Saisonabschluss bei der „Musik im Amtshaus“- Alessandro Stella spielt Werke von Frederic Chopin, Claude Debussy, Edvard Grieg und Franz Liszt
Zum Abschluss der Saison lässt die „Musik im Amtshaus“ einen Stern aufgehen. Denn die Übersetzung des Nachnamens des italienischen Pianisten Allesandro Stella ins Deutsche bedeutet „Stern“. Für die kammermusikalischen „Sterngucker“ leuchtet der Pianosolist schon seit einiger Zeit am Musikhimmel, und alle anderen Freunde der gepflegten Kammermusik werden ihn sicherlich beim Konzert am 12. März als solchen entdecken.
Zu Beginn des Programms präsentiert er vier musikalische Kleinskizzen aus der Spätzeit des norwegischen Nationalkomponisten Edvard Grieg und zeichnet dabei träumerische Klangbilder einer Nacht, von Geistern im Wasser und der Ruhe im Wald.
Es folgen sechs von Claude Debussy komponierten Preludes für Klavier – intime, der Wirklichkeit entrückte Imaginationen. Dabei kreiert er stilistische Mixturen zu farbenreichen Traumgebilden, die unsere Seele rühren und das Unbewusste in uns wachrufen. Der Komponist setzt die Titel bewusst erst an den Schluss der Stücke. Er will nicht, dass man gleich ein bestimmtes Bild vor Augen hat. Man soll vielmehr seinen Eindrücken freien Lauf lassen. Erst danach will er den Hörern dann eine Bestätigung geben oder ihnen seine eigenen Vorstellungen verraten.
Gesänge der Seele lässt Stella auch mit zwei Nocturnes von Frédéric Chopin auf dem Klavier erklingen. Die bewundernswerte Klangfantasie und feingliedrige Ornamentik, das schwebende der Nocturnes haben Chopins Ruf als großen Klangpoet des 19.Jahrhunderts gefestigt.
Zum Schluss erleben wir in der Nocturne „En Rȇve“ einen nach innen gekehrten und in die Traumwelten entführenden Franz Liszt, mit seinem Solostück „Nuages gris“ – Graue Wolken betrat er am Schluss seines Schaffens noch einmal musikalisches Neuland.
Alessandro Stella studierte am Konservatorium Santa Cecilia in Rom und setzte dann seine Studien bei Franco Scala, Marco Di Bari, Bruno Canino, Maria João Pires, Maurizio Pollini, Jean-Yves Thibaudet, Alexis Weissenberg und Christian Zacharias fort. Seit 2008 gastiert er regelmäßig beim „Martha-Argerich-Projekt“ in Lugano. Musikexperten bezeichnen ihn als Könner mit traumwandlerisch sicherem Gespür für Stimmungen, Stille und das Unerwartete, dessen Spiel die Zuhörer in ihren Bann zieht. Lassen wir uns überraschen.