Naturnahe Flusslandschaften: Die meisten Flüsse befinden sich in einem ökologisch schlechten Zustand.

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Emschergenossenschaft und Lippeverband setzen aktuell geforderte Maßnahmen seit Jahren um

In einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen befinden sich die wenigsten Flüsse und Bäche in Deutschland in einem ökologisch guten Zustand. Deswegen  forderten am Oster-Wochenende Experten aus Politik sowie aus Naturschutzverbänden weitreichende Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung der deutschen Gewässer. Aufhebung von Flussbegradigungen, Deichrückverlegungen und Schaffung von naturnahen Auen – das sind nur einige der nun gestellten Forderungen.

Emschergenossenschaft und Lippeverband weisen in einer Pressemitteilung daraufhin, dass viele der nun gestellten Forderungen bereits vor vielen Jahren in ihrem Zuständigkeitsbereich in die Wege geleitet worden seien.

Emscher-Umbau von langer Hand geplant
Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft den Emscher-Umbau um. Die Abwässer werden durch ein unterirdisches System zu den Kläranlagen abgeleitet werden. Die oberirdischen Bäche sind damit abwasserfrei und können anschließend naturnah umgebaut werden. Die Böschungen werden erweitert und vielseitig gestaltet. Dort, wo der Platz es zulässt, wird wieder ein kurvenreicher Verlauf geschaffen. Rund 340 von insgesamt 400 Kanalkilometern sind bislang verlegt worden, knapp 130 von 326 Kilometern an Gewässerläufen wurden schon ökologisch verbessert.

Der Oberlauf der Emscher und ihre Nebenläufe in Dortmund sind bereits seit Anfang 2010 auf einer Länge von etwa 24 Kilometer komplett abwasserfrei – und inzwischen bereits weitgehend renaturiert.

Erfreuliche Zunahme der Artenvielfalt
Besonders erfreulich ist die Zunahme der Artenvielfalt an der Emscher von zirka 170 Arten Anfang der 90er-Jahre auf nunmehr 450 Arten im Jahr 2017. Zurückgekehrt sind unter anderem die Emschergroppe, der Dreistachlige Stichling und die heimische Bachforelle! Um diese erfreuliche Entwicklung weiter zu fördern, verlegt die Emschergenossenschaft derzeit die Mündung der Emscher in den Rhein um etwa 500 Meter nach Norden und schafft dadurch den Ausgleich des Höhenunterschiedes zwischen Emscher und Rhein. Nachfertigstellung des Bauvorhabens können  Fische von dort künftig problemlos ins Emscher-System einwandern.

  
Den Dreistacheligen Stichling gibt es inzwischen nicht nur in der Emscher, sondern auch im Herrentheyer Bach.
Hinweis: Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken! Fotos: K.N. + EG/LV (Stichling)
Fotos:
vom Stichling: LV/EDG

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