Aus der gestrigen Sitzung der Bezirksvertretung (1)

Nordwärts – nicht nur für Unangenehmes

Bezirksvertretung leistet Widerstand gegen drei Windparks im Stadtbezirk *

„Wenn Nordwärts bedeutet, dass hier alles hin kann, was die anderen nicht haben wollen“, verspricht die Bezirksvertretung Mengede Widerstand. Dabei ging es in der Sitzung vom 30. September um ein Thema, das eigentlich alle prinzipiell gut finden: Windenergie.

Was bereitet den Mandatsträgern im Nordwesten solche Probleme? Es sind die „Konzentrationszonen für Windenergieanlagen in Dortmund“. Deren aktueller Stand sowie die weitere Vorgehensweise sind Inhalt eines Beschlussvorschlags für den Rat, dem die Bezirksvertretung in Form einer Empfehlung zustimmen kann oder nicht. Das heißt, dass letztlich der Rat entscheidet.

Fakt ist, dass allein drei der geplanten insgesamt sieben Dortmunder Windparks in den grünen Randbereichen des Stadtbezirks Mengede errichtet werden sollen. Es sind die Halde Groppenbruch, das Umfeld des Güterverteilzentrums Ellinghausen und der Bodelschwingher/Westerfilder Wald.

Dem Vorschlag der SPD-Mehrheit, die Abstimmung zu verschieben, schlossen sich auch CDU, Grüne und die Fraktion von Linke/Piraten an. Ihrer Ansicht nach enthielt die Verwaltungsvorlage zu viele Ungereimtheiten. Weder die Arten- und Naturschutzvorgaben im Raum Groppenbruch/Ellinghausen noch eine frühere Einschätzung, der Bodelschwingher Berg sei ungeeignet als Standort, seien darin übernommen worden, ganz zu schweigen von den allgemeinen Belästigungen, die von derartigen Anlagen ausgehen können, wie die bislang nicht völlig erforschten Auswirkungen von Infraschall.

Es wurde angezweifelt, ob die inzwischen großen Mengen an Windenergie im Dortmunder Raum überhaupt notwendig und wirtschaftlich sinnvoll seien, „wenn wir Überkapazitäten bekommen, die wir nur noch an andere verschenken können“.
Vor einem Votum fordert das Mengeder Bezirksparlament von der Stadtverwaltung mehr Informationen ein. Man werde sich die Haltung, alles Unangenehme in den Norden zu schieben, „weil die sich am wenigsten wehren“, nicht so einfach bieten lassen.

Der Beschluss wurde verschoben.

* MENGEDE:InTakt! hat eine neue Redaktionskollegin: Monika Zybon-Biermann. Sie wohnt im Stadtbezirk Mengede, genauer in Bodelschwingh, und bringt als ehemalige WR-/WAZ-Lokalredakteurin und freie Journalistin beste Voraussetzungen mit, MENGEDE:InTakt! zu unterstützen.
Sie findet es bedauerlich, dass aufgrund der geschrumpften Dortmunder Medienlandschaft die Lokalpolitik im Stadtbezirk kaum noch Beachtung findet. Das bedeutet schlechtere Information für die Bürger und geringes Echo auf die Mühen unserer Bezirksvertretung.
Sie wird für MENGEDE:InTakt! zunächst einmal die Berichterstattung über die öffentlichen Sitzungen der Bezirksvertretung übernehmen.(K.N.)