Wanderung zum Hochwasserrückhaltebecken (HRB) der Emscher

| Keine Kommentare

Emscher aktiv in Mengede – mit „nordwärts“ unterwegs

„Und sie wandern wieder“, diesmal schon im Frühling: Im Rahmen des „nordwärts“- Präsentationsjahres waren am Samstag, 21.04.2018, wieder viele Wanderer unterwegs, um am HRB in Mengede/Castrop-Rauxel die Gebietskulisse im Norden der Stadt Dortmund zu erkunden.

Sicherlich die interessanteste Baustelle bei uns in Mengede, denn zurzeit wird wieder gearbeitet am Rückhaltebecken, und deshalb gab es auch viele Fragen:

  • Wie sieht es aus mit dem Grüngürtel bei uns in Mengede?
  • Kann man am HRB die Vögel und Pflanzen schützen und gleichzeitig ein attraktives Naherholungsgebiet schaffen?
  • Wie sieht es aus mit dem Aufstellen von Bänken, Papierkörben und einer besseren Beschilderung?
  • Wie kommt man eigentlich dahin (außer zu Fuß als Wanderer)?

Auch der Name, der im Projektsteckbrief 838 vorgeschlagen wird, „Mengeder Meer“ ist nicht unumstritten, denn ein Meer ist das ja da eigentlich nicht und Teile des Beckens liegen auf Castroper, nicht auf Mengeder Seite.

Es gibt viele seltene Vögel am HRB und Dr. Kretzschmer (NABU) konnte diese auch den Wanderern zeigen: Jede/r durfte mal durch das Fernglas schauen.

Auch der Kiebitz zeigte sich im Flug über „seinem“ Mengeder Meer, schon für diesen seltenen Vogel lohnt es sich, dieses Gebiet zu erhalten und zu schützen.
Von der Emschergenossenschaft begleitet wurde die Wanderung von Herrn Möhring, der auch viel zu berichten hatte über den Stand der derzeitigen Bauplanung und über die Überlegungen zur weiteren Planung. Es werden Dämme eingerissen und die Emscher kann dann schon bald „gestank- und abwasserfrei“ durch das Rückhaltebecken fließen.

Aber: bringt der renaturierte Fluss auch noch genug Wasser mit? Das Problem der Verlandung wurde erläutert, ebenso wie der Wunsch der Bevölkerung nach einer besseren Erreichbarkeit des Geländes. Denn: einigen müden Wanderern wurde der Rückweg nicht erspart, die Buslinien der Umgebung sind weit entfernt, mit dem Auto kann man das Gelände nur über den Hof Emschertal erreichen. Zu Fuß oder mit dem Rad ist das Gebiet aber gut zu erkunden, und nach einer ausgiebigen Pause (Kaffee und Kuchen gab es reichlich im Kiosk des Hofes) und einer Abkürzung über die Betriebswege, waren alle wieder fröhlich angekommen am Heimathaus in Mengede, wo die Wanderer mit einem kühlen Getränk und einer heißen Bratwurst willkommen geheißen wurden.

Zum Schluss wurde diskutiert im Heimathaus: Dr. Rath vom Umweltamt schilderte die Änderungswünsche aus Mengede bezüglich des Entwurfs des Landschaftsplans. Unterwegs konnten die Wanderer viel beobachten, und deshalb kann man zusammenfassen: Ja, es lohnt sich, dieses Gebiet zu schützen für die Vögel und die Natur, es lohnt sich aber auch, das Gebiet rund um das Hochwasserrückhaltebecken zugänglich zu machen für Besucher, Radfahrer und Wanderer. Aber jede bessere Erreichbarkeit kann auch eine zunehmende Verschmutzung bewirken, in diesem Punkt waren sich alle einig: Müll wollen wir dort nicht haben.

Auch über das Projekt „nordwärts“ wurde diskutiert: was kann das „nordwärts“-Team bewirken, wie sind die Einflussmöglichkeiten der Bevölkerung? Anja Hubert als Veranstalterin hatte Informationsmaterial und das neue Programm für das Präsentationsjahr 2018 mitgebracht: „nordwärts“ ist ganz großes Kino. Damit es nicht beim Anschauen bleibt, sollte das Kino auch wirklich vielen Menschen aus der Gebietskulisse zugänglich gemacht werden. Eine Veranstaltung wie die Wanderung am Samstag mit ca. 50 Besuchern ist sicherlich ein Weg, Vorschläge zur erarbeiten und zu diskutieren, aber es kam auch der Wunsch nach mehr Transparenz auf. Denn noch immer ist nicht allen Bürgern klar, was „nordwärts“ eigentlich will: planen oder machen?

Die Veranstaltung wurde von Anja Hubert (SPD Ortsverein Mengede) zusammen mit dem Heimatverein Mengede für „nordwärts“ organisiert, mit Hilfe der Informationen der Herren Dr. Kretschmer (NABU) und Möhring (Emschergenossenschaft) haben sich die Wanderer ein gutes Bild machen können von der Situation und der weiteren Planung. Zusammen mit Dr. Rath (Umweltamt Stadt Dortmund) konnten in einer interessanten Diskussionsveranstaltung viele Fragen rund um den Landschaftsplan erläutert werden. Vielen Dank den Wanderern, die trotz der ungewöhnlichen Hitze im April interessiert und aktiv dabei waren, als es darum ging „nordwärts“ zu diskutieren und präsentieren.
Es kam der Vorschlag auf, im Dekadenprojekt „nordwärts“ weiterhin aktiv zu bleiben, und: Wie wäre es mit einer Abschlussfeier 2025? Nun, ich hoffe, wir können 2025 viele gelungene Projekte feiern, denn es lohnt sich sicherlich, „im Norden was zu tun“.

Hinweis: Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.