Hans Jürgen Kallmann: Die Kunst – Mein Leben
In Kooperation mit dem in Ismaning in der Nähe von München gelegenen Kallmann-Museum präsentiert der Kreis Unna auf Haus Opherdicke in Holzwickede eine Auswahl von rund 90 Arbeiten des Malers, Zeichners und Grafikers Hans Jürgen Kallmann (1908-1991).
Zum Schaffen des Künstlers und zur Ausstellung schreiben die Ausstellungsmacher des Kreises Unna – Thomas Hengstenberg (Fachbereichsleiter Kultur) und Sigrid Zielke-Hengstenberg (Kulturreferentin):
„Aufgewachsen in Halle an der Saale, lebte der Autodidakt von 1930-1944 in Berlin, damals wie heute ein Zentrum der Kunst. Bereits 1937 wurde er als „entarteter Künstler“ diffamiert und mit einem Ausstellungsverbot belegt. In der von den Nationalsozialisten als Abschreckung inszenierten Feme-Schau „Entartete Kunst“ hing sein Bild „Hyäne in der Nacht“ neben Werken von Emil Nolde und Franz Marc.
1949 folgte Hans Jürgen Kallmann dem Ruf an die Kunstakademie in Caracas (Venezuela), wo er als Professor Akt- und Porträtmalerei unterrichtete. Drei Jahre später kehrte er nach Deutschland zurück und lebte bis zu seinem Tod als freischaffender Künstler in Pullach bei München.
Stilistisch geprägt vom Impressionismus, vor allem durch Max Slevogt und Max Liebermann, sowie durch die großen Künstler des Expressionismus, entwickelte Hans Jürgen Kallmann seine individuelle Handschrift, die sich in einer expressiven, figürlichen Malerei ausdrückt.
Ab den 1950er Jahren erlangte Kallmann vor allem als Porträtmaler Aufmerksamkeit. Modell saßen Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und Politik wie Bertold Brecht, Käthe Kollwitz, Louis Armstrong, Konrad Adenauer oder auch Papst Johannes XXIII.