Der Herbst
Der Herbst als eine der vier meteorologischen und astronomischen Jahreszeiten ist die Jahreszeit zwischen Sommer und Winter. In den gemäßigten Zonen ist er die Zeit der Ernte und des Blätterfalls.
Es gibt kaum ein Naturmotiv, das in der Lyrik so häufig behandelt wurde wie der Herbst.
MENGEDE:InTakt! setzt heute die Serie zum Thema „Herbst“ fort, stellt passende Bilder dazu ein – diesmal von Kai Neuvians fotografiert – und veröffentlicht ein Herbstgedicht – in dieser Folge noch einmal Gedicht von Rainer Maria Rilke.
Herbst
Rainer Maria Rilke
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.