Brambauer feiert traditionelles Apfelfest

„Herr der Äpfel“ betreut 250 Hochstammbäume mit 52 Apfelsorten

Einmal im Jahr ist auf dem sonst ruhigen Hasenweg in Brambauer kaum ein Parkplatz zu bekommen. Und das, obwohl die meisten Besucher mit dem Fahrrad oder zu Fuß kommen. Dann laden Klaus Papius und Klaus Heigis vom Arbeitskreis für Umwelt und Heimat Lünen zum traditionellen Apfelfest ein. Am kommenden Samstag,  30. September 2017, ist es wieder soweit.

Ab 14.30 Uhr sind Gäste aus nah und fern in dem rustikalen Biogarten willkommen. Es erwartet sie verschiede selbstgebackene Apfelkuchen aus den „Backstuben“ der Frauen der nahen Siedlergemeinschaft, Honigangebote der Marke „Honig aus Brambauer“ von Imker Hüseyin Vuran vom Diebecker Weg, Apfelsaft in Flaschen von den Früchten des Vorjahres der eigenen Streuobstwiesen und ein vor Ort gepresster Saft aus der traditionellen Saftpresse, die auch die Kinder gerne ausprobieren.

Das Kuchenbuffet bietet eine reichhaltige Auswahl selbstgebackenen Apfelkuchen und Torten.

Im Mittelpunkt steht die natürlich die Frucht, die der Veranstaltung den Namen gegeben hat: Der Apfel. Aber nicht so, wie wir ihn in seinen faden und vereinheitlichten Ausprägungen von den Angeboten in den Supermärkten kennen. Hier werden aus biologischem Anbau die Sorten angeboten, die aus deren Regalen längst verschwunden sind: Prinz Albrecht von Preußen, Danziger Kantapfel, Kaiser Wilhelm. Um nur einige zu nennen. Hinweisschilder erläutern Herkunft und Verarbeitungshinweise. Abgewogen wird mit einer alten Federwaage, Kaufpreisberechnung erfolgt im Kopf.

Und ist der Andrang noch so groß: Die Besucher dürfen probieren, in Ruhe ihre Favoriten auswählen. Papius berät und gibt Zusatzinformationen, erklärt z.B. den Unterschied zwischen Pflückreife und Genussreife. „Die älteste hier angeboten Frucht ist die Quitte, deren Pflücken zu den Aufgaben des Herkules in der griechischen Mythologie zählte“, erläutert er. „Die Kinder wollen meistens nur die „Models“ aus dem Supermarkt essen, weil sie die anderen Sorten nicht kennen und schon bei kleinen Flecken ‚ihh‘ sagen“, meint Papius. Hier ist also auch Überzeugungsarbeit notwendig. „Diesen kleinen braunen Strich hat z.B. die Apfelsägewespe hinterlassen, er hat keine Auswirkung auf den Geschmack, innen ist die Frucht fehlerlos.“

Die Besucher aus nah und fern kommen bei den dichtbesetzten Bänken schnell ins Gespräch.

Auch das Fernsehen berichtete in der vergangenen Woche über den „Herrn der Äpfel“, der mit seinem Kollegen 250 Hochstammbäume mit 52 Apfelsorten betreut. Nicht alle werden am Samstag angeboten, denn einige der späten Sorten sind noch nicht reif. Übrigens: Bei der gesamten Veranstaltung gelten die Regeln von Ökologie und Nachhaltigkeit. Die meisten Besucher haben Taschen und ihr eigenes Geschirr mitgebracht. Die anderen bekommen es in Pappausführung, biologisch abbaubar, versteht sich. Und der hauseigene Apfelsaft wird selbstverständlich nur in Pfandflaschen angeboten.

 

Klaus Papius mit Enkelin Lisa Mura und Freundin als fleißige Helfer.

Hinweis: Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

 

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