Neubau Mengeder Straße / Zum Erdbeerfeld

Fertigstellungstermin ist in Sicht

Wer über die Mengeder Straße von Nette nach Mengede fährt, sieht hinter dem Kreisverkehr zum Wohngebiet „Erdbeerfeld“ einen dreigeschossigen Baukörper – ca. 70 Meter lang und ca. 12 Meter tief – von dem man seit Wochen meint, es gehe nicht weiter voran. Aber dem ist nicht so, denn wie die Pressestelle der Stadt Dortmund auf Anfrage von MENGEDE:InTakt! mitteilt, hat „der Generalunternehmer in Aussicht gestellt, dass das Gebäude voraussichtlich im 1. Quartal 2018 fertiggestellt wird.“

Damit werden in Kürze 49 öffentlich geförderte Wohneinheiten fertiggestellt; 21 Wohneinheiten sind für Mieter mit Wohnberechtigungsschein vorgesehen und 28 Wohneinheiten für Flüchtlinge.

„Die Auswahl der Bewerber für die Wohnungen mit Wohnberechtigungsschein erfolgt nach Wartezeit und sozialer Dringlichkeit der Wohnungssuchenden, die beim Amt für Wohnen und Stadterneuerung vorgemerkt sind. Für die 28 Wohnungen zur Unterbringung von Flüchtlingen wählt das Sozialamt die Mieter aus.
Die Netto-Kalt-Mieten betragen für alle 49 Wohnungen 5,25 Euro“, so die weiteren Informationen der städt. Pressestelle.

Als Zwischenfazit kann zu diesem Zeitpunkt gesagt werden: Die Dinge scheinen auf einem guten Weg zu sein.
Das war anfangs nicht zu erwarten. Wir erinnern uns an heftige Debatten und an die Informationsveranstaltung zu den geplanten Flüchtlingsunterkünften am 12.3.2015 im Mengeder Saalbau. Damals schrieb Mathis Willing – Abiturient am HHG – auf MENGEDE:inTakt!:

„Zur augenblicklichen Diskussion ist zu sagen, dass sich zwischen den Befürwortern und Gegnern offenkundig tiefe ideologische Gräben auftun, die anscheinend nur schwer zu überwinden sind. Es wäre schön, wenn die Diskussionen mit ein bisschen mehr Sachverstand und Bezug auf den Anderen geführt würden – mit Verständnis und Mitgefühl. So wird bei einer solchen Debatte schon mal vergessen, dass es sich bei den Flüchtlingen um Menschen wie du und ich handelt. Mit zwei kleinen Unterschieden:
1. Sie kommen aus einem anderen Kulturkreis (was für einige Menschen sehr angsteinflößend, ja bedrohlich zu sein scheint) und
2. Den Flüchtlingen geht es sehr viel schlechter als uns. Sie sind auf Hilfe und Unterstützung angewiesen. Und es muss uns bewusst sein: Keiner verlässt freiwillig seine Heimat und nimmt unsägliche Mühen und Gefahren in Kauf. Viele haben nichts mehr als ihr gerettetes Leben!

Das ist jetzt fast drei Jahre her, und die damaligen Aufgeregtheiten scheinen einer nüchternen Betrachtungsweise gewichen zu sein. Allerdings: Auch heute ist das Projekt noch kein Selbstläufer. Ein Thema beispielsweise war bei der Info-Veranstaltung im Saalbau von großem Interesse: Wird es eine Betreuung der Flüchtlinge in den Wohnungen „Zum Erdbeerfeld“ geben?

Die damalige Antwort gemäß vorliegendem Protokoll:
„Die dort lebenden Flüchtlinge werden betreut. Darüber hinaus sind Ansprechpartner für die Bewohner und Nachbarn oder ein Hausmeister denkbar. Bis zur Fertigstellung wird es hierzu ein Konzept geben.

Das war damals sehr vage formuliert, deshalb wollten wir jetzt von der Stadt wissen, ob es für die Bewohner des Gebäudes einen Hausmeister bzw. weitere Personen geben wird, die als Ansprechpartner präsent sind und dauerhaft zur Verfügung stehen?

Die Stadt Dortmund antwortete hierauf, derzeit werde die Bewirtschaftung des Gebäudes in Zusammenarbeit mit dem externen Dienstleister Dogewo21 organisiert. Mit Bezug der Wohnungen würden die konkreten Kommunikationsstrukturen bekanntgegeben.

Auf Rückfrage wurde ergänzend mitgeteilt, dass der Hausmeister eine Form möglicher Kommunikationsstrukturen sei. Welche Lösungen es geben wird, werde derzeit mit Dogewo21 erarbeitet. Die Stadt Dortmund werde das Ergebnis bekanntgeben.

Es ist ja noch etwas Zeit, geeignete Lösungen zu finden – sicher auch ein Betätigungsfeld für die örtliche Politik.

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