Weihnachtlicher Ausklang
im Kirchensaal der Noah Gemeinde Nette
Die Weihnachtszeit dauert in Nette immer ein paar Tage länger. Während die meisten von uns die Weihnachtsdekorationen spätestens am Dreikönigstag eingepackt und den Weihnachtsbaum zum Abholen an die Straße gestellt haben, strahlt der Weihnachtsbaum in der Evangelischen Kirche der Noah-Gemeinde auch noch am ersten Sonntag nach Epiphanias im vollen Glanz.
Denn erst an diesem Tag endet die kirchliche Weihnachtszeit, und erst an diesem Tag findet dort im Schatten von Tanne und Krippe das traditionelle „Konzert zum Weihnachtlichen Ausklang“ statt.
So hatte sich am Sonntagnachmittag wieder eine stattliche Zahl von Besuchern aus Nette und Umgebung im Kirchensaal versammelt, um den Darbietungen des Kirchenchors Nette, des Musikvereins Mengede, des Tenor-Solisten Werner Mühlbrodt und den begleitenden Instrumentalsolisten Susanne Stöhr (Querflöte), Sabine Batzer (Oboe) und Klemens Koerner (Klavier) zu lauschen. Die musikalische Leiterin Karin Mirtsch hatte mit ihrer Musikauswahl einen weiten Bogen gespannt von klassischen Werken von Bach und Telemann über volkstümliche Werke mehrerer Jahrhundert bis zu modernen Stücken von Gerd Rabe und Franz Koringer. Inhaltlich orientierte sie am ursprünglichen Kern der Weihnachtsbotschaft, von der Verkündigung in der Adventszeit bis zur Geburt Christi, vom strahlenden Stern am Himmel und dem Besuch der Hirten und Könige im Stall von Bethlehem.
Stille und Besinnlichkeit waren angesagt. Im wunderbaren Einklang intonierten Klemens Koerner und seine beiden Töchter Susanne und Sabine das Choralvorspiel „Dir Jehova will ich singen“, das gleichzeitig eine Programmvorgabe für den Abend war.
Das weitere Liedgut wurde präsentiert von den einzelnen Chören, dann wieder von beiden Formationen gemeinsam, oft mehrstimmig, oft setzten die einzelnen Stimmlagen nacheinander ein. Bei vielen Stücken wurden die Gesangstimmen getragen vom einfühlsamen Spiel der Instrumentalsolisten, mal vom Piano, dann wieder von allen drei Instrumenten.
Zwischendurch gab es eindrucksvolle Soli wie das Canonic Trio für Oboe, Querflöte und Basso Continuo von Bach, wobei den letztgenannten, elementaren Part der Barockmusik Koerner am Klavier übernahm. Auch Solist Werner Mühlbrodt trug mit den gefühlvoll vorgetragenen Liedern „Still, still“ und „Strahlend steht ein Stern am Himmel“ zur besinnlichen Stimmung bei.
Mit Augenzwinkern und engagierter Betonung trug Angelika Bohnhof die Geschichte von der Entstehung der Weihnachtsfreude vor. Barbara Scheerer zeigte mit einem Gedicht von Jean Anouilh, wo Christus sein eigentliches Zuhause hat: bei den Armen, den Kranken, den Einsamen und den Verfolgten und den Verfolgten.
Die Reise durch die Weihnachtszeitklang klang stimmgewaltig
aus mit „Jesus meine Freude“ von Bach, dem von Karin Mirtsch für den Chorgesang bearbeiteten „Vaterunser“ und dem von Chören und Zuhörern gemeinsam gesungenen Lied „O du Fröhliche“ aus.