Klavierkonzert – Soloabend mit Gerhard Vielhaber
Samstag | 14. März 2015 | 20.00 Uhr
In nur kurzer Zeit wurde die „Musik im Amtshaus“ eine feste Größe im Mengeder Kulturleben. Mit Gerhard Vielhaber gelang es den Veranstaltern wieder einmal, einen jungen Solisten zu verpflichten, der schon viele internationale Auszeichnungen erhalten hat. Die Zuhörer dürfen sich auf einen kammermusikalischen Abend der Spitzenklasse im historischen Sitzungssaal des Mengeder Amtshauses freuen.
Gerhard Vielhaber wurde 1982 in Attendorn geboren. Bereits 1994 nahm Prof. Karl-Heinz Kämmerling den erst Zwölfjährigen als Privatschüler auf. Bei ihm legte er 2006 an der HMT Hannover sein Diplom ab und studierte anschließend bis zu seinem Konzertexamen in der Soloklasse von Prof. Jacques Rouvier an der Universität der Künste Berlin. Seit September 2014 lehrt Gerhard Vielhaber als Professor für Klavier am Vorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch/Österreich.
Dieser Klavierabend schlägt große Bögen, die von barocker Strenge zur freieren Komposition des 20. Jahrhunderts reichen. Von einem Meisterwerk der Polyphonie, Johann Sebastian Bachs feinsinnigem Präludium mit der fünfstimmigen Fuge in b-Moll, führt er in die sinnlichen Klangwelten Leoš Janáčeks. Eine tiefe Melancholie durchzieht die Sonate „Von der Straße“ aus dem Jahr 1905, die mit herbstlicher Farbenpracht in ihren Bann zieht.
Durch und durch lebensbejahend dagegen, teil lyrisch, teils aufbrausend, hat Robert Schumann seine Romanzen op. 28 komponiert. Im Mittelpunkt des Programms aber steht eines der emotionalsten Werke des jungen Schumann: Die monumentale erste Klaviersonate in fis-Moll op. 11 aus dem Jahr 1835. Wechselnde Stimmungsgehalte zwischen den Polen zweier Gestalten bestimmen den Charakter dieser viersätzigen Sonate. Da ist der dynamisch-temperamentvolle „Florestan“ und der lyrisch-kontemplative „Eusebius“. In ihrem Wesen hat Robert Schumann sich selbst erkannt.
Eine autonome Welt der Töne tut sich auf, durchweht von Klängen der Sehnsucht nach dem Unendlichen.
„Deutlich wird … die ungewöhnliche Leichtigkeit, mit der Vielhaber an anschlagstechnische Details herangeht. Seine zehn Finger scheinen nur über die Tasten zu huschen und haften doch am Klangkern“.
Gabi Rieger | Südkurier Stockach