Jahres-Radtour 2016 des Heimatvereins

In der Lüneburger Heide…

Die diesjährige Radtour des Heimatvereins führte uns vom 20.6. bis zum 25.6. in die südliche Lüneburger Heide nach Celle. Das „Tryp Hotel“ war unser Standort für die nächste Woche. Die hervorragende Lage direkt am „Aller Radweg“ war der ideale Einstieg für die geplanten Touren in die „südliche Heide“.

Wie bei der letzten Jahresradtour 2014 waren es wieder 26 TeilnehmerInnen, die an diesem Abenteuer teilnehmen wollten. Leider bekamen wir für die sechs Nachmeldungen auf unserer Warteliste im Hotel keine Zimmer mehr – ausgebucht.
Anreise war am Montag (20.6.).IMG_2743

Nach der Zimmerbelegung und einer kleinen Erfrischung startete gegen 15:00 Uhr bei herrlichem Sonnenschein das „Anradeln“. Unser Weg führte durch den Schlosspark zum Schloss, dem ältesten Gebäude Celles.IMG_2744

Mit ihren 450 giebelständigen Fachwerkhäusern aus dem 15. Jahrhundert und den Traufenhäusern aus dem 17. + 18. Jahrhundert bildet die Altstadt das größte zusammenhängende Fachwerkensemble Europas.

IMG_2760Um 17:00 Uhr startete dann am Schloss unsere (reservierte) Rundfahrt mit dem City Express. In knapp 60 Minuten wurden uns die Altstadt, die angrenzenden Stadtteile, der Französische Garten und vieles mehr vorgestellt. Der Französische Garten, der von einem „Nutz- und Lustgarten“ zu einer öffentlichen Parkanlage umgewandelt worden ist, gefiel dabei besonders.

Gegen 18:00 Uhr fuhren wir mit dem Rad zum Hotel, genossen das leckere Buffet und besprachen bei „einem“ guten Tropfen den nächsten Tag.
Am Dienstag (21.6.) war ein mittelschwerer Rundkurs (ca. 35 km) mit dem Namen „Aller-lei“ angesagt. Zunächst ging es auf dem „Aller Radweg“ Richtung Hambühren. Durch das Witter Moor und Rixförde fuhren wir über den Waldlehrpfad nach Ovelgönne. Leider hatten das Regenwetter der Vorwoche und schwere Holztransporter den Weg in einen Schlammpfad verwandelt. Das Fahren gestaltete sich dementsprechend schwierig, zum Glück nur für knapp einen Kilometer. Da wir gut in der Zeit waren, wurde an einem Kopie von IMG_2770Metzgerimbiss erst einmal eine kleine Mittagsrast eingelegt, bevor wir zu unserer Verabredung an die Oldauer Schleuse weiterfuhren. Hier wurden wir von Gaby (Gabriele Wehrhahn) und Manni (Dr. Manfred Wiggenhagen) vom Heimatverein Hambühren bereits erwartet.

Als zusätzlicher Gast hatte sich unser Vorsitzender Hans Ulrich Peuser ebenfalls dort eingefunden. Diesen „Gag“ hatte er mit Franz-Josef Fedrau abgesprochen, die Überraschung war gelungen.IMG_2776
Gaby und Manni erklärten uns in einer gut 1 ½ stündigen Führung die Oldauer Schleuse mit ihrem Nadelwehr, die Seilfähre zur Insel und das Historische Wasserkraftwerk Oldau, dass immer noch Elektrizität erzeugt. Zu dem Kraftwerk sahen wir auch noch einen Film aus den 1970-iger Jahren, der uns die damalige Technik und die Arbeitsabläufe anschaulich zeigte. Zum Abschluss saßen wir noch im Heimathaus zusammen. Gaby überreichte jedem Teilnehmer eine Original Strom- Münze als Erinnerungsgeschenk.IMG_2800
Hans- Ulrich Peuser und Franz- Josef Fedrau bedankten sich für diese informative Führung und ließen je eine Flasche Emscherperle und Remigiustropfen an der Aller. Auch sprachen sie auch eine Einladung zu einem Gegenbesuch in Mengede für die Heimatfreunde aus Hambühren aus. (Das Gruppenbild unseres Besuches kann auch unter www.heimataller.de eingesehen werden.)

Die Rückfahrt erfolgte über den schönen „Aller Radweg“, so dass in Celle noch Zeit für eine Tasse Kaffee war.
Nach Abendessen und Ausklang (siehe Vortag) freuten wir uns auf die wohlverdiente Nachtruhe.

Am Mittwoch (22.6.) nahmen wir dann, nach dem schon eingespielten Morgenablauf, unsere „Königsetappe“ (fast 60 Kilometer) in Angriff. Unser Ziel war die Gedenkstätte Bergen- Belsen in Lohheide.
Wieder über den „Aller Radweg“ fuhren wir nach Winsen/Aller. Bei unserer ersten Pause in einer Eisdiele bekamen wir kaum einen Platz. Es war der letzte Schultag in Niedersachsen, die Zeugnisse mussten besprochen werden. Schließlich konnten doch fast alle in der warmen Sonne sitzen. Durch das Winser Moor und Meißendorf erreichten wir über Sandwege (nicht besser als Schlamm) die Gedenkstätte.IMG_2814

Während des Zweiten Weltkrieges bestand hier ein Kriegsgefangenenlager. Die meisten der etwa 20.000 Opfer waren sowjetische Kriegsgefangene. Sie wurden auf dem angrenzenden Lagerfriedhof begraben.IMG_2803
1943 wurde auf einem Teil des Geländes von der SS ein Konzentrationslager eingerichtet. Hier starben mindestens 52.000 Menschen, die meisten in den letzten Kriegsmonaten. Unter den Lagerhäftlingen waren im August 1944 auch Anne und Margot Frank
Um der Bedeutung dieses Ortes gerecht zu werden wurde ein Dokumentationszentrum eingerichtet. Die Eröffnung erfolgte 2007. Weitere Informationen: www.ag-bergen-belsen.de

Unter den bedrückenden Eindrücken der Gedenkstätte bestiegen wir die Räder und machten uns auf den Heimweg. Über Walle und Winsen fuhren wir nach Hambühren. Auf „Lüssmann`s Hof“ legten wir unsere Kaffeepause ein. Dank unserer Voranmeldung waren für uns in der Sonne drei Tische reserviert und der Kaffee schon gekocht. Unsere drei „Nichtradfahrer“ waren per Bus bereits eingetroffen. Bei schönem Sommerwetter stärkten wir uns mit selbstgebackenem Kuchen und glichen den Flüssigkeitshaushalt aus.
Nicht nur wegen der sehr guten Fahrleistung dieses Tages war es beim Abendessen und auch danach ein wenig ruhiger als an den Vortagen. Zum Abschluss unterschrieben noch alle eine Karte mit Genesungswünschen für unseren Ehrenvorsitzenden Paul Gausepohl, der leider nicht an unserer Jahresradtour teilnehmen konnte.Kopie von IMG_2832

Am Donnerstag (23.6.) war unser Ziel das Kloster Wienhausen www.kloster-wienhausen.de . Die Fahrt führte also Alleraufwärts. Mit weit über 30 Grad wurde es der heißeste Tag dieser Woche.
Nach einem leckeren und ausgiebigen Frühstück fuhren wir in Celle noch einmal durch den Französischen Garten und über die Pfennigbrücke an die Aller. Über Blumlage, Lachtehausen , Lachendorf und Opperhausen kamen wir in die „Klostergemeinde Wienhausen“. Wegen der heißen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit legten wir alle 40 Minuten eine Schatten- / Trinkpause ein. Nach unserer verdienten Mittagpause im Klostercafe, einer Eisdiele und einem Biergarten (je nach Bedarf) ging es Allerabwärts über Bockelskamp und Osterloh zurück nach Celle. Im „bell Mundo“, direkt an der Aller, fanden wir sonnige und schattige Plätzchen, um uns von den rund 40 Tageskilometern zu erholen. Nach einer erfrischenden Dusche sowie einem wieder einmal sehr leckeren Abendbuffet ließen wir im hoteleigenen Biergarten den Abend ausklingen.IMG_2835

Der Freitag (24.6.) stand auf vielfachen Wunsch zur freien Verfügung. Nach einem reichhaltigen Frühstück , das wegen eines Geburtstages mit Sekt veredelt wurde, fuhren Hannes und Henry mit dem Zug nach Lüneburg. Einen Teil zog es nach Celle (Altstadt +Shoppen). Der harte Kern wollte sich noch einmal auf das Fahrrad schwingen. Abfahrt sollte um 10:30 Uhr sein. Doch zur Startzeit regnete es in Strömen. Unter den Schirmen des Biergartens wurde der Himmel beobachtet, und siehe da, um 11:00 klarte es auf und um 11:10 Uhr konnte es bei blauem Himmel losgehen. Da für den Nachmittag noch einmal (auf vielfachen Wunsch) der Besuch von Lüssmann` Hof geplant war entschied sich Franz-Josef für eine ca. 35 Kilometer lange Heide Rundfahrt. Und wieder war der Wettergott auf unserer Seite. Nicht einen Tropfen Regen bekamen wir ab, nur unsere Räder sahen nach der Fahrt über regennasse Heidewege nicht mehr so gut aus. In Winsen (Eisdiele) und Hambühren konnten wir bei unseren Pausen sogar in der Sonne sitzen.

Dieses Mal waren die Radfahrer zuerst bei Lüssmann`s. Der Rest folgte per Bus oder per PKW, wobei festzustellen war, dass die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gar nicht so einfach ist. Über den „Aller Radweg“ ging es dann zum letzten Mal zurück zum Hotel. Nachdem die Räder und auch wir gesäubert waren, ein Teil des Gepäcks verpackt war, widmeten wir uns dem letzten Menü und dem Abschlussabend. Wieder war es bei sehr guter Stimmung sehr lecker. Der Abschluss fand im Hotelbiergarten statt, wo resümiert wurde:
Diese fünf Tage waren mal wieder, auch wegen des schönen Wetters, eine runde Sache!
Am Samstag (25.6.), unserem letzten Tag, war keine Abschlusstour geplant. Bei durchwachsenen Wetteraussichten wurden nach dem Frühstück die Koffer gepackt, die Räder auf den Autos befestigt und die Rückfahrt vorbereitet. Diese erfolgte genau wie die Hinfahrt getrennt, so dass jeder fahren konnte wann er wollte. Von Hannover bis Mengede hatten wir dann den Niederschlag / Regen, von dem wir bei unseren Radtouren verschont geblieben sind.