Musik im Amtshaus

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Amano-Quartett – Ein Highlight in der Veranstaltungsreihe

„Am Vorabend des 1. Advent dürfen Sie ruhig ein wenig in Premierenfieber verfallen, denn unser heutiges Konzert gehört in den Reigen der Debütkonzerte eines äußerst vielversprechenden Streichquartetts.“ Mit diesen Worten begrüßte die künstlerische Leiterin Elisabeth Sedlack-Zeidler die zahlreichen Zuschauer am Samstagabend bei der „Musik im Amtshaus“.

Das, was sie diesmal mit Unterstützung von Dr. Susanne Schulte von der Gesellschaft zur Förderung Westfälischer Kulturarbeit dem Publikum bot, war wieder ein Highlight in der an künstlerischen Höhepunkten nicht armen Veranstaltungsreihe.

Das Amano Quartett mit Suyoen Kim und Julien Szulman (Violine), Guillome Becker (Viola) und Bumjum Kim (Violoncello) (von links)

Als „Amano Quartett“ spielten die Solisten, die allesamt die international renommierte, ausschließlich den Streichern vorbehaltene Akademie von Seiji Ozawa in Genf absolviert haben, in Mengede zum ersten Mal. „Die Viererkonstellation junger Ausnahmekünstler ist sozusagen frischgebacken, und die musikalische Backstube hätte besser nicht sein können“, schwärmte Sedlack Zeitler. „Premierenfieber ist aufregend schön“, heißt es beim deutschen Libretto von Cole Porters Musical „Kiss me Cate“. Doch von Aufregung war bei dem ausgeglichenen Spiel der Künstler nichts zu erkennen. Sie agierten, als seien sie ein jahrelang eingespieltes Team: Blickkontakt, Kopfnicken, eine Geste oder der Einsatz der tonangebenden Ersten Geige, mehr braucht es nicht für ein perfektes harmonische Zusammenspiel.

„Es grenzt für mich schon fast an ein Wunder, wie sie punktgenau beginnen und perfekt miteinander harmonieren“, staunte Konzertbesucherin Hanni Ihlaender. Dabei war Guillome Becker (Viola) ganz kurzfristig für Bratschistin Marie Chilemme eingesprungen, die einer Berufung ins weltberühmte Ebène Quartett gefolgt war, einer Auszeichnung, der sie nicht widerstehen konnte. Becker war mehr als nur Ersatz im Team mit Bumjum Kim als souveräner Solist am Violoncello und Julien Szulman und Suyoen Kim als Könner des Violinspiels. Bei Letzterer, die am Konzertabend mit einer Original-Stradivari das Publikum verzauberte, gestand ihre langjährige Förderin und Bewunderin Dr. Schulte: „Sie zu hören macht mich süchtig.“
Konzertinhalt war zunächst das Streichquartett B-Dur op. 50 Hob. III: 44 von Joseph Haydn, von dem Kritiker behaupten, es stecke in ihm „more Haydn than ever“.

Es folgte das Streichquartett Nr. 2 F-Dur op. 41/2 von Robert Schumann, bei dem die Künstler gemäß der Intention des Komponisten alles zeigten, was das kammermusikalische Herz erfreut: das Streben nach schöner Form, die Reinheit des Satzes und die künstlichen bzw. künstlerischen Verflechtungen. Der Konzertabend klang aus mit dem Streichquartett a-Moll, op. 51/2 von Johannes Brahms, das laut Kritikermeinung nicht nur „technisch enorm schwer, sondern auch sonst nicht leichten Gehaltes ist“. Eine Herausforderung, die die Solisten gekonnt meisterten.

„Kann es eine schönere Einstimmung in den Ersten Advent geben als ein stimmungsvolles Kammerkonzert im stilvollen Ambiente unseres ehrwürdigen Amtshauses?“ Diese Frage von Michael Konrad vom Stadtbezirksmarketing an die Zuschauer gerichtet, konnte nur rhetorisch gemeint sein. „Es ist immer wieder schön, in diesem Ambiente die wundervolle Musik zu genießen“ war nicht das einzige schwärmerische Gästeurteil.

Michael Konrad bedankte sich bei den helfenden guten Geistern vom Kulturzentrum, bei Gaby Jürgens und Bettina und Elke Möller (von links)

Zum Schluss bedankte sich Konrad nicht nur bei den Künstlern, er würdigte auch die Personen, die bei den bisherigen 27 Konzerten stets im Hintergrund agierten und zu den kulturellen Angeboten auf der Bühne das passende „Sahnehäubchen“ lieferten. Mit einem Blumenstrauß bedankte er sich bei Gaby Jürgens und Elke und Bettina Möller, „den guten Geistern vom Kulturzentrum Saalbau“, die wieder für die Bewirtung der Gäste und die sichere Garderobenaufbewahrung gesorgt hatten. „Bei insgesamt 27 Konzerten sind wir von den Mitarbeitern des Kulturzentrums immer tatkräftig unterstützt worden“, stellte Konrad fest. Noch einmal betonte er, dass eine Veranstaltung auf solch hohem Niveau ohne Förderer wie dem Hauptsponsor, der Volksbank Dortmund Nord-West, gar nicht möglich wäre.

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