AbsolventInnen der Jeanette-Wolff-Schule in Mengede sprechen über den neuen Lebensabschnitt nach ihrer Schulzeit in Mengede
Vorbemerkungen:
Im Sommer letzten Jahres haben wir unter der Überschrift „Mit viel Optimismus die Zukunft gestalten“ über die Jeanette-Wolff-Schule in Mengede berichtet und dabei vor allem einen Einblick in die Ergebnisse einer ausgezeichneten Arbeit des Kollegiums unter der neuen Leitung von Britta Östreicher und der engagierten Lehrerin Dorit Windmann gegeben. Als Ergebnis unserer Recherche haben wir festgehalten: „AbsolventInnen der Jeanette-Wolff-Schule in Mengede sehen sich gut vorbereitet.“
Im Rahmen unserer Gespräche haben wir uns damals auch mit sechs SchülerInnen unterhalten, die zum Schuljahresende die Jeanette-Wolff-Schule verlassen hatten. Alle sechs hatten die Zeit an ihrer Schule in Mengede in guter Erinnerung. Wir haben sie interviewt und diese Interviews auf MENGEDE:InTakt! veröffentlicht. Des weiteren hatten wir uns zu einem neuen Termin verabredet, um zu erfahren, was inzwischen passiert ist, ob sich die Hoffnungen erfüllt haben, ob noch Kontakte zur alten Schule und untereinander bestehen und ob sich die Hobbies/Interessen verändert haben.
Fünf von den ursprünglich sechs „Ehemaligen“ sind mit ihrer Klassenlehrerin Dorit Windmann gekommen und haben folgendes berichtet:
Noel Korolew
Ich besuche nun – wie geplant – die Gustav-Heineman-Gesamtschule in Huckarde. Wenn alles so gut weiterläuft, werde ich dort in 2 ½ Jahren mein Abitur machen. Dann steht meinem großen Ziel, Informatik zu studieren, nichts mehr im Wege. Momentan absolviere ich ein Praktikum im IT-Bereich an der Uni Bochum. Das gefällt mir richtig gut!
Am Anfang war an der Gesamtschule alles neu und ich musste mich in diesem großen System erst einmal orientieren. Das ist schon anders als auf einer Hauptschule. Der Berg an Hausaufgaben ist auch neu für mich. Oftmals sitze ich bis spät am Abend noch daran. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für Freunde oder Langeweile. Gut, dass Hüsse auch an meiner Schule gelandet ist. Einige Kurse absolvieren wir sogar gemeinsam. Da können wir uns ganz gut austauschen und uns gegenseitig helfen.
Natürlich habe ich auch noch Kontakt zu meiner alten Schule, aber längst nicht mehr so intensiv wie früher. Der Weihnachtsbasar im November bot mir noch einmal die Gelegenheit, mich mit meinen alten Klassenkameraden oder Lehrern zu unterhalten. Auch meine alte Klassenlehrerin, Frau Windmann, besuche ich gelegentlich in der Schule. Manchmal laufen wir uns auch in Mengede zufällig über den Weg. Oftmals halten wir dann ein kleines Pläuschchen, sie ist immer interessiert an meinen neuen Erfahrungen, besonders an meinen Erfolgen in der Schule.
Ansonsten hat sich bislang nicht so viel verändert in meinem Leben. Meine Hobbys sind auch immer noch dieselben – nach wie vor bastle ich an PCs herum oder schreibe kleine Programme, soweit ich Zeit dafür finde.
Anton Lastovkin
Die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker im Autohaus Peters hat mein Leben im letzten halben Jahr schon verändert. Zwar habe ich kaum noch Freizeit, aber mit den richtigen Arbeitskollegen habe ich auch meinen Spaß. Sie sind alle cool drauf und die Arbeit in der Werkstatt gefällt mir richtig gut. In der 9. und 10. Klasse konnte ich ja dort während meiner Praktika schon viele Erfahrungen sammeln und die Kollegen kennen lernen. Somit haben sich meine Hoffnungen bis jetzt auch erfüllt. Wie es nach meiner Ausbildung weitergeht, weiß ich noch nicht, aber ich denke schon, dass ich den richtigen Beruf gewählt habe.
Zu meiner alten Schule habe ich keinen Kontakt mehr. Ich arbeite täglich bis 16.30 Uhr und bin erst um 17.30 Uhr zu Hause. Da ist keiner mehr in der Schule. Lediglich einige alte Schulkollegen sehe ich ab und zu, vornehmlich an Wochenenden auf Partys oder so – oder eben an Tagen wie heute, wo wir uns zu einem Interview treffen. Für mein bisheriges Hobby – Fußball – habe ich leider auch keine Zeit mehr. Aber damit komme ich ganz gut klar. Im Moment steht die Ausbildung im Mittelpunkt. Alles andere wird sich im Laufe der Zeit ergeben.
Katja Lohölter
Am Anfang war es für mich sehr aufregend, arbeiten zu gehen. Ich mache ja meine Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin bei Mercedes Benz im Autohaus Hirsch. Hier sind alle freundlich und hilfsbereit. Es geht alles sehr kollegial zu. Alle Azubis räumen am Ende des Arbeitstages gemeinsam die Halle auf. Seitdem ich selbst meinen Führerschein habe, darf ich sogar die Autos in die Werkstatt fahren! Das ist manchmal stressig. Die Berufsschule ist anstrengend, aber meine Klassenkameraden sind alle echt cool. Meine Freizeit besteht allerdings nur noch aus Lernen, Handballspielen und Schlafen. Das Handballspielen aufzugeben, wäre für mich sehr schade, weil ich sehr ehrgeizig bin und mir Sport eine Menge bedeutet. Es ist auch ein schöner Ausgleich zum Lernen. Dafür habe ich für meine Freunde leider nur noch am Wochenende Zeit.
Bis jetzt haben sich meine Hoffnungen erfüllt. Ich verstehe mich gut mit dem Monteur, der mich betreut. Das war meine größte Hoffnung. In der Werkstatt ist es kein bisschen langweilig. Die Kollegen machen Faxen – auch mit mir; ich verstehe mich also gut mit ihnen. Ich hoffe natürlich darauf, nach meiner Ausbildung hier übernommen zu werden. Sollte das nicht der Fall sein, werde ich mir frühzeitig Gedanken machen, wie es für mich weiter geht.
Zu meiner alten Schule habe ich wenig Kontakt, dafür fehlt mir einfach die Zeit. Manchmal treffe ich mich noch mit einigen Freunden aus meiner alten Klasse oder ich besuche Frau Windmann, meine alte Klassenlehrerin. Mit ihr war ich im November mal in einem Café. Da konnten wir über alte Zeiten quatschen und uns darüber austauschen, wie es im Moment so läuft. Das haben wir beide sehr genossen.
Ich finde es großartig, an diesem Interview-Projekt teilnehmen zu dürfen, und freue mich schon jetzt auf unser Wiedersehen!
Huseyin Tümüklü
An der Gesamtschule in Huckarde komme ich ganz gut klar.Anfangs war zwar alles neu – neue Kurse, neue Leute, neue Schule eben, aber inzwischen habe ich mich eingewöhnt und bin mit meinen Noten auch zufrieden. In meiner alten Schule habe ich, ehrlich gesagt, nicht so viel lernen müssen. Da war das einfacher, dem Unterricht zu folgen, und Hausaufgaben hatten wir auch nicht so viele auf. Besonders in Biologie hatte ich hier einige Probleme. Doch diese habe ich durch fleißiges Lernen jetzt überwunden. Auch in den anderen Fächern möchte ich meine Noten noch verbessern, denn nach meinem Abitur in 2 ½ Jahren möchte ich Jura studieren. Mein Berufswunsch hat sich also nicht geändert. Mein Praktikum mache ich im Moment wieder in der Anwaltskanzlei, die ich schon im 9. und 10. Schuljahr während der Praktikumsphasen kennen gelernt habe. Dort gefällt es mir auch wieder, weil die Anwälte mich nicht als Kopierhelden verwenden, sondern ich richtige Fälle bearbeiten kann und sogar zu den Gerichtsterminen mitgehen darf. Mehr darf ich aus datenschutzrechtlichen Gründen leider nicht erzählen, aber es ist jeden Tag sehr spannend.
An freien Tagen besuche ich manchmal noch meine alte Schule. Ich freue mich immer, wenn ich meine alte Klassenlehrerin, Frau Windmann, sehe. Zu meiner alten Klasse habe ich auch noch Kontakt – nicht mehr zu allen, aber einige Schüler/innen sehe ich ab und zu noch mal. Meine Interessen haben sich auch nicht viel verändert. Ich lese sehr viel – und das ist gut so. Allerdings habe ich nicht mehr so viel Freizeit wie früher. Dafür bleibe ich meinem Lebensmotto treu: Solange ich mich anstrenge, kann ich alles hinkriegen!
Michael Wanic
In der letzten Zeit hat sich für mich innerhalb und außerhalb der Schulzeit Einiges geändert. In der gymnasialen Oberstufe an der Gesamtschule in Waltrop muss ich einerseits eine Menge Hausaufgaben erledigen und lernen, andererseits ist jetzt viel mehr Selbstständigkeit gefragt. Mein Schultag ist auch viel länger und anstrengender als an meiner alten Schule. Außerdem habe ich jetzt weniger Schlaf und viel weniger Freizeit, weil ich abends und an den Wochenenden so viele Schulaufgaben bearbeiten muss. Trotzdem habe ich die Hoffnung, in 2 ½ Jahren, also im Sommer 2019, die Gesamtschule mit der Allgemeinen Hochschulreife zu verlassen. Im Anschluss möchte ich eine Ausbildung zum Polizei-Kommissar bei der Polizei NRW absolvieren.
Mit der Aufnahme in der Gesamtschule bin ich sehr zufrieden. Am Anfang war noch alles neu, aber als ich meine neuen Mitschüler/innen erst einmal richtig kennen gelernt hatte, konnte ich die Kontakte weiter ausbauen. Mit einigen Schülern konnte ich mich anfreunden. So können wir uns auch gegenseitig helfen. Mit meinen Noten bin ich auch zufrieden, obwohl ich mich auf jeden Fall noch in Deutsch verbessern möchte. Aber es läuft!
Aufgrund der geringen Freizeit gelingt es mir nur noch am Wochenende oder in den Ferien, mich mit Freunden zu treffen oder etwas zu unternehmen. Aber diese Zeit genieße ich sehr. Aber: Wir kontaktieren uns fast täglich in den sozialen Netzwerken, wie WhatsApp oder Facebook. An freien Tagen, wie z. B. an Studientagen, nehme ich mir die Zeit, meine alte Schule zu besuchen und die alten, vertrauten Gesichter wieder zu sehen. Besonders zu Frau Windmann, meiner ehemaligen Klassenlehrerin, halte ich immer noch regelmäßigen Kontakt und freue mich, wenn ich sie treffe. Wir haben uns immer viel zu erzählen und manchmal kann sie mir noch einen Tipp geben, wie ich meine Leistungen verbessern kann. Sie freut sich auch über meine Erfolge in der Schule.
Auch wenn ich jetzt in der Oberstufe alle Hände voll zu tun habe und meine Motivation manchmal nicht die beste ist, bin ich froh, dass ich es mit viel Unterstützung und Fleiß in die Einführungsphase (Klasse 11) geschafft habe. Außerdem habe ich nun auch meinen Führerschein in der Tasche und bin bald noch selbstständiger in meinem Leben.