Heute:
Die Jugendabteilung von Mengede 08/20
MENGEDE:InTakt! hat in den letzten Monaten wiederholt über Kindertagesstätten und Jugendfreizeitstätten im Stadtbezirk Mengede berichtet.*
Wir setzen die Serie im neuen Jahr nun fort mit weiteren Beiträgen, wenden uns heute erst einmal den Sportvereinen zu und stellen die Jugendabteilung von Mengede 08/20 vor.
Zu Beginn einige eindrucksvolle statistische Daten zur Jugendabteilung des Vereins. Die Jugendabteilung von Mengede 08/20 betreut derzeit rund 240 Mitglieder. Diese nehmen in sieben Altersklassen am Spielbetrieb bei den Minis, der F-, E-, D-, C-, B- und A-Jugend teil. Die vorwiegend männlichen Spieler sind in insgesamt 13 Jugendmannschaften gemeldet und spielen derzeit in den Kreisligen A, B und C. Diese 13 Mannschaften werden von je einem Trainer betreut, der wiederum durch mindestens einen zusätzlichen Betreuer vorbildlich unterstützt wird .
Die Jugendabteilung ist selbständig organisiert. Sie wird von einem Jugendvorstand geleitet, der sich bestens im Verein auskennt. Dem gehören an: Jugendleiter Olaf Burkies, der stellvertretende Jugendleiter Thomas Merkel, der Jugendgeschäftsführer Dirk Walkowiak, der Kassierer und stellv. Jugendgeschäftsführer Ingolf Kordas und Heiko Müller als sportlicher Leiter der Jugendabteilung.
Schon allein die Zahl von 240 Schülern und Jugendlichen, die wöchentlich im Spiel- und Trainingsbetrieb für mindestens 8 Stunden betreut werden, ist sehr beeindruckend. Nur jemand, der sich auskennt und weiß, wie mühsam und anspruchvoll es manchmal ist, mit diesen Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, kann überhaupt ermessen, welche hervorragende Arbeit hier in diesem und in anderen Sportvereinen des Stadtbezirks geleistet wird. Und dabei ist allen klar, dass ohne die massive Unterstützung der Eltern – vor allem wenn die Spieler noch Kinder sind – gar nichts funktionieren würde. (Dass die Arbeit mit Jugendlichen für die Jugendfreizeitstätten im Stadtbezirk vermutlich noch schwieriger ist, sollte an dieser Stelle nicht vergessen werden. Fußball ist in, dennoch manchmal mühsam; aber die Arbeit mit Schülern und Jugendlichen in der „offenen Jugendarbeit“ ist in vielen Fällen komplizierter.)
Die Gesellschaft unterstützt das Engagement der Sportvereine, aber manchmal hat man das Gefühl, wenn es ums Sparen geht, dann wird der Rotstift auch hier gerne sehr früh angesetzt. Viele Menschen haben keine Vorstellung, mit welchem zeitlichen und finanziellen Aufwand die ehrenamtliche Arbeit der Sportvereine verbunden ist. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Politik machmal zu denken scheint, beim Fußball geht es eh um viel Geld, und das ist bei den Vereinen reichlich vorhanden. Mit dieser Denke werden fälschlicherweise alle in einen Topf geworfen – zu Lasten der kleinen Amateurvereine.
Das „Umfeld“ für die Amateurvereine im Fußballsport ist eher schwieriger geworden. „Geld versaut den Charakter“ heißt es im Volksmund. Geld – so kann man hinzufügen – verdirbt im Fußball auch die guten Sitten.
Amateurvereine sind den wirtschaftlichen Interessen des bezahlten Fußballs beinahe wehrlos ausgeliefert. Wenn es z. B. heißt, es müssen die Werbeeinnahmen durch Fernsehgelder erhöht werden und deshalb werden die Bundesligaspiele auf den Sonntag und demnächst auf den Montag ausgedehnt, dann fragt keiner der Herren (!) des DFB, ob die Amateure des Verbandes zu ihren Spielen am Sonntag überhaupt noch Zuschauer bekommen können.
Und die Ereignisse, die seit einiger Zeit den Weltfußball, den europäischen und den deutschen Fußball durcheinanderwirbeln, treffen auch die Amateurvereine. Man ahnt, dass die mafiösen Machenschaften in der FIFa und der UEFA sich durch die des DFB allenfalls durch die Höhe der Schmiergelder unterscheiden. Das macht die Arbeit für die Amateurvereine und insbesondere deren Jugendarbeit nicht einfacher. Die Vereine an der Basis sind allerdings nicht ganz schuldlos an diesem Dilemma. Sie sollten die korrupten Funktionäre in die Wüste schicken, bevor der Mehltau der Korruption und der Bestechung sich auch auf ihre Arbeit legt.
Insoweit ist es für die Jugendabteilung von Mengede 08/20 ein lobenswerter Ansatz konzeptionelle Überlegungen anzustellen, die nicht nur nur auf spielerische und technische Ausbildung abstellen, sondern auch die soziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im Blick haben. Für die Jugendabteilung gilt seit Ende 2014 das „Nachwuchskonzept 2020“, das eine ganzheitliche Ausbildung der Schüler und Jugendlichen zum Ziel hat. Das Konzept kann als ernsthafter Versuch verstanden werden, zumindestens die Leitlinien für die künftige Schüler- und Jugendarbeit im Verein festzulegen. Darin sind sich alle einig. (Einzelheiten zum „Nachwuchskonzept 2020“ siehe: www.mengede-08-20.de )
Allerdings: Bei der Lektüre dieses Konzeptes wird deutlich, dass mit der augenblicklichen Anzahl von 26 Trainern und Betreuern die Umsetzung – wenn überhaupt – nur langsam realisiert werden kann. Wenn, dann kann das Vorhaben nur gelingen, wenn zusätzliches Personal gewonnen und qualifiziert werden kann. Von den 13 eingesetzten Trainern der Jugendabteilung haben bereits acht einen Trainerschein. Ziel ist es, allen eingesetzten Trainern und Betreuern im Laufe der Zeit das theoretische Rüstzeug für die verantwortungsvolle Tätigkeit mit den Kindern und Jugendlichen zu geben, d.h. sie werden Übeungleiterlehrgänge absolvieren und eine Trainerprüfung ablegen. Vor allem die Anzahl der Trainer und Betreuer sollte mittelfristig wohl erhöht werden, denn das Interesse der Jugendlichen und Schüler – auch aus anderen Stadtbezirken – ist nach wie vor ungebrochen.
Die Verantwortlichen der Jugendabteilung sind eh beinahe jeden Tag auf dem Sportplatz – am Wochenende meist rund um die Uhr. Wer zum Beispiel den Jugendleiter Olaf Burkies auf dem Sportplatz sprechen will, hat Glück, wenn der einen Augenblick Zeit hat. So ist zum Termin unserer Verabredung unvorhergesehen ein Nachholspiel in der Woche angesetzt worden, und auch als Mitglied des Jugendvorstandes muss er sich im Zweifel darum kümmern, dass die Gastmannschaft versorgt wird, dass die geplanten Trainingseinheiten der anderen Jugendmannschaften auf den Ausweichflächen sinnvoll stattfinden können, dass jemand gefunden wird, der Mannschaften und Zuschauer mit Erfrischungen und Speisen versorgt. Und so ergeht es ihm nicht allein, auch seine Mitstreiter im Jugendvorstand sind pausenlos für den Verein unterwegs.
Aber wer Ziele formuliert, sollte auch in der Lage sein, diese zu erreichen. Es ist den Verantwortlichen der Jugendabteilung von Mengede 08/20 zu wünschen, dass sie dabei „am Ball“ bleiben und das „Nachwuchskonzept 2020“ umsetzten können. Außerdem kommen ja noch zusätzliche Aufgaben auf sie zu. So beispielsweise bei der Betreuung von weiteren unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen. Aber auch vor dieser Herausforderung ist den Mengedern nicht bange.
Auf die Frage, ob er besondere Wünsche im Zusammenhang mit der Jugendarbeit in seinem Verein habe, antwortet Olaf Burkies: „Wir würden gerne die Zusammenarbeit mit den Schulen im Stadtbezirk intensivieren.“ Er weiß zwar, wie das Projekt auf den Weg gebracht werden könnte; mangels Personal hält er sich im Augenblick mit weiteren Überlegungen hierzu aber noch zurück.
Auch wünscht er sich eine bessere Anbindung des Mengeder Volksgarten an den öffentlichen Personen-Nahverkehr und schließlich eine bessere Ausleuchtung der Wege vom Sportplatz in Richtung Parkplatz „Am Eckey“ und in Richtung Mengeder Heide. Der Wunsch, den Olaf Burkies bereits vor Weihnachten gegenüber MENGEDE:InTakt! formuliert hat, könnte schon bald in Erfüllung gehen, denn wer derzeit im Mengeder Volksgarten spazieren geht, entdeckt begonnene Erdarbeiten entlang des Weges zum Parkplatz, die vermuten lassen, dass hier demnächst elektrische Leitungen in den Boden verlegt werden. Jetzt bliebe noch der Hauptweg in Richtung Mengeder Heide und die Sorgen vieler Eltern und der Verantwortlichen für die Schüler- und Jugendarbeit in Mengede 08/20 hätten sich erledigt. Vor allen Dingen in den Herbst- und Wintermonaten ist auch der Weg vom Sportplatz zur Schaphusstraße stockdunkel. Dieses Anliegen, so meinen wir von MENGEDE:Intakt!, müsste sich doch mit relativ geringem Aufwand realisieren lassen.
*www. mengede-intakt.de