Groppenbruch putzt sich raus – Müllsammelaktion in Groppenbruch
Zur diesjährigen Müllsammelaktion in Groppenbruch gibt es Erfreuliches zu berichten.Im 5. Sammeljahr kamen zur Jägerschaft und Groppenbruch-Initiative auch die hoch motivierte Groppenbrucher Jugendfeuerwehr und die Arche 90 hinzu. Viele Hände schaffen viel, und so kamen in kurzer Zeit einige Kubikmeter Müll zusammen. Überwiegend handelte es sich um Restmüll diverser Freizeitaktivitäten wie Einweggrills, Flaschen und Verpackungen, dazu reichlich Renovierungsabfall und einige Autoreifen, Radkappen und Kanister.
Die fleißigen Helfer stärkten sich im Anschluss vor Ort mit einer heißen Erbsensuppe und kalten Getränken. Wir können aber feststellen, dass das Müllaufkommen in den vergangenen Jahren erheblich abgenommen hat.
„Wenn wir durch unsere Sammelaktionen das Umweltbewusstsein unserer Mitbürger wecken können und dadurch weniger Müll illegal entsorgt wird, dann haben wir unser Ziel erreicht“, so könnte das Fazit dieser beispielgebenden Aktion lauten. Doch manchmal werden aktive Umweltschützer kurze Zeit später wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, wie folgendes Foto beweist.Es war offensichtlich wieder genug sauberer Platz da, um neuen Unrat zu entsorgen – diesmal Sperrmüll.
Was veranlasst Leute, sich dermaßen rücksichtslos gegenüber der Umwelt zu verhalten?.
Grundsätzlich ist anzumerken, dass einige wilde Müllkippen durch Unwissenheit entstehen. So wissen viele Bürger nicht, dass die Entsorgungskosten für Altöl bereits im Kaufpreis enthalten sind. Anderen Problemmüll wie abgelaufene Medikamente, Fotochemikalien, Holzschutzmittel, Kleber, Farbreste, Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen, Lösungsmittel, Aceton, Farbverdünner, Schädlingsbekämpfungsmittel, Quecksilber, Säuren und Laugen kann man häufig kostenlos in den zuständigen Sammelstellen abgeben.
Beispiel: Entsorgung Dortmund GmbH (EDG):
Die Anlieferung folgender Abfälle in haushaltsüblicher Menge ist für Privathaushalte gebührenfrei:
Glasflaschen, DVDs, CDs, Korken, Verkaufsverpackungen, Papier, Pappe, Kartonagen, Alttextilien
Elektrogeräte
TV-Geräte, Kühlgeräte, Waschmaschinen, Staubsauger, Toaster, maximal 5 Elektrogroßgeräte
Metall
Sonnenschirme, Kleintierkäfige, Gartengeräte, Schubkarren, Fahrräder, Wäscheständer, Metalltüren,
Heizkörper
Hartplastik
Entleerte Kanister, Gartenstühle, Kinderspielzeug, Gießkannen, Wäschekörbe
Wenn man an einem Samstag auf der Deponie ist, sieht man ja, dass es viele gibt, die diese Möglichkeiten der Entsorgung nutzen.
Gefahren wilder Müllentsorgung
Wilde Müllkippen enthalten oft ein sehr hohes Gefahrenpotential. Chemikalien dringen in den Boden und in das Grundwasser ein. Oft weiß niemand, wie gefährlich die einzelnen Bestandteile der wilden Müllkippe sind. Elektroschrott wie Mobiltelefone und Computer enthalten Blei, Quecksilber, Cadmium und andere gefährliche Stoffe. Allein diese Schwermetalle sind für Tiere und Menschen hochgiftig. Ein großer Teil des Quecksilbers wird zum Beispiel über die Kanalisation in Bäche und Flüsse gespült und gelangt so ins Meer. Es wird von den Fischen über die Nahrung und die Atmungsorgane aufgenommen und reichert sich in ihnen an.
Kann es sein, dass Menschen das „Unrecht“ verneinen unter dem Motto: „Auf meinen Müll kommt es auch nicht mehr an – zudem räumt hier sowieso jemand auf!“ Deutlich wird hier v. a. das fehlende Verantwortungsbewusstsein und der Versuch, sich herauszureden, das eigene Fehlverhalten sogar als ordnungsgemäß darzustellen, ganz nach dem Motto: „Wozu gäbe es denn sonst die Straßenkehrer?“. Ist es Bequemlichkeit oder ein generelles Desinteresse an der Umwelt? Wenn man das Zeug einmal im Auto hat, kann man es auch zur Deponie fahren. Oder dienen schlechte Beispiele aus der Industrie – die MENGEDE:InTakt ausdrücklich missbilligt und als das größere Übel scharf verurteilt – quasi als Legitimation für die eigenen Verfehlungen?
Hierzu das Beispiel: Kali und Salz AG (K+S)
Insgesamt soll der Konzern nach Angaben des Landeskriminalamtes von 1999 bis 2007 bei der Kali-Gewinnung 9,5 Millionen Kubikmeter Abfall in den sogenannten Plattendolomit versenkt haben. Aufgrund der geologischen Beschaffenheit der Gerstunger Mulde habe von vornherein damit gerechnet werden müssen, dass sich die versenkte Salzlauge unkontrolliert ausbreite. Deren Mineralgehalt sei etwa zehnmal höher als Meereswasser gewesen und habe damit eine Gefahr für das Grundwasser dargestellt.
Egal, welche Antworten es auf die aufgeworfenen Fragen gibt: letztlich ist jeder Bürger zunächst einmal selbst gefordert, sein eigenes Müllentsorgungsverhalten zu überprüfen. So lobenswert die Müllsammelaktion der Groppenbrucher Aktivisten auch sein mag, es kann nicht angehen, dass dieses Engagement – wie im oben genannten Beispiel zu sehen – mit Füßen getreten wird.
Wer Missstände dieser Art erkennt, kann sich wenden an:
Stadt Dortmund – Umweltamt – Untere Abfallwirtschaftsbehörde
Brückstr. 45
44135 Dortmund
Telefon: 0231 50-24106
Telefon: 0231 50-25562