Größere Windparks werfen Schatten voraus – Mengedern könnte Artenschutzprüfung helfen

Rotierende Kulisse im Stadtbezirk schon jetzt imposant

Die Kulisse des Bodelschwingher Berges, gekrönt von Castroper Windrädern.

Wo in Dortmund beherrschen künftig Windparks mit rotierenden Silhouetten den Horizont? Vor allem im Stadtbezirk Mengede, der am nordwestlichen und nördlichen Rand bereits eine beeindruckende Kulisse dieser Art aufzuweisen hat, machen sich betroffene Anlieger Sorgen. Auch wenn der Abstand zwischen Wohnbebauung und Windkraftanlage von 300 auf 450 Meter vergrößert wird, wären der Bodelschwingher-/Westerfilder Wald und die vorhandene und zusätzliche Fläche in Ellinghausen weiterhin für diesen Zweck nutzbar.

Eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplanes wird bereits vorgeschlagen. Eine Hoffnung bleibt: Es wurde eine Artenschutzprüfung angeordnet, ausgehend von mehreren Hinweisen in der Großholthauser Mark auf geschützte Tierarten. In die Untersuchung sollen auch die Mengeder Flächen mit einbezogen werden. Das Ergebnis soll im Sommer vorliegen.

Konzentrationszonen sollen Streuung der Anlagen verhindern

Könnte von zusätzlichen Windrädern betroffen sein: Ausflugsziel „Tante Amanda“.

Grundlage der Dortmunder Vorschlagsliste war ein Gutachten der Essener Firma Ökoplan. Danach sollten drei von insgesamt sieben neuen Windparks auf Mengeder Gebiet entstehen: Neben Ellinghausen und dem Bodelschwingher-/Westerfilder Wald wäre auch die Halde Groppenbruch auf diese Weise gekrönt worden. Letztere ist inzwischen als Potentialfläche entfallen.

Ursprüngliche Planung ist inzwischen geschrumpft

Neben den beiden Standorten im Nordwesten sind noch die vorhandene Anlage Salinger Feld und die Großholthauser Mark in der Planung enthalten. Erstere, eine bestehende Konzentrationszone, soll laut Verwaltung „mit diesem Flächenzuschnitt erhalten bleiben“. Gegen den Standort in Großholthausen formierte sich schnell entschiedener Bürgerwiderstand. Dies führte zur Überprüfung der Abstände und zur Untersuchung im Hinblick auf den Artenschutz.

Ort mit Geschichte und Charme: Droht hier auch Schlagschatten?

In ihrer aktuellen Mitteilung äußert die Stadt die Sorge, es sei fraglich, ob man mit dem Verzicht auf weitere Ausweisungen „der Windenergie noch substanziell Raum“ gebe, wie vom Land gefordert. Der befürchtete mögliche Verlust der eigenen Entscheidungshoheit über die Standorte von Windenergieanlagen wird allerdings von den Gegnern der Konzentrationszonen skeptisch gesehen. Wie berichtet, hat Dortmund mit 174,8 Hektar das Soll von 92 Hektar bereits überschritten.

Kritiker: Soll übererfüllt und dazu noch „Geschenke“ der Nachbarn

Außerdem müsse das Vorhandensein von Windparks der Nachbargemeinden auf der Stadtgrenze mit berücksichtigt werden, betonen kritische Stimmen aus der Lokalpolitik. Castrop-Rauxel hat den „Bodelschwingher Berg“ bis direkt zur Stadtgrenze mit immerhin sieben Anlagen bestückt.

Auf Lüner und Waltroper Seite gibt es ebenfalls bereits große Windräder in unmittelbarer Nachbarschaft zu Dortmunder Gebiet. Die Bezirksvertretung Mengede hat einstimmig gegen die zusätzlich geplanten Standorte im Stadtbezirk votiert.

Alle Potentialflächen im „zweitgrünsten Bezirk“ der Westfalenmetropole befinden sich entweder in direkter Nachbarschaft zu vorhandenen oder geplanten Naturschutzgebieten. Sie haben eine hohe Bedeutung für Erholung, Freizeitgestaltung und als touristische Ziele. Im Falle des Bodelschwinger-/Westerfilder Waldes sind noch der vorhandene Friedhof und der Friedwald zu berücksichtigen