An erster Stelle steht das Wohl der Kinder

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Jugendhilfedienst stellte jetzt seine Arbeit im Stadtbezirk vor

Am Amtshaus 11, die Adresse des Mengeder Jugendhilfedienstes.

Kinder zu erziehen, macht Freude, kann aber auch eine Herausforderung sein. Nicht allen Familien fällt es leicht, die damit zusammenhängenden Aufgaben zu meistern. In diesem Fall bietet das Jugendamt Unterstützung an. Sandra Fischer, die Leiterin des Jugendhilfedienstes Mengede und Bereichsleiterin Doris Punge vom Dortmunder Jugendamt stellten der Bezirksvertretung jetzt ihre Arbeit im Stadtbezirk vor. Dabei steht die Behörde Eltern und Kindern sowohl in erzieherischer wie auch in wirtschaftlicher Hinsicht zur Seite. Was den Bedarf an Unterstützung betrifft, so ist der Stadtbezirk im Vergleich zur Gesamtstadt keineswegs auffällig. Sandra Fischer: „Lediglich in Westerfilde und Teilbereichen von Nette ist für uns mehr zu tun.“

Gesetzliche Grundlagen für die Einsatzgebiete der Jugendhilfe finden sich im Sozialgesetzbuch, dem Bundeskinderschutzgesetz, dem Bürgerlichen Gesetzbuch und dem Familiengerichtsgesetz. Die insgesamt 140 Sozialarbeiter des Dortmunder Jugendhilfedienstes (davon 128 Vollzeitbeschäftigte) kümmern sich um die Sicherung des Kindeswohls, geben Hilfen zur Erziehungen und wirken in Verfahren vor den Familiengerichten mit. In Mengede sind elf Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Einsatz. Die Büros befinden sich im Gebäude „Am Amtshaus 11“. Die Räumlichkeiten seien leider für Publikumsverkehr „nicht annähernd“ geeignet, beklagen die beiden verantwortlichen Jugendhelferinnen; schon der Zugang sei nicht barrierefrei.

Fachkräftemangel und unzureichende Büroräume

Sorge bereitet auch die Personalfrage. In nächster Zeit werde sich der Fachkräftemangel deutlich bemerkbar machen, weil ältere Mitarbeiter in Ruhestand gehen und SozialpädagogInnen derzeit sehr gesucht sind, so die beiden Berichterstatterinnen. Erfahrenen Sozialarbeitern böten sich heute daher viele Alternativen; entsprechend hoch sei die Fluktuation. Nachfrage gebe es nicht nur beim Dortmunder Jugendamt, auch viele freie Träger, KiTas, Schulen und andere Kommunen seien auf der Suche.Um die Qualität der Betreuung zu sichern, verwende man viel Zeit darauf, junge KollegInnen, die gerade ihr Studium beendet hätten, einzuarbeiten.

Besonders steile Stufen am Eingang zeigen: barrierefrei sind die Büroräume nicht erreichbar.

2016 gab es im Stadtbezirk 44 Fälle , in denen Kinder in behördliche Obhut genommen wurden. 215 mal überprüfte die Jugendhilfe, ob das Wohl eines Kindes gefährdet sein könnte, in 292 Fällen wirkte man in Verfahren vor Familiengerichten mit. Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie gab es 429 mal. 116 mal wurde ambulante Hilfe zur Erziehung geleistet. Zehnmal wurde eine Unterbringung in Mutter-Kind-Einrichtungen, in 83 Fällen die Unterbringung von Kindern oder Jugendlichen in einem Heim, in 98 Fällen die Betreuung in einer Pflegefamilie angeordnet. Dabei handele es sich oft um nahe Verwandte, z. B. die Großeltern.

Bevor es zu solchen Entscheidungen kommt, ist ein großer Aufwand nötig. Fischer: „Sobald wir eine akute Meldung bekommen haben, dass das Wohl von Kindern gefährdet sein könnte, müssen wir direkt vor Ort, also im häuslichen Umfeld, nachsehen. Dann gehen wir daran, die Hilfen zu planen und Ziele zu vereinbaren.“ Dass es gerade in Westerfilde weit häufiger zu Einsätzen komme als im übrigen Stadtbezirk, liege vermutlich auch daran, dass es dort viele größere Mietwohnungen gebe, die von kinderreichen Familien besonders gesucht seien. Die Zusammenarbeit mit Deutschen gestalte sich einfacher; im anderen Falle sei es eventuell noch nötig, Übersetzer hinzu zu ziehen.

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