Frühlingsabend in Mengede. Gibt es einen schiefen Turm? Die Fotografin Gaby Böseler hat das Bild am Abend des 22.3.2015 geknipst – von Ihrer Wohnung im 2. OG. aus, in der Siegenstr. 9. Allerdings: Nicht der Turm ist schief, sondern das Haus Siegenstr.9 hat eine leichte Neigung. Vermutlich, weil das unter Denkmalschutz stehende Gebäude aus dem Jahr 1914 – ebenso wie vier weitere unter Denkmalschutz stehende Wohnhäuser in der Nachbarschaft – täglich unzählige Pkw, Lkw und Linienbusse ertragen muss.
Die brettern mit unerlaubter Geschwindigkeit über die marode Siegenstraße. Was bedeutet da der Denkmalschutz, wenn für die meisten gilt: Freie Fahrt für freie Bürger!
Lieber Ulrich Kraus, lieber Klaus Neuvians,
Deine (Eure) Beschreibung des schiefen Hauses (Turmes) in der Siegenstraße 9, ist für mich Veranlassung, auf ähnliche und andere ‚Schiefheiten‘ in Mengede und näherer Umgebung hinzuweisen..
1. Das große Gasthaus ‚Stein‘ (ich glaube es hieß Burghof), stand lange Zeit
schief.
Wenn man vom Bahnhof kam und dann alsbald das Haus ‚Stein‘ sah, -das ja
auf der Ecke Siegenstraße/Mengeder Straße stand, konnte man ohne Not
erkennen, das das Haus schief stand. Allerdings weis ich nicht ob das heute
noch so ist.
Im alllgemeinen nennt man das heute ‚verniedlichend‘; ‚Bodensenkung‘.
Kann sein, das man diesen Mangel zwischenzeitlich beseitigt hat.
Mein Vater und auch sein Bruder behaupteten, das läge an der sogenannten
‚Lösschicht‘ in etwa 200 m Tiefe (Teufe), die beim abteufen des Schacht 1 auf
‚Hansemann‘ zu großen Problemen geführt hatte.
Da muß wohl was dran sein, denn später (ich kenne leider nicht die genaue Jahreszahl), brach die neue hochkomfortable Mengeder Doppelschule am Mengeder Markt beinahe ‚mittig‘ auseinander.
Der Riß war vom Marktplatz aus deutlich zu sehen und der beinahe senkrechte Spalt verbreiterte sich nach oben beträchtlich.
Ich selbst bin für eine kurze Zeit in diese Schule gegangen, und habe den Spalt (von innen) gesehen und ‚bewundert‘.
Was nun weiter geschehen ist entzieht sich meiner Kenntnis, denn ich lebe seit etwa 60 Jahren im Rheinland.
Derartige ‚Bodensenkungen‘ sind in Gegenden mit Untertagebergwerken an der Tagesordnung. (auch noch heute u.A. auch in den Braunkohlegebieten westlich des Rheins.
Vor noch nicht allzu langer Zeit, (es muß so etwa 1920-1990 gewesen sein), waren in unserem Nachbarort ‚Dortmund-Deusen‘ eine ganze Straße lang viele Häuser so schief, das mman meite sie müßten jeden Moment umfallen.
Ich habe etwas später eine ganze Reihe von Verwandten auf dem Wege von Dortmund nach Mengede da durch kutschiert,-damit sie mir glaubten-.
Mit freundlichen Grüßen
Friedhelm Kranefeld
Zum Glück stand das Haus Siegenstr.9 schief.
Vor langer Zeit ereignete sich im Dachgeschoß des o.g. Hauses zur Winterzeit
ein Heizungsrohrbruch. Der Mieter befand sich in Urlaub.
Das Wasser ergoss sich über alle drei Etagen bis in mein angemietetes Ladenlokal.
Besonders betroffen war zunächst eine ältere Dame, die im Bett ihres Schlafzimmers der darunter liegenden Wohnung im 2. OG lag.
An der Decke über ihrem Bett hatte sich eine mit ca. 40 Litern gefüllte Wasserblase gebildet.
Trotz der mehrlagigen Schichten Rauhfasertapeten platzte diese Blase und das Wasser prasselte auf die im Bett liegende alte Dame. Es war schon eine Tragödie.
Doch auch die Mutter des letzten Berichterstatters ( schiefer Kirchturm ) blieb nicht unverschont.
In ihrem Wohnzimmer stand das Wasser auf Grund der Schieflage zur Straßenseite knöchelhoch. Da auch die Elektrik betroffen war, hüpfte die schon betagte Dame durch das im Wohnzimmer unter Strom stehende angesammelte Wasser.
Am wenigsten betroffen waren wir im Erdgeschoß. Durch die Schieflage plätscherte das Wasser außen an der Schaufensterfront der Erde entgegen. Glück im Unglück Ulrich K.