Entscheidung zum Skatepark vertagt

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Fröhliche Jugendliche, mit Spaß bei der Sache – die erwünschte Seite des Skateparks.

Unbekanntes Gutachten weckt Misstrauen der Bezirksvertreter

Kinder und Jugendliche zu fördern, soll auch in Mengede vorrangig behandelt werden. In diesem Sinne erhofften sich die PfadfinderInnen in der PSG Gender Bildungsstätte JaM, die sich eine Playstation 4, sowie die Jungen und Mädchen der Freizeitstätte Smile, die eine Erweiterung der Skateanlage im Hansemannpark wünschen, vermutlich gleichermaßen die gewohnte Unterstützung der Bezirksvertretung für ihre Anträge. Doch Mengedes Chef-Jugendpfleger Arne Thomas, der eigentlich laut Tagesordnung über die Erweiterungpläne für die seit 2014 bestehende Sportanlage berichten sollte, kam nicht zum Zug.

Die SPD-Fraktion legte stattdessen während der Sitzung ein Positionspapier mit umfangreichem Fragenkatalog vor. Anlass war ein dem Antragstext beigefügtes Lärmschutzgutachten: „Wer hat das in Auftrag gegeben?“ fragten die Lokalpolitiker, die sich in diesem Fall übergangen fühlen. In einer interfraktionellen Sitzung mit Vertretern des Jugendamtes soll Licht ins Dunkel gebracht werden.

Der Ärger über möglicherweise eigenmächtiges Verhalten der Verwaltung sitzt tief. SPD-Fraktionssprecherin Gudrun Feldmann zweifelte, ob „man uns überhaupt all die Jahre ernst genommen hat. Wir haben seit langem Verbesserungen für den Hansemannpark beantragt – ohne Ergebnis.“ Einig waren sich alle Fraktionen in der Kritik an dem für sie völlig unbekannten Gutachten. Wer das initiiert und bezahlt habe, sei nirgends erwähnt. Ärgerlich und irritierend sei auch der Vorschlag, das Erweiterungsprojekt in „nordwärts“ unterzubringen. Das bedeute weniger Mitspracherecht für die Bezirksvertretung.

Lange Liste mit kritischen Anmerkungen und Fragen

Weniger schön die andere Seite der Anlage: Vermüllung und Vandalismus.

Darüber hinaus weist die Mehrheitsfraktion in 23 Anmerkungen und Fragen auf Unklarheiten oder Schwachpunkte der vom Jugendamt und Tiefbauamt gemeinsam vorgelegten Planung hin. So ernten unter anderem die vorgesehene, mit 1.600 Quadratmetern großflächige Asphaltversiegelung, aufwändige Eingriffe in die Landschaft, die aus Sicherheitsgründen nachts eingeschaltete Beleuchtung und auch die nach Einschätzung der Ortskundigen sehr optimistische Einschätzung des Lärms wenig Beifall. Dazu tragen laut SPD ungenau formulierte Aussagen im Lärmgutachten bei. So heißt es: „In den Randstunden an Sonn- und Feiertagen von 7 bis 9 und 20 bis 22 Uhr kann, abgesehen von seltenen Ereignissen, von einer lediglich geringfügigen Nutzung ausgegangen werden“, sodass die Grenzwerte „mit Sicherheit“ eingehalten werden könnten. Was aber, so die Frage der Sozialdemokraten, ist ein „seltenes Ereignis“?

Die Sorge der Ortskundigen: Der Park könne vollends nachts zum Treffpunkt für Drogen- und Alkoholkonsum werden, mehr Vandalismus sei zu befürchten. Detlef Adam (SPD) warnte, dass – nicht zuletzt wegen der guten Verkehrsanbindung – Auswärtige den Bereich für nächtliche Feiern nutzen können. Darum habe man z. B. die Einrichtung von Grillplätzen an diesem Ort abgelehnt. (Siehe unsere Berichte am 18. Juli , 4. August und 24. November 2015)

Grüne: Sympathie für Eigeninitiative und neue Chancen

Weniger vernichtend fiel die Kritik der Bündnisgrünen aus. Fraktionssprecherin Isabella Knappmann fand es „gut, dass Kinder und Jugendliche hier selbst die Initiative ergriffen haben“, auch wenn sie ebenfalls gern mehr über die unbekannten Auftraggeber des Gutachtens erfahren hätte. Ihr Fraktionskollege Axel Kunstmann bekundete offen Sympathie für die Skater-Pläne:“Seit Jahren sind wir bestrebt, den Hansemannpark attraktiver zu machen.“ Er sei Stadtgrün dankbar für die vorgelegten Planunterlagen – und: „Endlich gibt es einen Stromanschluss.“

Die Entscheidung, das Projekt in interfraktioneller Beratung mit allen Akteuren noch einmal unter die Lupe zu nehmen, fiel einstimmig.

JaM-Beirat freut sich über Geld für Playstation *

Ohne Kontroverse ging dagegen der Beschluss, die Kosten für eine Playstation 4 in der PSG Gender Bildungsstätte JaM zu übernehmen, über die BV-Bühne. Die Pfadfinderinnenschaft St. Georg stellte in Vertretung des neu gegründeten Jugendbeirates den Antrag, die Bezirksvertretung möge die 400 € Anschaffungskosten beisteuern. Ein Beiratsmitglied plane und organisiere „zukünftige Zockabende“ in der Einrichtung. Die charmant formulierte und durch persönliche Anwesenheit der AntragstellerInnen während der Sitzung unterstützte Bitte fand offene Ohren.

Die Lokalpolitik zeigte sich großzügig. SPD-Sprecherin Gudrun Feldmann empfahl, den Betrag auf 500 € zu erhöhen. Damit hätte man wenigstens noch etwas Geld für Spiele übrig, da es ja mit der Konsole allein nicht getan sei.

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