Kein Ortstermin im Forsthaus Rahmer Wald

Grünen-Anträge abgelehnt – Nein zur Hundewiese in Bodelschwingh
Ungewöhnlich für die Bezirksvertretung Mengede: zwei Anträge der Grünen Fraktion wurden abgelehnt. Anlass für die seltene Uneinigkeit: Es ging im ersten Fall um einen Ortstermin am Forsthaus Rahmer Wald und zweitens um eine Auslauffläche für Hunde in Bodelschwingh.

Verlassenes Haus in schlechtem Zustand

Hintergrund der ersten Kontroverse war die Frage nach der Zukunft des denkmalgeschützten, auf Westerfilder Gebiet liegenden Gebäudes, das möglichst einem gemeinnützigen Verein mit Schwerpunkt Wald- oder Umweltschutz zur Verfügung gestellt werden soll. Wie berichtet, hatte der Imkerverein Derne bereits Interesse daran bekundet. Die Renovierung und neue Nutzung des Gebäudes sollte eigentlich nach einhelligem Wunsch der Bezirksvertretung Bestandteil des Nordwärts-Projektes werden, was jedoch im ersten Anlauf nicht gelungen war.

Das leerstehende Haus soll einen schlechten baulichen Zustand aufweisen. Der Ortstermin hätte zur realistischen Einschätzung des zum Erhalt des Gebäudes nötigen Aufwandes dienen sollen. In dem Antrag wurde auch angeregt, eventuell eine Förderung im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Westerfilde ins Auge zu fassen. Wegen der Ursachen für Feuchtigkeit im Keller hätte man sich die Teilnahme von Emschergenossenschaft und RAG gewünscht.

Grund für die Ablehnung vor allem durch die SPD war, wie Fraktionssprecherin Gudrun Feldmann betonte, dass es noch keine Festlegung auf die künftigen Nutzer geben solle. Jeder Verein, der die geforderten Voraussetzungen erfülle, solle sich bewerben können. In dem Antrag hieß es „Der Imkerverein Derne verfolgt entsprechende Zielsetzungen und wäre als Mieter vorstellbar.“ Obwohl Grünen-Sprecherin Isabella Knappmann versicherte, diese Formulierung sei keineswegs als Festlegung, sondern nur als Beispiel gedacht gewesen, blieb es beim Nein einer knappen Mehrheit.

Mehr Bevölkerung = mehr Hundebesitzer

Den Antrag, eine umzäunte Hundeauslauffläche in Bodelschwingh westlich des Spielplatzes und der Sportanlage Im Odemsloh einzurichten, stellte die Grüne Fraktion zum zweiten Mal. Bereits 2008 war dies gefordert worden, konnte jedoch wegen der damaligen Haushaltssperre nicht realisiert werden. Der Bevölkerungszuwachs im Raum Westerfilde/Bodelschwingh habe nun zu mehr Hundebesitzern geführt, die ihre Vierbeiner häufig im Siedlungsbereich frei herumlaufen ließen. Viele Anwohner fühlten sich deshalb belästigt.

Andere Fraktionen hielten die umzäunte „Hundewiese“ dagegen für keine erstrebenswerte Lösung: zu viel Lärm und unschöne Szenen an einem Ort würden von allen Nachbarn solcher Anlagen beklagt. Die Gegner meinten auch, dass man es in Bodelschwingh nicht weit habe, um seinen Hund ableinen zu dürfen. Der nahe Wald biete Platz für ausgedehnte Spaziergänge. Isabella Knappmann betonte, es gehe nicht um die Familien am Bodelschwingher Berg, sondern vor allem um die in den Westerfilder Siedlungen lebenden Hundebesitzer, die weder den eigenen Garten noch angrenzendes Waldgelände nutzen können.

Verwaltung: Verbindungsweg nur ein „Trampelpfad“

Enttäuschung gab es bei den Grünen auch angesichts einer Antwort der Verwaltung auf einen Antrag vom November 2015, den Verbindungsweg zwischen Brietenstraße und Sekundarschule wieder instand zu setzen. Der Verbindungsweg sei nichts als „ein Trampelpfad“ auf landwirtschaftlicher Fläche und „keine eingetragene Wegeparzelle“, befand Stadtrat Ludger Wilde. Hier sei das Betreten gestattet, aber „auf eigene Gefahr“. Ausbau und Befestigung seien weder möglich, noch vorgesehen. Isabella Knappmann dazu „Das ist unwahr.“ Der Weg sei früher einmal ganz offiziell von der Stadt angelegt worden und nur durch sehr lange Vernachlässigung in den jetzigen Zustand geraten.