Mengedes bekanntestes Restaurant feiert Jubiläum
Im Jahr 1926 erbaut, feiert der „Burghof“ in Mengede in diesen Tagen sein 90-jähriges Jubiläum. Mengedes Heimatforscher haben herausgefunden, dass Bier bereits seit Anfang des 18. Jahrhunderts an dieser Stelle ausgeschenkt wurde. Damals stand hier ein Fachwerkhaus, das 1926 für das jetzige repräsentative Gebäude abgerissen wurde.
Seit der Eröffnung im Jahr 1926 ist der „Burghof“ Eigentum der Familie Stein. Nach dem Krieg wurde der „Burghof“ vom Ehepaar Heinz und Irmel Stein geführt. Damals gehörte auch noch ein kleiner Hotelbetrieb zu dem Unternehmen. Der „Burghof“ war nicht nur wegen seiner auch international ausgerichteten guten Küche über Mengede hinaus bekannt, er galt auch als ein bekanntes Kulturzentrum.
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es nicht mehr im „Burghof“ und kulturelle Aktivitäten, wie Konzerte des Musikvereins Mengede oder Klavierkonzerte der Schülerinnen und Schüler des bekannten Mengeder Pianisten Albert Wilms gibt es schon lange nicht mehr.
Mit dem Ruhestand des Ehepaars Stein gab es wechselnde Pächter mit unterschiedlichen Erfolgen. Schließlich ist es nicht einfach, ein Restaurant mit diesen Räumlichkeiten wirtschaftlich zu führen. Schnelles Geld lässt sich nicht machen.
Vor vier Jahren hat Thomas Jaworek den Burghof übernommen. Und seitdem ist die Lage stabil oder optimistischer ausgedrückt: Es geht aufwärts. Das liegt nicht nur an der soliden, gleichwohl phantasievollen Küche. Es liegt auch daran, dass Tom – wie er sich von seinen Mitarbeiterinnen nennen lässt – inzwischen gelernt hat, was seine Kunden schätzen und was sie eher weniger mögen. Das war anfangs nicht ganz einfach – aber inzwischen meint er selbst: „Ob ich das 1oo-jährige Jubiläum des „Burghof“ erlebe, will ich erstmal abwarten, aber mein Zehnjähriges habe ich mir doch als Ziel gesetzt.
Dabei werden ihm sicher seine vielfältigen Angebote „außer der Reihe“ helfen. Gelegentlich veranstaltet er einen Kochkurs für interessierte Hobbyköche, regelmäßig führt er mit SchülerInnen der Regenbogen-Grundschule klassenweise Kochkurse durch.
„Das ist manchmal nicht einfach, denn es gibt schon deutliche Unterschiede“, sagt er und ergänzt, „ich sehe sofort, welche Kinder zu Hause gelegentlich beim Zubereiten des Essens mithelfen dürfen, welche Kinder zu Hause mithelfen den Tisch zu decken, das Essen zu servieren oder das Geschirr wieder abzuräumen.“
Am morgigen Freitag ist der Jubiläumstag. Dann kostet ein Bier nur 90 Cent. Wer mag, kann ein Neun-Gang-Flying-Buffet für 19.90 verzehren, sollte aber vorher nachfragen, ob noch Plätze frei sind.