Heute:
Unterwegs zur „Emscherkunst“
und zum Tag des Denkmals in Mengede
„Entdecke die Kunst“ war das Motto der diesjährigen Radtour der SPD Mengede, die zum Hochwasserrückhaltebecken (HRB) und zu den „Wellenbrechern“ führte. Beim Treffen auf dem Mengeder Markt im kühlen Schatten wurden erste Informationen ausgetauscht.
Danach ging es über den Emscherradweg zum HRB, wo wir von der Künstlerin Nevin Aladag erwartet wurden. Sie stellte uns ihr Kunstwerk vor, das im Frühling zum Erstaunen einiger Mengeder hier aufgestellt wurde.
Eine Menge Beton wurde am HRB abgeladen, aber die „Wellenbrecher“, insgesamt 60 über 6 Tonnen schwere Beton-Tetrapoden, entwickelten sich zum Highlight auf der Emschertour, viele kamen vorbei und bewunderten die ungewöhnliche Anordnung des Kunstwerkes. Die einzelnen Beton-Elemente sollen metaphorisch den Abdruck der Arche Noah nachbilden, der auf dem Berg Ararat in der Türkei zu sehen sein soll.
Die Künstlerin, ihre Arbeit und Herangehensweise kennenlernen zu können, war schon sehr interessant, aber die Informationen von Dirk Bergmann, der als Ingenieur bei der Emschergenossenschaft noch eine „Menge Technisches“ über das HRB und den Emscher-Umbau berichten konnte, ergänzten den Nachmittag, sodass wir alle kunst- und technikbegeistert weiterradeln konnten. Beton schützt, passt sich Natur und Umwelt an, und das ist ja auch das Ziel des Emscher-Umbaus, der uns „endlich“ vom Gestank der offenen Abwasserleitungen befreien wird.
Weiter ging es dann rund um das Becken, das erst in einigen Jahren fertig sein wird. Es werden noch mal einige Kubikmeter Erde verladen werden müssen, bis die abschließende Gestaltung erfolgen kann. Zu diesem Thema hatten wir natürlich noch viele Fragen, die uns Dirk Bergmann auch gerne beantwortete: Wie sieht es mit dem Rückbau der Straßen aus, die jetzt zum Rückhaltebecken führen, kann man dort Rad- oder vielleicht auch Inlinerwege errichten, wie sieht es mit dem Schutz der Vögel und der Naturlandschaft aus ? Kann man Bänke aufstellen (wir haben ganz schön geschwitzt an diesem Nachmittag, eine Bank zum Ausruhen wäre schon nicht schlecht). Außerdem fehlt Gastronomie: Wie sieht es mit einem Café oder einem Kiosk aus? Ja, man kann vieles machen, man sieht ja schon jetzt, wie gut das neue Ausflugsziel ankommt bei Fußgängern und Radfahrern, aber das HRB soll ja in erster Linie ein Schutz vor Überschwemmungen sein, daher muss dieser Aspekt immer im Vordergrund stehen.
Wir haben eine Menge gesehen, viele Informationen erhalten und sind dann abschließend noch in den Volksgarten geradelt, wo wir uns noch mal bei einem Kaltgetränk austauschen konnten.
100 Tage dauert die Ausstellung, am 18. September endet sie. In 3 Jahren gibt es wieder eine Ausstellung. Dann sind sicherlich auch schon weitere Radwege fertiggestellt, aber es wird vermutlich noch die eine oder andere Baustelle „im Weg sein“. Das Ende der Arbeiten ist erst für 2020 geplant – wir dürfen gespannt sein.
Am nächsten Tag fand der Tag des Denkmals in Dortmund statt, und Mengede war u.a. vertreten mit dem Heimatverein in Mengede, der über den Umbau und die Sanierungsmaßnahmen des Heimathauses informierte, die denkmalgerecht verlaufen mussten. Weitere Veranstaltungen im Stadtbezirk Mengede gab es in der Schlosskirche Bodelschwingh, der Heimatverein Bodelschwingh hatte außerdem zu einem Rundgang durch Bodelschwingh eingeladen, das Nahverkehrsmuseum in Dortmund Nette hatte geöffnet und es gab Führungen zur Straßenbahngeschiche in Dortmund. Die evgl. St. Remigius Kirche hatte ab 12.00 geöffnet. Hier war vor allem Gelegenheit, die Jugendstileinrichtungen der Kirche – Orgel, Taufstein, Kronleuchter und Gestühl zu bestaunen.
Die zentrale Abschlussveranstaltung des Tag des Denkmals fand um 17 Uhr mit einer Podiumsdiskussion ebenfalls in der evangelischen Kirche statt.
An diesem Sonntag gab es viel zu sehen, viele Informationen zum Thema Denkmäler. Nach dem erlebnisreichen Samstag, wo wir am HRB der Emscher in die Zukunft geblickt haben, am Sonntag eine Reise in die Vergangenheit, die ja auch immer Zukunft bedeutet. Denn auch Vergangenes muss erhalten werden, damit wir uns erinnern können und auch weiter damit leben können.
So hatte sich Hans-Ulrich Peuser auch ein ganz besonderes Orgelkonzert in der evangelischen St. Remigiuskirche ausgedacht: Er bot uns Ausschnitte aus dem Originalkonzert zur Weihe der Orgel am 3.Oktober 1915, sehr schön unterstützt durch Lena Rokita an der Violine, und zum Schluss sangen wir gemeinsam.
Vergangenheit und Zukunft liegen eigentlich ganz nah beieinander.