Handball ist nichts für zarte Mädchenhände? Die TVM-Handballerinnen beweisen das Gegenteil. Sowohl die „Erste“ als auch die „Zweite“ gewannen am letzten Wochenende ihre Meisterschaftsspiele und festigten mit ihren Siegen in den Tabellen der Bezirksliga bzw. der Kreisliga ihre stabile Position im Mittelfeld.
Die „Erste“ siegte bei Rot-Weiß Dorsten mit 22:20, die „Zweite“ fertigte das Team vom SC Aplerbeck 09 III mit einem klaren 25:18 ab.
Die schmucke Veranstaltungshalle in Dorsten nötigte den Mengeder Handballerinnen zu Beginn einige Hochachtung ab. Aber bereits nach gut 7 Minuten war man in der Spur. Die bis dahin mit 5:2 führenden Gastgeberinnen bekamen nun mehr und mehr die Entschlossenheit der jungen TV-Damen zu spüren, die schon bald ausgleichen konnten und in der Folgezeit ihre Kontrahentinnen immer besser in den Griff bekamen. 13:10 zur Halbzeit und gar 17:12 nach 40 Minuten für den TV veranlasste den zahlreich ins Münsterland mitgereisten Anhang, den nicht zu erwartenden doppelten Punktgewinn ins Kalkül ziehen zu können.
Warum das Mengeder Schiff plötzlich Schlagseite bekam, war unerklärlich. 7 Gegnerinnen-Tore in Folge bis zum 19:17 für Dorsten 6 Minuten vor dem Schlusspfiff ließen den sicher geglaubten Sieg in weiter Ferne verschwinden.
Doch im Endspurt zeigte sich eine schon mehrfach zu beobachtende Qualität der Mengederinnen. Beherzt und nervenstark suchten sie weiter ihre Chance. Mit dem 18:19-Anschlusstreffer durch einen erfolgreich verwandelten Siebenmeter Aysen Ugurs und dem 19:19-Ausgleich durch Stella Schwarz war man wieder heran. Das Dorstener 20:19 beantwortete Sina Untenberger 15 Sekunden später mit dem erneuten Ausgleich, ehe Rieke Danielsen und Stella Schwarz mit dem 20:21 und 20:22 den Auswärtssieg perfekt machten.
Bestnoten in einem geschlossen agierenden Team erwarben Rieke Danielsen und Malin Lutz, die sich mit ihren jeweils 4 wertvollen Toren den gehörigen Respekt verschafften.
Für den TV Mengede spielten:
Madeleine Wiegand, Sina Untenberger(6/3), Malin Lutz(4), Katharina Fuchs, Anika Piehl, Aysen Ugur (3/2), Rieke Danielsen (4), Pia Friedl, Paula Lechtenbörger (1), Leonie Schulenburg(1), Stella Schwarz(2), Theresa Szameitat und Johanna Spratte(1).
Eindrucksvoll, wie beide Damenmannschaften zusammenhalten, sich gegenseitig anfeuern und ohne Konkurrenzneid den Erfolg des jeweils anderen Teams gemeinsam zu feiern verstehen. So saßen auch die Spielerinnen der „Ersten“ fast geschlossen auf der Zuschauertribüne, als die „Zweite“ im Vorspiel zu der Partie der Handball-Herren mit einem deutlichen 25:18 die Mannschaft vom SC Aplerbeck 09 III bezwingen konnte. Auch die Mengeder „Zweite“ bewies Nervenstärke und festigte den Sieg erst eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff. Aus einer bis dahin mühsam erkämpften 15:13-Führung wurde in einem furiosen Endspurt der Vorsprung ausgebaut.
Beste Mengederin war hier Johanna Spratte mit 7 Feldtoren. Aber auch Stella Schwarz zehrte mit ihren 5 Toren wie Johanna vom Vortagessieg, als sie erfolgreich bei der „Ersten“ aushelfen konnten.
Für den TV Mengede spielten:
Wibke Stodolka, Charlotte Hugot, Katja Berger, Jasmin Pekor(3), Rabea Wolter, Beate Miehe(2), Janine Jäger(2/1), Lena Schiemann(4/1), Jana Kessebohm(2), Johanna Spratte(7), Stella Schwarz(5/3) und Laura Marschke.
Bisher beste Saisonleistung der Handball-Herren
Zu einem „Lukas-Wollbrink-Festival“ entwickelte sich das Spiel der Mengeder Handball-Herren in der ersten Partie im neuen Jahr gegen den TuS Wellinghofen II. 13 Tore waren seine imponierende Ausbeute und das, obwohl er fast ausschließlich nur in der ersten Halbzeit auf dem Spielfeld war. Trainer Nils Krefter gewährte ihm danach eine Auszeit und seinen Mitspielern Gelegenheit, Spielpraxis zu erwerben. Mit einem deutlichen 30:22-Erfolg der Mengeder waren am Ende die Reservisten des ehemaligen deutschen Handballmeisters noch glimpflich davongekommen.
Dabei sah es zu Beginn des Spiels noch gar nicht nach einem solch klaren Erfolg aus. Bis zum 11:10 in der 24. Spielminute hielten die bis dahin klug kombinierenden Wellinghofer dagegen. Zwar waren die heimischen Handballer bei ihren Torwürfen durchaus auch erfolgreich, ihre passive 6:0-Abwehr gestattete dem Gegner aber ein ums andere Mal einen leichten Durchmarsch. Erst mit dem Umstellen auf ein 5:1-Deckungssystem bekam man die Wellinghofer besser in den Griff.
Kraftpaket Florian Schuhmann als vorgezogener Abwehrspieler war mit seinen permanenten Attacken Gift für die gegnerischen Kombinierer, seine aus der Abwehr blitzschnell eingeleiteten Gegenangriffe verhalfen der Mengeder „Wurfmaschine“ Wollbrink zu Torwürfen im Minutentakt.
Beim 17:10-Halbzeitstand für Mengede war „der Drops gelutscht“ und so konnte die zweite Halbzeit dazu genutzt werden, gegen die Wellinghofer „Statisten“ einige Spielzüge auszuprobieren. Hier gefiel insbesondere Niklas Schumann durch sein intelligentes Laufspiel mit variablen Positionswechseln und Würfen aus der zweiten Reihe.
War es vielleicht auch inspirierend gewesen, dass die Krefter-Truppe sich beim Deutschen WM-Nationalteam einige Spielzüge abgeschaut hatte? Selten in dieser Saison war das Angriffsspiel so beweglich wie am letzten Sonntag und man haderte, dass es gegen die Mitfavoriten um die Meisterschaft bisher oft viel zu verkrampft abgelaufen war.
Leider verletzte sich der Mengeder Phil Galonska bereits zwei Minuten nach seiner Einwechslung am Sprunggelenk. Es bleibt zu hoffen, dass er recht bald wieder auf dem Platz stehen wird, denn er wird dringend gebraucht, um der Abwehr in der nun beginnenden Rückrunde Stabilität zu verleihen.