Der Herbst
Der Herbst als eine der vier meteorologischen und astronomischen Jahreszeiten ist die Jahreszeit zwischen Sommer und Winter. In den gemäßigten Zonen ist er die Zeit der Ernte und des Blätterfalls.
Es gibt kaum ein Naturmotiv, das in der Lyrik so häufig behandelt wurde wie der Herbst.
MENGEDE:InTakt! setzt heute die Serie zum Thema „Herbst“ fort, stellt passende Bilder dazu ein – diesmal von K.N. fotografiert – und veröffentlicht ein Herbstgedicht – in dieser Folge ein Gedicht von Mascha Kaléko.
Ein welkes Blatt
Mascha Kaléko*
Ein welkes Blatt – und jedermann weiss: Herbst.
Fröstelnd klirren die Fenster zur Nacht.
O grüne Welt, wie grell du dich verfärbst!
Schon raschelt der Winter im Laube.
Und die Vögel haben, husch, sich aus dem Staube
gemacht.
Wie letzte Früchte fielen ihre Lieder vom Baum.
Nun haust der Wind in den Zweigen.
Die Alten im Park, sie neigen
Das Haupt noch tiefer. Und die Liebenden
Schweigen.
Bald sind alle Boote im Hafen.
Die Schwäne am Weiher schlafen
Im Nebellicht.
Sommer – entflogener Traum!
Und Frühling – welch sagenhaft fernes Gerücht!
Ein welkes Blatt treibt still im weiten Raum,
Und alle wissen: Herbst