Wie halten wir es mit den Baudenkmälern im Stadtbezirk Mengede (Folge 7):
Parkstraße 9 – Ev. Kirche St. Maria,
Deininghauser Straße 8 und Deininghauser Straße 10
Die Denkmalliste der Stadt Dortmund umfasst im Stadtbezirk Mengede 79 Baudenkmäler, darunter 21 Wohnhäuser, Villen oder Wohnsiedlungen und landwirtschaftliche Gebäude, 16 Wohn- und Geschäftshäuser, fünf öffentliche Gebäude und Kleindenkmäler, drei Sakralbauten und Industrieanlagen, zwei Adelssitze sowie einen Friedhof, ein Geschäftshaus und eine Verkehrsanlage. Absicht dieser Serie ist es, über die Baudenkmäler im Stadtbezirk Mengede zu informieren. Ein manchmal nicht ganz einfaches Unterfangen, weil es sich häufig um private Entscheidungen handelt, wie man mit einem Denkmal umgeht. Aber: Es gibt auch ein Denkmalschutzgesetz. Unsere Beiträge, die wir in loser Folge einstellen, sollen es dem Leser ermöglichen, das Denkmalschutzgesetz mit der Realität vor Ort zu vergleichen.
Und noch eine weitere Vorbemerkung: Baudenkmäler zu erhalten, ist in dieser Gesellschaft nicht einfach. Kapitalisten, Anarcho-Linke, Bürgerliche und vor allem Behörden sind gleichermaßen gefragt und stehen in der Verantwortung, eine dem Denkmal, und damit einer Kultur des Stadtbezirks dienende Lösung zu finden.
In dieser Folge stellen wir drei Baudenkmäler vor, die im Ortsteil Bodelschwingh liegen. Sie sind in der Denkmalliste der Stadt Dortmund unter den laufenden Nr. 467 (ev. Kirche St. Maria), 467 (Deininghauser Str. 8) und 498 (Deininghauser Str. 9) aufgeführt und gehören zu dem eindrucksvollen Ensemble im Zentrum des mit Baudenkmälern üppig ausgestatteten Ortsteils Bodelschwingh.
Die ev. Kirche St. Maria
Die Kirche wurde im Jahr 1312 vom Ritter Gesichert gen. Speke gestiftet, 1322 geweiht und diente zeitweise als Begräbnisort der Familie von Bodelschwingh. Archäologische Untersuchungen im Innern der Kirche 2001 ergaben, dass der von der Familie von Bodelschwingh gestiftete Bau kein Neubau war. Man hatte Bauteile einer kleineren Kirche einbezogen.
Der heutige einschiffige, zweijochige Saalbau auf querrechteckigem Grundriss wird von zwei tief herabgezogenen Kreuzrippengewölben überspannt. Der Chor mit 5/8 Schluss entstand in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der Westturm mit dem achteckigen Helm und das Dach des Langhauses stammen vom Ende des 17. Jahrhunderts, als nach der Zerstörung im französisch-brandenburgischen Krieg die Kirche neu errichtet wurde. Im Südportal ist die Zahl 1693 erkennbar, die Glocken „Maria“ und „Anna“ stammen aus dem Jahr 1506. Die prächtige, geschnitzte Barock-Kanzel wurde laut Stifterwappen nach 1728 geschaffen. Sie zieren Akanthuselemente, Engelsköpfe und Früchte sowie kugelförmige Voluten. Die Orgel mit einem sogenannten Freipfeifenprospekt wurde 1941 von der Firma Walker gefertigt.*
Deininghauserstraße 8
Das zweigeschossige, quergeschlossene Gebäude mit einem kleinen Stallteil stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Fachwerk wurde als Stockwerksbau ausgeführt, beide Giebelseiten sind untermauert, die Gefache mit Sichtmauerwerk geschlossen, das Hoftor zugesetzt. *
Deininghauser Straße 10
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtetes, zweigeschossiges Fachwerkgebäude mit Querdeele. Zur Aussteifung dienen lange Kopf- und Fußstreben, der heutige Eingang an der Giebelseite ist neueren Datums. *
* Hinweis:
Die vorstehenden textlichen Erläuterungen zu den Baudenkmälern haben wir dem Flyer „Archäologisch-historischer Rundgang durch Bodelschwingh“ entnommen. Einer der Mitverfasser der Texte – Otto Schmidt aus Bodelschwingh – hat uns die Erlaubnis gegeben, die Texte für unsere Serie „Baudenkmäler im Stadtbezirk Mengede“ zu übernehmen. Hierfür sind wir zu großem Dank verpflichtet!