Frohe Botschaft
Eine Kolumne von Peter Grohmann
KONTEXT:Wochenzeitung vom 20.12.2017
Hätten Sie es gewusst? Die Weihnachtszeit ist jedes Jahr die Zeit der Besinnlichkeit, der Ruhe und Entspannung. Freilich – die langen Nächte und die kurzen Tage sowie das trübe Wetter schlagen manchem aufs Gemüt. Deshalb sehnen sich ja die Menschen so nach der Zeit, wo die Nächte wieder kürzer werden.
In diesen halbseidenen Tagen brennen nicht nur Christbäume, sondern auch, nach heidnischem Brauch, hie und da die Sonnwendfeuer, damit es ab dem 22. Dezember wieder aufwärts geht. Bis dahin spendet in dunklen Zeiten ein kräftiger Glühwein Trost. Und wer noch etwas Originelles für den Gabentisch sucht: Ein gespendetes Abo für Kontext ist immer ein passendes Geschenk und versöhnt die politisch blasse Verwandtschaft.
Ausruhen und nachdenken, dem Alten und den Alten nicht allzu sehr nachtrauern, Neues wagen. Denn wem alles gelingt, was er versucht, der versucht eben nicht genug, ermahnte der Laupheimer Lehrer seinen Schüler Albert Einstein, der dann umgehend die Relativitätstheorie erfand, von der wir heuten noch zehren.
Früher war eben auch nicht alles schlecht, deshalb führen unsere Nachbarn in Österreich wieder das Kettenrauchen ein. „Leck mich fett“ würde meine Omi Glimbzsch in Zittau ausrufen, wenn sie die Bescherung in den Lungen und den Personalmangel in den Pflegeabteilungen sähe. Heute ist ihre Betriebsrente in Gefahr, weil das angelegte Kapital hinten und vorne kaum Zinsen bringt. Jetzt weiß sie wenigstens: Eins ist sicher: nichts. Nicht einmal die Pflege im Pflegeheim. Unsereins hofft nach wie vor nicht nur auf ein Einbettzimmer, das ab 2019 zur Pflicht wird, Pflegefall hin oder her, sondern auf bessere Zeiten für die anderen. Denn wenn es den anderen nicht deutlich besser geht, kommen sie. Zur Pflege.
Im nächsten Jahr wird vieles anders. Stuttgart will jetzt versenkbare Beton-Poller an wichtigen Plätzen installieren, gegen autofahrende Terroristen. Da bleibt zu hoffen, dass der Terrorist nicht mit der Drohne kommt. Gemeinsam mit der Polizei rate ich: Halten Sie einen Sicherheitsabstand zu Knallkörpern, Knallfröschen und Knallköpfen.