Projekt „Herausforderung“ der Reinoldi-Sekundarschule

Grenzen gab es kaum, dazu aber eine Menge persönlicher Herausforderungen 

Es war schon eine besondere Herausforderung, dieses Projekt mit gleichem Namen erstmals durchzuführen. Doch dies hatten man sich an der Reinoldi-Sekundarschule bereits zu Beginn der Schulgründung der seit 2012 bestehenden Schule vorgenommen und sogleich in das Fahrtenkonzept für den neunten Jahrgang festgeschrieben. Bereits im letzten Schuljahr suchten sich die Schülerinnen und Schüler des ersten Jahrganges der Reinoldi-Sekundarschule dazu Themen für ihre persönliche Herausforderung.

Grenzen gab es kaum welche: fünfzig Euro und erwachsene Begleitpersonen bei der Durchführung von Fahrten waren die Bedingungen. Im Fach Projektunterricht wurden seit einem Jahr immer wieder in zumeist kleinen Gruppen Projektideen geplant. Dabei standen die Klassenleitungen ihren Klassen unterstützend zur Seite.

Im Mai war es so weit: Aus Planungen wurden Realitäten! Anschließend wurde nach einer vierwöchigen Auswertung im Projektunterricht Schulaula und Eingangsbereich zu einer Ausstellung umgebaut, um die Erlebnisse den Mitschülern und Eltern zu präsentieren.
So unterschiedlich die Präsentationen auch waren, so vereinte doch der Stolz auf das Geleistete und die vielen kleinen Geschichten und Abenteuer der verschiedenen Projektideen.

Selbstverwirklichung
Was ich immer schon einmal machen wollte …“ war für einige Jugendliche das

 

 

 

persönliche Ziel: Annelie übte eine Woche lang fleißig am Keyboard, mit dem sie noch keine Erfahrungen hatte, um schließlich ein Lied vorzuspielen.
Reny verewigte sich mit Unterstützung eines Künstlers an einer Außenwand einer Gaststätte, um eigenständig mehrere Mosaike zu gestalten und anzubringen.
Lisa schrieb ein Kinderbuch – eine Idee, die auch von einer Schülerinnengruppe der Parallelklasse umgesetzt wurde.
Nick, Justin und Alea steigerten ihre Fitness und dokumentierten ihre täglichen Trainingseinheiten.
Ein echtes Kunstwerk gelang Ali, indem er einen eindrucksvollen Comic zeichnete. Mit Ramin und Lukas hatte er zwei Ideengeber und Gestalter für das Buch.
Religiöse Brauchtümer und Rituale wurden ebenfalls Gegenstand der Projektwoche.
5 Tage in einer Pferdebox leben? Dies realisierten fünf Mädchen der 9a in Iserlohn. Die täglichen Arbeiten mit den Pferden, aber auch das Backen von Pferdefutter gehörte zu den selbstgewählten Aufgaben.
Mehrere Touren verschiedener Schülergruppen – zumeist mit dem Fahrrad – und Übernachtungen auf Campingplätzen ließ der Etat gerade noch zu. Neben allen Erfolgen gehörten aber auch Orientierungsprobleme und Gewitter zu den eindrucksvollen Erfahrungen der Jugendlichen.

Soziales Engagement
Mehrere Schülergruppen und Einzelpersonen wählten sich Projekte mit sozialem Engagement:
Die Unterstützung in einer Dortmunder Suppenküche, das Spielen mit Senioren- und Kindern sowie Theaterpräsentationen in Kindergärten gehörten zum Programm.
Das Naturschutzgebiet Groppenbruch war Ziel für den aktiven Umweltschutz.
Freizeitmöglichkeiten in Dortmund wurden erschlossen.
Geld für Obdachlose wurde gesammelt und übergeben.
Aber auch die jüngeren Klassen der Schule profitierten von den Herausforderungen:
Eine Jugendfeuerwehr-AG wurde intensiv mit einer Materialzusammenstellung geplant.
Ein Fußballturnier während der Projektwoche fanden auch die unteren Klassen sehr abwechslungsreich.

Technisches Können
Kniffelig wurde es bei dem Bau einer solarbetriebenen Ladestation für Smartphones und Computer. Technisches Wissen brachten die drei Jungen der 9b mit, um schließlich ihre selbst gebautes Gerät vorzustellen.
Ein Film von der Idee, über Planungen bis zur Umsetzung wurde über die Projektwoche erstellt – von einer Schülergruppe der 9a.

Idee aus Berlin
Mit der Projektwoche „Herausforderung“ orientiert sich die Reinoldi-Sekundarschule an einer Berliner Gemeinschaftsschule. Dort ist dieses Projekt etabliert und leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler. „Wir haben den Anspruch mehr zu bieten als Alltagsware“, so der Schulleiter Christian Pätzold als Begründung für dieses außergewöhnliche Projekt. „Was unsere Schülerinnen und Schüler in dieser Zeit für sich und für die Gemeinschaft geleistet haben, geht weit über das hinaus, was wir ihnen in gewöhnlichen Unterrichtsfächern abverlangen können.“

Damit die Ideen und Erfahrungen des Jahres 2017 genutzt werden können, ließen sich auch die drei achten Klassen der Reinoldi-Sekundarschule von der Ausstellung beeindrucken, um Anregungen für ihre Projekte im nächsten Jahr zu gewinnen.

Nachfolgend einige Eindrücke von der gestrigen Präsentation der Ergebnisse. Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!