Gute Stube, leicht vernebelt – frische Zukunft für den Westerfilder Markt?

Siegerentwurf des Gestaltungswettbewerbs in Bezirksvertretung vorgestellt

Kartoffeln, frisch gegrillt oder zum Selbst-verarbeiten vom nahen Bauernhof gabs beim "Markt für einen Tag".

Kartoffeln, frisch gegrillt oder zum selbst Verarbeiten vom nahen Bauernhof gabs beim “Markt für einen Tag”. Foto: Zybon-Biermann

Der Rahmen für das künftige Bild des Westerfilder Zentrums ist gefunden. Getreu dem Motto „vom Parkplatz zum Marktplatz“ hat die Stadt in diesem Sommer zu einem Gestaltungswettbewerb eingeladen. Sieger wurde die Lohrer Hochrein Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH München mit ihrer Idee „Gute Stube“, zu der ein (Stein-)Teppich, ein „Sofa“ und Beleuchtung in Form von Wohnzimmerlampen gehört. Allerdings, so betonte Berichterstatterin Tanja Reunert jetzt vor der Bezirksvertretung, bedeute das keineswegs, dass diese Idee genau so umgesetzt werden müsse: „ Das ist kein Ausbauplan, sondern lediglich ein Entwurf“.

Der Markt von oben - so könnte er vielleicht aussehen. Ein etwas verrutschter Teppich mit Schablonenmuster und deutlich mehr Bäume für Schattenplätze im Sommer.

Der Markt von oben – so könnte er vielleicht aussehen. Ein leicht verrutschter Teppich mit Schablonenmuster und deutlich mehr Bäume für Schattenplätze im Sommer.

Im Frühjahr waren die Westerfilder selbst gefragt. Das Amt für Wohnen und Stadterneuerung hatte dazu in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement  zwei Aktionen veranstaltet, den „Markt für einen Tag“ und den „Ideen-Markt“. An beiden Tagen hatten Bürger jeder Altersstufe Gelegenheit, Wünsche zu äußern. Dabei wurde deutlich, dass die Westerfilder sich ihren Ortsmittelpunkt als Treffpunkt, Erlebnisraum und Platz für Veranstaltungen vorstellen. Ein Teil der Parkplätze wie auch die Zufahrtsmöglichkeit zur Apotheke und den Arztpraxen müsse erhalten bleiben, wurde ebenfalls gefordert. Das waren die Richtlinien für die 13 am Wettbewerb beteiligten Planungsbüros. Den zweiten Platz belegte das Bochumer Landschaftsarchitekturbüro Rebecca Junge und Christine Wolf; der dritte Preis ging an das Soester Büro Klaus Schulze.

Ausstellung aller Wettbewerbsbeiträge vor Ort geplant

So könnte es aussehen, wenn man auf dem Teppich steht, rechts vor sich das Sofa zum Sitzen und Miteinander-Reden, im Hintergrund die neuen Bäume.

So könnte es aussehen, wenn man auf dem Teppich steht, rechts vor sich das Sofa zum Sitzen und Miteinander-Reden, im Hintergrund die neuen Bäume.

Tanja Reunert versprach, alle 13 Wettbewerbsbeiträge „voraussichtlich im Oktober“ in einer Ausstellung vor Ort zu präsentieren. Ort und Öffnungszeiten würden in Kürze bekannt gegeben. Die Umgestaltung des zentral an Westerfilder und Speckestraße gelegenen Platzes ist Teil des Stadterneuerungsprogrammes Westerfilde/ Bodelschwingh und wird im Rahmen des Programms Soziale Stadt mit Mitteln des Bundes, des Landes NRW und der Stadt Dortmund finanziert. Für das Maßnahmenpaket seien, so Reunert, insgesamt etwas über 10 Millionen € vorgesehen.

Der jetzt gewählte Marktplatzentwurf berücksichtigt die Wünsche der Bürger nach einem gemeinschaftlichen „Wohnzimmer“ ebenso wie die Forderung nach Funktionstüchtigkeit wie ausreichend Parkplätze und Zufahrtswege. 24 Stellplätze im nördlichen Bereich des Platzes und an der Speckestraße bleiben erhalten. Neben der architektonisch lösbaren „Gute Stube“-Idee war auch mehr Grün erwünscht. Daher sollen einige Bäume zusätzlich gepflanzt werden. Eine Fläche wird – wie bisher – für die Außengastronomie reserviert. Zusätzlich zu dem vorhandenen kleinen Trinkwasserbrunnen im Süden des Platzes könnte es nach Vorstellung der Münchener Planer noch ein zentrales Wasserspiel geben, kein klassischer Springbrunnen, sondern eine Anlage, die einen Sprühnebel produziert. Was im Einzelnen davon realisiert wird, dazu haben jetzt die politischen Gremien das Wort.

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