Gedicht zum Karneval von einem alten Mengeder

Heimatliebe

Einige alte MengederInnen werden sich vielleicht noch an ihn erinnern: Friedhelm Kranefeld, in den 50er Jahren Jugendwart im TV Mengede, aus beruflichen Gründen vor langer Zeit nach Köln „ausgewandert“, denkt trotz seiner 87 Lebensjahre immer noch gern an seine alte Heimat zurück. Passend zum Karneval, der an ihm in seiner rheinischen Wahlheimat offensichtlich auch nicht spurlos vorbeigeht, hat er seinen „Turnschwestern und Turnbrüdern“ im TV Mengede ein selbstverfasstes Gedicht zugesandt:

 „Liebe Turnschwestern, liebe Turnbrüder des TV 1890 Mengede,
‚mein Turnverein‘ ist für mich nach wie vor ein gehöriges Stück meines Werdegangs.

. . . wenn ich so an ming Heimoot denke,
und sinn de Hansemann -Turm so för mi ston,
möth ich direk op hehm an schwenke,
ich möth zefuß no ‚Mengen‘ jonn.

In Kölle ist’s schön, doch wees ich hück,
et jitt für mich keen Weg no ‚Mengen‘ zurück.
Die Schranke, die ist at lang schon fort,
dadurch ist Mengen nit schöner wohrt.

Ming Frau, ming Blagen (Pänz) un och ming Sinn,
trickt mich zwar oft no ‚Mengen‘ hin.
Der ‚Sallbau‘ un de ‚Emscherbach‘,
de wirken long‘ noch in mir nach.
Die ‚Mengeder Heide‘ -ach wie schön-
die mööt ich  noch ens widdersehn.

De aale Sportplatz -Zechenplatz- in der Heid‘,
der war die reinste ‚Turnerfreud‘.
Von dort ging’s oft hin (nach dem Turnen) zum ‚Kanal‘,
war fasst so schön wie ‚Karneval‘.

Kanalwasser -welch ein Graus-
jedoch wir machten uns nichts d’raus.
Ein ‚Turnbruder‘ der dort ersoff,
das machte uns doch sehr betroff.

Den Stahlhelmplatz,den jippts noch hück,
das wissen nur noch wen’ge Lück.
Ein jeder beinah‘, hat hück ein ‚Jerät‘, z.B. Auto,
das ihn werweiswohin wohl trägt.

Das ist zwar nicht so sehr gesund,
so sagt’s jedoch des Volkes Mund.
‚Stund um Stund‘, ein wenig mehr, -geturnt, geschwommen‘-,
das würde besser uns bekommen.

Ich wünsche Euch mit laut ‚Gut Heil‘,
viel Glück und keine Langeweil.

Euer Friedhelm Kranefeld
– mittlerweile beinahe ein ‚Kölner‘.

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