Streuobstwiesen am Rombergpark und anderswo

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Streuobstwiesen stehen in der Roten Liste der Biotopen

Mit einem symbolischen Spatenstich bei der Pflanzung einer historischen Apfelsorte hat Stadträtin Birgit Zoerner Ende Januar die Schirmherrschaft über ein Projekt „Steuobstwiese” übernommen. Diese Wiese wurde bisher vom Schulbiologischen Zentrum und den Gärtnern des Botanischen Gartens Rombergpark betreut. Künftig soll die Pflege im Rahmen einer vom Land NRW geförderten Partnerschaft vom BUND Dortmund übernommen werden.

Thomas Quittek (BUND Dortmund), Stadträtin Birgit Zoerner, Dr. Patrick Knopf (Direktor des Botanischen Gartens Rombergpark) und Jochen Helle (Obstbaumpfleger) (von links) pflanzten zusammen die Apfelsorte “westfälischer Gülderling”.
Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

Die Streuobstwiese ist eine traditionelle Form des Obstbaus. Auf Streuobstwiesen stehen hochstämmige Obstbäume meist unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten und Sorten. Der moderne, intensive Obstanbau ist dagegen von niederstämmigen Obstsorten in Monokultur – d.h. Obstplantagen geprägt.

Streuobstwiesen sind die bekannteste Form des Streuobstbaus. Für diesen ist die Mehrfachnutzung kennzeichnend: Die Bäume dienen der Obsterzeugung. Da die Bäume in größeren Abständen zueinander stehen, können die Flächen zugleich entweder als Mähwiese zur Heugewinnung oder direkt als Viehweide genutzt werden.

Der Streuobstanbau hatte im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine große kulturelle, soziale, landschaftsprägende und ökologische Bedeutung.

in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden Streuobstwiesen vor allem durch die Intensivierung der Landwirtschaft, durch Bepflanzung der Gartengrundstücke mit Rasen, Nadelbäumen und Aufstellen von Hütten erheblich dezimiert. Heute gehören sie zu den am stärksten gefährdeten Biotopen Mitteleuropas und finden sich deshalb auch in der Roten Liste der Biotopen wieder.
Deswegen wird dem Erhalt von Streuobstwiesen zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt.

Den besonderen Ort für Streuobstwiesen im Rombergpark gibt es schon seit langer Zeit.
In den Anfängen, die bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts zurückgehen, wurden die Früchte noch an die Krankenhäuser der Stadt geliefert. Naturschutz und Artenvielfalt waren damals eher kein erklärtes Ziel.
Heute dagegen sind Umwelt- und Naturschutz und die Erhaltung eines Kulturgutes handlungsleitend. Mit der Übernahme der Patenschaft hat Stadträtin Zoerner die große Bedeutung von Streuobstwiesen vor allem auch für „Natur- und Umweltschutz, Nachhaltigkeit und die Besinnung auf dieses traditionelle Kulturgut“ unterstrichen.

 

Streuobstwiesen in Mengede

In Mengede gibt es um die sechs bis sieben Streuobstwiesen – alle im Bereich von Schwieringhausen und Groppenbruch. Damit zählt der Stadtbezirk Mengede zu den Stadtbezirken mit der größten Dichte an Streuobstwiesen. Die meisten von Ihnen werden beweidet, eine dient als Mähwiese zur Gewinnung von Heu.

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