Kurz & bündig – Eine Kolumne von U. LANG *

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Wer ist eigentlich Tolesco – oder heißt er Todesco?

Ist im Grunde egal, nennen wir ihn einfach Signore T.. Ich kenne mich ja auf Schalke nicht so aus – wie jeder weiß. Aber ich habe gelesen, dass Signore  T. ab sofort Cheftrainer auf Schalke ist.

In der Zeitung ist auch zu lesen, es handele sich um einen Mann, „der seine Aufgabe mit viel Respekt und Demut“ angeht. Ist vielleicht auch erforderlich, denn Signore T. war bis vor sechs Monaten noch Jugendtrainer in Hoffenheim, danach hat er in 11 Wochen den Zweitligisten Aue vor dem Abstieg gerettet, und nun ist er eben Cheftrainer auf Schalke 04.

Damit tritt er die Nachfolge von Weinzierl an – Vorgänger von Huub Stevens, Jupp Heynckes  – für die eingeweihten Fans alles berühmte und weniger berühmte Namen. Der erfolgreichste von ihnen auf Schalke war Huub Stevens, der erfolgreichste außerhalb von Schalke war Jupp Heynckes.
Unterm Strich in den letzten Jahren eine stattlicher Trainerverschleiß, nur die Hamburger und Wolfsburger sind da besser.

Der neue Trainer will Schalke von Grund auf kennenlernen, mehr „über die Strukturen des Klubs erfahren (heißt Tönnies), über die Mitarbeiter (heißt Heidel) und die Abläufe (heißt chaotisch).  “Ja“ – fragt man sich da, „warum nehmen die Schalker denn nicht gleich mal einen Trainer ihrer erfolgreichen Nachwuchsmannschaften?“ Die Nachwuchsarbeit der Schalker gehört mit zum Besten im Lande. Wer über einen langen Zeitraum anerkannt erfolgreiche Jugendarbeit betreibt, muss doch wohl etwas Ahnung vom Fußball haben und sollte auch eine Seniorenmannschaft erfolgreich trainieren können. Zumindest müsste er sich nicht mehr einarbeiten, um „Schalke von Grund auf kennenzulernen“.

Clubmanager Heidel erzählte den freudig erregten Journalisten, dass er mit dem Signore T. nun einen taktisch versierten Trainer gewonnen habe, der eine hohe soziale Kompetenz und eine ebensolche Kommunikationsbereitschaft mitbringt. Er hält seine Zuhörer offensichtlich für vergesslicher als sie tatsächlich sind, denn mit gleichen Worten hat er vor einem Jahr auch den Trainer Weinzierl vorgestellt.

Kann man nur hoffen, dass es dem Neuen nicht ähnlich geht, wie seinem Vorgänger. Dem hatte ein Vermieter bei der Wohnungssuche eine Absage mit dem Hinweis erteilt, er sei an einer längerfristigen Vermietung interessiert.

*  Uli Lang ist Chef des Hotel-Restaurants Mengeder Volksgarten. Er war lange Jahre in Nette Inhaber der “Sportklause”, bevor er Anfang 2015 den Mengeder Volksgarten übernommen hat. Als Hotelier, aber vor allem als “Budiker” kommt er mit vielen Menschen zusammen, Menschen die meist auch eine Meinung zum Tagesgeschehen haben – egal, ob es sich um Kunst und Kultur, Sport oder Politik handelt. Wer soviel hört, weiß auch viel zu erzählen.
MENGEDE:InTakt! hat ihn gebeten, in unregelmäßigen Abständen unter der Überschrift: “Kurz & bündig” eine Kolumne zu verfassen.

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