Ein Mengeder
macht in München Karriere
Als Bernd Krämer im Jahre 1986 sein Studium der Architektur an der TU Dortmund abschloss, hatte er zunächst keinen Masterplan, wie es weitergehen sollte.
In Mengede geboren, in der Mengeder Heide mit seinen drei Geschwistern aufgewachsen, als Handballer beim TV Mengede sportliche Erfahrungen gesammelt und nicht zuletzt seine Begeisterung für den BVB – alles Argumente dafür, in seiner Heimat seine soeben erworbenen Kenntnisse auch in der Praxis anzuwenden. Dass er seine erste Anstellung in einem Architekturbüro dann aber ausgerechnet und notgedrungen in München fand, war für ihn, aus heutiger Perspektive betrachtet, jedoch in mehrfacher Hinsicht ein Glücksfall.
Nur wenige Jahre reichten, dass aus einem beruflichen Greenhorn, dazu noch in der für ihn völlig unbekannten Umgebung der bayerischen Landeshauptstadt, ein anerkannter Fachmann heranwuchs. Und als sich 1994 ihm die Chance bot, als Gesellschafter in seiner Firma einzusteigen, zögerte er nicht lange. Zwei Mitgesellschafter komplettieren das Führungstrio des Unternehmens, das unter der schlichten Firmenbezeichnung „a + p Architekten GbR“ in München und darüber hinaus an der Planung, Bauleitung und innenarchitektonischen Empfehlungen von respektablen Neu- bzw. Umbauten beteiligt ist und bei vielen Wettbewerben erste Plätze belegen konnte. (Nähere Informationen zum Portfolio unter www.ap-architekten.de.)
„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, diese Weisheit unseres kürzlich verstorbenen ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt trifft auf Bernd Krämer nicht zu. Seine Stärke ist sein räumliches Vorstellungsvermögen, gepaart mit seiner künstlerischen Begabung und Fantasie, wenn es gilt, einem geplanten Bauobjekt mit einigen wenigen Strichen seine vorläufige Gestalt zu geben.
Zunächst ganz ohne die allgemein übliche PC-Unterstützung oder etwa CAD-Programme – Bleistift und Papier reichen aus. Beispielhaft hierfür die nahezu völlige Identität seines skizzierten ersten Entwurfs für ein großes Münchener Büro- und Verwaltungsgebäude mit dessen später vollzogenen Realisierung:
„Die Projekte der a+p Baumeister“, so in einem Fachartikel der Süddeutschen Zeitung, „bestechen durch schlichte Eleganz und Sachlichkeit. Sogenannte Stararchitektur, die vor allem auf Hüllen setzt, sind so ziemlich das genaue Gegenteil von dem, was die a+p Architekten liefern.“
Eine ganz aktuelle Aufgabe, die der Architektengemeinschaft um Bernd Krämer viel Sensibilität abverlangt , sind Umbau- und Renovierungsarbeiten in den Kaiserhoftrakten der Münchener Residenz.
Aber auch im privaten Leben hat Bernd Krämer in Deutschlands Süden sein Glück gefunden. Mit seiner Frau Christine und seinen drei Töchtern bewohnt er, abseits vom Münchener Trubel, am Wörthsee ein schönes, natürlich auch von ihm selbst konzipiertes Haus. Obwohl seine „Mädels“ echte Bayerinnen sind, haben sie den Mut, sich wie ihr Vater als Fans von Borussia Dortmund zu outen.
Unser „Bayern-Export“ Bernd Krämer traute sich kürzlich sogar, bei der offiziellen Übergabe einer von a+p betreuten Baumaßnahme in der Münchener Allianz-Arena in einem BVB-Trikot anzutreten. Ein knalliger schwarz-gelber Aufkleber an seinem BMW dokumentiert ebenfalls recht deutlich seine Affinität zu seiner alten Heimat im Ruhrgebiet.