Ein neues Kapitel zur Ortskerngestaltung in Mengede

Der Schulhof der Jeanette-Wolff-Schule erhält ein neues Gesicht

Keine Klarheit auf den 1. Blick

Die Städtebauförderung von Bund und Land NRW macht es möglich. Der Schulhof der Jeanette-Wolff-Schule am Markt wird mit neuen Aufenthalts- und Spielbereichen aufgehübscht. Auf der Bürgeranhörung im Kulturzentrum Mengeder Saalbau stellten die Planer von Stadtverwaltung und der Recklinghauser Firma L+S – Landschaft und Siedlung – ihre Konzeption vor, die unter Beteiligung der zwei Schulen (Jeanette-Wolff-Schule und Overberg-Grundschule), der Bezirksvertretung sowie der angrenzenden Jugendfreizeitstätte JaM (Jugend aus Mengede) entwickelt wurde. In den kommenden Sommerferien soll die Umgestaltung abgeschlossen werden.

Intensive Diskussion

Den größten Handlungsbedarf sehen die Planer direkt gegenüber dem Gebäude der Jeanette-Wolff-Schule, weil der Schulhof der Overberg-Grundschule schon jetzt deutlich attraktiver gestaltet ist. Nicole Fleuter vom Planungsbüro „L+S“ betonte in ihren Erläuterungen, dass insbesondere die Interessen der Schulkinder berücksichtigt werden, die zurzeit bis auf 2 Tischtennisplatten und einem abgelegenen Basketballkorb keinerlei sinnvolle Möglichkeiten zur Pausengestaltung haben.

Für die Teilnehmer an der Bürgeranhörung überraschend war die Information, dass es eine quasi „Rund-um-die-Uhr-Öffnung“ des Schulhofes geben wird. „In Dortmund ist die Öffnung der Schulhöfe auch außerhalb der Unterrichtszeiten ungeschriebenes Gesetz“, erklärt Harald Schütz vom Amt für Wohnen und Stadterneuerung. Bei genauem Hinsehen heißt das: Der Schulhof darf 24 Stunden am Tag, z.B. als Abkürzung von der Rigwinstraße zur Mengeder Straße begangen werden. Längere Aufenthalte von Personen/-gruppen sind nur bis zur Dämmerung erlaubt, so die Einschränkung durch eine Verordnung, die mittels Beschilderung durchgesetzt werden soll. Eine Öffnung für Freiräume, so die Erfahrung, führe zur Verdrängung von Randgruppen und damit zur Verbesserung von kritikwürdigen Zuständen (Stichwort: Lärm- und Müllbelästigung zum Leidwesen der Anwohner). Außerdem werde der Schulhof komplett beleuchtet, was Rückzugsräume für unliebsame Aktivitäten stark eingrenzt.

Die Sorge der Anwohner war deutlich spürbar

An dieser Stelle machte sich der Unmut der Nachbarn, die sich persönlich nicht in die Planungen einbezogen fühlten, breit. Deren Glaube, dass eine 24-Stunden-Öffnung zu mehr Ruhe und Sauberkeit führt, hielt sich in Grenzen. Die Erfahrungen der Anwohner, die in der Vergangenheit diversen Belästigungen ausgesetzt waren, lassen Zweifel aufkommen. Außerdem trug eine gewisse Portion Unwissenheit über die tatsächlichen Planungen besonders hinsichtlich der Abgrenzungen zu ihren Privatgrundstücken zu ihrer Skepsis bei. Tatsächlich ist der Plan, der in mehreren Versionen großformatig auslag, auf den ersten Blick nicht von jedermann schlüssig nachzuvollziehen. Bisherige Barrieren werden abgebaut – andere wiederum in Form von Mauern oder Zäunen neu errichtet.

Es bleibt abzuwarten, welche Entwicklungen sich zukünftig ergeben. Allein die Skepsis der Anwohner sollte nicht dazu führen, wohlmeinende Verbesserungen – insbesondere für die Schülerinnen und Schüler – abzublocken. In diesem Stadium der Entwicklung ist damit auch nicht mehr zu rechnen. Ob 6 Wochen Sommerfreien für den Umbau ausreichen, ist abhängig von möglichen Hindernissen, die sich erst während der Bauphase ergeben können. Die Ferienspiele der Jugendfreizeitstätte JaM werden lt. Stadtplaner Harald Schütz nicht tangiert.

Mit diesen Spielgeräten soll der Schulhof zukünftig ausgestattet werden (Abbildungen ähnlich):

Storchennest

Mosaikschlange zur freien Gestaltung

 

 

 

 

 

Kletterkombination

Gurtsteg

 

Hinweis: Zum Vergrößern der Fotos diese bitte anklicken.