Schnell nochmal den Müll entsorgen (7)

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Müll abladen ist kein „Kavaliersdelikt“*

Manche unserer Zeitgenossen meinen offensichtlich, Müll abladen gehöre zu den Kavaliersdelikten, bei denen es sich um eine Ordnungswidrigkeit handelt, die akzeptabel oder vielleicht sogar befürwortet wird. Dieser irrigen Meinung wollen wir durch die Veröffentlichung von permanent privat angelegten Mülldeponien entgegentreten.

Heute veröffentlichen wir weitere Beispiele und beginnen mit einem illegalen Müllabladeplatz, der unserem Redaktionsmitglied Peter Kaufhold kürzlich in der Einfahrt zum Radweg, Ecke Buschstraße – Westhusener Str. in Huckarde aufgefallen ist.

Dortmund-Ems-Kanal
Nicht nur unserer Leserin Anja Hubert – Mitglied der SPD- Fraktion der Bezirksvertretung Mengede – ist die Situation am Kanal ein Ärgernis. Sie schickt uns einige Fotos und bemerkt dazu:
„Am Abend eines Sommertages sieht es fürchterlicher aus, als auf den beigefügten Fotos zu erkennen ist. Wo der ganze Müll geblieben ist, ist mir ein Rätsel. Ich vermute mal, der Dreck ist vom Wind in den Kanal geweht worden.Die Bezirksvertretung hat sich in diversen Anträgen mit der Situation befasst. Wir haben eine Vorlage von der Verwaltung erhalten, danach wird angekündigt, dass die Wege am Kanal demnächst erneuert werden. Vielleicht gibt es dann auch mal einen Mülleimer, in denen der Müll abgelagert werden kann.“

  

  

  

Und weiter schreibt Anja Hubert: „Was meiner Meinung nach widersprüchlich ist zum Verhalten der ‚Naturliebhaber‘ dort, ist der Müll, der liegenbleibt. Man sollte meinen: Was ich dort hinbringe, nehme ich  auch wieder mit – ist doch ganz einfach! Das schaffen viele aber nicht, sie sammeln den Müll zwar ein, hängen die Mülltüte dann aber in einen Baum (wieso?), manche lassen aber gleich alles liegen (weil sie noch mal wiederkommen, oder was ist der Grund?). 
Ich kann es nicht verstehen. Klar, ab und zu weht ein ordentlicher Wind dort, der alles umherfliegen lässt, es gibt auch ein paar Bierflaschensammler, die lassen die Scherben aber auch liegen. Bei 35 Grad haben in der letzten Woche Arbeiter das Gras geschnitten und das Gelände gepflegt, ich habe sie bei der Arbeit in der Hitze gesehen, sie sorgen für Ordnung dort. Aber die Badenden, Chillenden und Grillenden schaffen es nicht einmal, ihre Verpackungen, die Einweggrills und Flaschen wieder mitzunehmen.
Schade, irgendwann wird vielleicht alles abgeschlossen am Kanalufer oder es wird Eintritt verlangt, weil immer alles reguliert werden muss.“

Baustraße zwischen Siegen-/ und Waltoper Straße
Eine andere bevorzugte „Sammelstelle“ befindet sich offensichtlich auf der Baustraße zwischen Siegenstraße und Waltropfer Straße. Hier wird  mal eben im Vorbeifahren der Müll abgekippt, in der Hoffnung, es würde nicht gesehen. Ob man sich da nicht täuscht.

  

* Kavaliersdelik
Das Kavaliersdelikt bezeichnet umgangssprachlich eine Ordnungswidrigkeit, die von der Allgemeinheit oder in bestimmten Bevölkerungskreisen als geringfügiger Verstoß gegen geltende Gesetze akzeptiert oder sogar befürwortet wird, mithin nicht als ehrenrührig gilt.
Kavaliersdelikte werden häufig als Bagatellen empfunden, die aus Bequemlichkeit oder mangelndem Unrechtsbewusstsein  begangen werden, z. B. bei  Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung oder aber auch bei der illegalen Müllentsorgung. 
Regelmäßig treffen derartige Kavaliersdelikte aber die Allgemeinheit, denn der Schaden kann meist nur durch öffentliche Mittel beseitigt  werden. Das ist ärgerlich, ändert zudem nichts an dem Unrechtsgehalt, der weiterhin vorhanden bleibt.
Hinweis: Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken! Fotos: Peter Kaufhold, Anja Hubert, K. N.

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