135 Jahre Kirchenmusik

Kath. Kirchenchor „Cäcilia“ feiert seltenes JubiläumGesVerein Cäcilia (links)

„Das war eine rundherum gelungene Veranstaltung“, so die einhellige Meinung der BesucherInnen und TeilnehmerInnen über das Festkonzert am Pfingstmontag in der vollbesetzten kath. St. Remigius Kirche. Anlass für dieses Festkonzert war das 135-jährige Bestehen, auf das der kath. Kirchenchor „Cäcilia“ St. Remigius Mengede in diesem Jahr zurückblicken kann.

Die letzte größere Feier des Chores fand vor 10 Jahren statt. Dazu gab es eine liebevoll gestaltete Festschrift des damaligen Vorsitzenden Gerd Hecker. Eine solche Festschrift soll es erst wieder in 15 Jahren zum 150. Jubiläum geben. Deshalb gab es in diesem Jahr ein besonderes musikalisches Ereignis: Im Rahmen eines Festgottesdienstes kam ein Werk für Chor und Bläser zur Aufführung, das hohe Anforderungen an die beteiligten MusikerInnen stellte.IMG_1368

Das Werk hat der deutsche Kirchenmusiker und Komponist Wolfram Menschick geschaffen. Menschick, der 2010 im Alter von 73 Jahren verstorben ist, hat vor allem kirchenmusikalische Chorwerke komponiert, darunter 36 Messen und mehr als 200 Motetten und Psalmen.

P1040015Alleine wäre das aufgeführte Werk von den Mengedern nicht zu stemmen gewesen, deshalb haben sie sich durch den kath. Kirchenchor Maria Magdalena Horneburg verstärkt. Die Bläserpartien wurden vom Bläserchor der ev. Noah Gemeinde Mengede übernommen. Die beiden Kirchenchöre wurden von Christoph Schlierkamp dirigiert, der Bläserchor von Ulrich Peuser.IMG_5222
„Es handelt sich um ein anspruchsvolles Werk, das einzuüben allerdings viel Spaß gemacht hat“, erklärte Christoph Schlierkamp im Vorfeld. Für eine Messe sei das Stück ausgesprochen melodisch, deswegen versprachen die Organisatoren einen seltenen Hörgenuss. Und in der Tat: Den Zuhörern wurde ein „fulminantes musikalisches Erlebnis“ geboten (Karin Heimann in den Ruhr-Nachrichten vom 19.5.2016).IMG_5224

Von Gänsehaut-Atmosphäre spricht man häufig im Zusammenhang mit großen Sportveranstaltungen; eine solche Atmosphäre war auch am Pfingstmontag wiederholt zu verspüren. Käthe Weber (77), treues, aber nicht unkritisches Mitglied der Gemeinde, brachte es noch Tage später begeistert auf Punkt: „Schon lange nicht mehr habe ich einen derartigen feierlichen, bewegenden Gottesdienst miterlebt.“ Pfarrer Hubert Werning, einige Tage später befragt, erklärt mit strahlenden Augen: „Mir gehen jetzt noch – Tage nach der Aufführung – die wunderschönen Melodien mit dem kraftvollen Zusammenspiel der beiden Kirchenchöre und dem Bläserchor durch den Kopf.“

Komplimente also von allen Seiten an die Mitwirkenden. Auch die beiden Chorleiter waren der Meinung, das Zusammenwirken der beiden Kirchenchöre mit dem Bläserchor hätte am Tag der Aufführung zu einer unerwarteten Leistungssteigerung geführt. Das hat allen Beteiligten auch die notwendige Zuversicht gegeben, in absehbarer Zeit noch zweimal das Werk aufzuführen; zunächst im Herbst in der ev. St. Remigius Kirche in Mengede und Anfang nächsten Jahres in der kath. Kirche in Horneburg.

Gegründet wurde der Kirchenchor „Cäcilia“ am 13. Februar 1881 als reiner Männerchor; vier Jahre nach der Einweihung der kath. St. Remigius Kirche im Jahr 1877. Optimistisch blickt der Chor deswegen auch schon auf das Jahr 2017, in dem der 140. Geburtstag der kath. St. Remigius Kirche gefeiert werden soll. Dann sollte der Chor den nächsten großen Auftritt haben.

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Die erste Probe der Jubilare nach erfolgreichem Auftritt

Was allerdings in 135 Jahren passieren wird, das kann und mag sich niemand vorstellen. Der Redakteur dieser Zeilen wagt die Prognose, das es auch im Jahr 2151 – allen Unkenrufen zum Trotz noch Musik in der kath. St. Remigius Kirche geben wird, denn wer wollte wohl sagen: Chor- und Bläsermusik in Kirchen benötigen wir nicht mehr und sind daher überflüssig.

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