. bereits beantragt, dass das Areal des Hochwasserrückhaltebeckens an der Grenze zu Ickern langfristig als Naturschutzgebiet ausgewiesen wird und der Zugang durch Zäune begrenzt bleiben soll. „Sanfter Tourismus“ zu Fuß und per Rad, naturkundliche und historische Führungen sind sehr gut vorstellbar. Hierzu sollte ein Natur schonendes Parkkonzept, wie bei der Emscherkunst versucht, langfristig etabliert werden.

Die „Erfahrbarkeit“ von Kulturgüten lässt sich mit bereits bestehenden Fahrrad-Wander-Routen und überregionalen Radwegenetzen gut kombinieren. Bei Großveranstaltungen rund um besondere Sehenswürdigkeiten, die im Stadtbezirk überwiegend privatwirtschaftlichen Charakter haben, sollte ein nachhaltiges Verkehrs- und Parkkonzept entwickelt und durch Personal auch gewährleistet werden. Auch das kann dazu beitragen, den Stadtbezirk attraktiver werden zu lassen.

 

Tim Lichte, Sprecher der Fraktion Die Linke/ Piraten

Tim Lichte, Die Linke/Piraten

Was brachte das allgemein durch negative Schlagzeilen geprägte Jahr 2016 dem Stadtbezirk an Neuem?

Nachdem in 2015 „Nordwärts“ begonnen hat – zunächst mal mit der Entwicklung von Ideen und Workshops – sind in 2016 die ersten Projekte in die BV gekommen. Für Westerfilde zum sind da beispielsweise die Neugestaltung des Marktplatzes und das Fassadenprogramm zu nennen. Allerdings wird es damit erst in 2017 auch nach Aussen hin wahrnehmbare Ergebnisse geben.

Des Weiteren ist da natürlich die Flüchtlingssituation, die Anfang 2016 ihren Höhepunkt hatte. Alles in Allem hat der Stadtbezirk die Situation gut verkraftet. Das ist vor allem durch den beeindruckenden Einsatz der Bevölkerung gelungen – großes Kompliment an dieser Stelle.

Worauf hoffen Sie für 2017 und wofür möchten Sie sich besonders einsetzen?

Für das neue Jahr erhoffe ich mir, dass die Flüchtlinge weiterhin gut in den Stadtbezirk integriert werden. Auch Nordwärts sollte allmählich an Fahrt aufnehmen.

Unser Fokus wird wie in den letzten Jahren auch bei der Steigerung der Attraktivität und des Freizeitwerts. Wir einige Anregungen zur Verbesserung der Erreichbarkeit des Volksgartens eingebracht. Das soll auch die Strahlkraft über den Dortmunder Norden hinaus steigern.

Auch in Sachen Radverkehr haben wir einiges eingebracht und noch mehr vor.

Im Nordwärts-Programm sind für Mengede bereits einige Projekte enthalten. Welche sind für Sie besonders bedeutend? Gibt es aus Sicht der Bezirksvertretung auch unerwünschte Vorhaben?

Hat die Tatsache, dass Dortmunds Norden und die nördlichen Außenbezirke gesamtstädtisch in den Fokus genommen wurden, dazu beigetragen, Vorurteile abzubauen?

Der Blick nach Norden hat natürlich auch die bestehenden Probleme weiter in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht – das kann natürlich auch das Bewusstsein für die Probleme verbessern. Wir denken aber auch, dass die positiven Seiten wahrgenommen werden. Der Norden wird gesamtstädtisch so etwas entmystifiziert. Was den Abbau von Vorurteilen angeht sind wir noch ganz am Anfang eines sehr langen Weges. Wir sind aber zuversichtlich, dass es langfristig gelingen kann.

Mit Gewerbeflächen ist der Stadtbezirk gut ausgestattet, sowohl an vorhandenen wie auch an potentiellen, wobei Logistik mit 70 Prozent Anteil einen Schwerpunkt bildet. Wo sehen Sie Entwicklungsmöglichkeiten und Schwächen der unterschiedlichen Gebiete?

Es ist natürlich grundsätzlich eine gute Sache, wenn Unternehmen sich im Stadtbezirk ansiedeln. Die Nähe zur A2 und A45 sind natürlich für die Logistikbranche eine gute Sache. Das bringt aber auch Probleme mit sich – steigendes Verkehrsaufkommen, Lärm, Luftverschmutzung. Vor allem aber ist die Logistikbranche dafür bekannt, dass sie unterdurchschnittliche Löhne bezahlt.

Zu Entwicklung des Stadtbezirks ist es aber wichtig, dass auch Jobs für hochqualifizierte Menschen entstehen. Dadurch erreicht man auch eine soziale Durchmischung. Knepper könnte sich hier als eine hervorragende Gelegenheit herausstellen.

Neben Schule und Kindertagesstätten sind Freizeitangebote für Jugendliche sinnvoll, kosten aber Geld. Angesichts des Sparzwangs wird die Finanzierung dieser Aktivitäten inzwischen zum Balanceakt.

Ähnliches gilt für das Kulturprogramm vor Ort. Wie sehen Sie die Möglichkeiten, das vielseitige Angebot aufrecht zu erhalten?

Vielfach werden und wurden politisch falsche Akzente gesetzt, allen voran wird mit dem Flughafen in Dortmund seit Jahren auf ein totes Pferd gesetzt. Die Millionen, die dort versenkt werden, könnten in die angesprochenen Bereiche fließen – wo sie deutlich besser aufgehoben wären. Auch eine Umverteilung der Gelder von der Bundesebene zur kommunalen sollte wieder stärker diskutiert werden. Das Problem, das Dortmund hat haben tausende Kommunen in Deutschland und obwohl der Lebensmittelpunkt der Menschen in den Kommunen ist, kommt verhältnismäßig wenig Geld an.

Mengedes Wälder, Parks, der Kanal und die Emscher-Auen dienen bisher vor allem als Naherholungsziele der Anwohner. Zunehmend locken sie Besucher von weit her an. Wie könnte man es schaffen, den hohen Grünanteil in Verbindung mit vielen historischen Baudenkmälern im Hinblick auf Freizeit und Tourismus wirtschaftlich zu nutzen?

Wir haben es bereits kurz angesprochen: Der Volksgarten kann besser an den ÖPNV angeschlossen werden. Aufgrund der relativ flachen Geographie bietet sich eine weitere Erschließung der Potenziale für den Radverkehr an, gerade in Verbindung mit den zahlreichen Denkmalen.

 

 

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