Debüt des Amano Quartetts in Mengede
In der berühmten Streichakademie von Seiji Ozawa haben sich erst vor kurzem vier Solisten zu einem Streicher-Quartett zusammengetan, das sich „Amano Quartett“ nennt. Die dahinter stehenden Künstler sind Julien Szulman und Suyoen Kim (Violine), Marie Chilemme (Viola) und Bumjun Kim (Violoncello). Als Solisten wurden die Künstler aus Deutschland und Frankreich schon mehrfach ausgezeichnet. In Mengede gibt der frisch geschmiedete Viererbund mit Streichquartetten von Schumann, Haydn und Brahms am 2. Dezember in der Reihe „Musik im Amtshaus“ (MiA) sein Debüt.
Das Programm beginnt mit dem Streichquartett B-Dur op. 50 Hob. III: 44 von Joseph Haydn. Von den 83 Streichquartetten, die Haydn als „Vater“ des Genres komponiert und veröffentlicht hat, sind diese als die „Preußischen Quartette“ bekannten Stücke aus dem Jahre 1787 vielleicht nicht die berühmtesten, aber, wenn man manchen Kritikern glauben darf, „more Haydn than ever“.
Weiter geht’s mit dem Streichquartett Nr. 2 F-Dur op. 41/2 von Robert Schumann. Der Komponist schrieb seine Quartette nach intensiven Studien der Werke Haydns, Mozarts und Beethovens. Auf dieser Basis entwickelte er seine eigene Gedanken über den idealen “Quartettstylisten”, die man im F-Dur-Quartett, op. 41,2, bestätigt findet. Es zeigt alles; was ein kammermusikalisches Herz erfreut, das Streben nach schöner Form, die Reinheit des Satzes und die künstlichen Verflechtungen, vor allem aber ein originelles Gepräge der melodischen Führung.
Der Konzertabend klingt aus mit dem Streichquartett a-Moll, op. 51/2 von Johannes Brahms. Dieser tat sich anfänglich schwer mit dem Quartettkomponieren. Bevor er 1873 mit den beiden Streichquartetten seines Opus 51 an die Öffentlichkeit trat, hatte er nach eigener Aussage bereits mehr als 20 Quartette komponiert und wieder vernichtet. Über die des Opus 51 urteilte Widmungsträger Theodor Billroth dann allerdings anerkennend: „Sie enthalten sehr viel Schönes in knapper Form; doch sind sie nicht nur technisch enorm schwer, sondern auch sonst nicht leichten Gehaltes“. Wir dürfen, wie auch bei den übrigen Werken, gespannt sein auf die Umsetzung durch die vier Künstler und uns freuen auf einen außergewöhnlichen Konzertabend.