Bis das Blut spritzt
Der Cartoon des Tages stammt wieder einmal von Mario Lars. „C’est la vie“, würde der Franzose sagen. Denn Blut wird es immer geben.
Soll etwa Gabriel weiter Außenminister bleiben, einer der sich selbst als beliebten Politiker lobt und gegen Schulz auf ungewöhnlich unsolidarische Weise die Messer gewetzt hat – auf keinen Fall.
Martin Schulz war vermutlich im Europaparlament gut aufgehoben. Ihn deswegen mit beinahe 100 % zum Vorsitzenden zu wählen, zeigt auch, wie gering ausgeprägt das strategische Potential in der SPD ist. Es wäre unfair, ihn allein für das Desaster verantwortlich zu machen. Aber auch Schulz hat – das zeigte sein Hin und Her in den verschiedenen Situationen – als Stratege völlig versagt. Er hätte seiner Partei keinen besseren Dienst tun können, als jetzt zurückzutreten.
Zu meinen, die weitere Erneuerung ginge ohne Blutvergießen ab, ist Illusion. Deswegen sollte jetzt die Erneuerung begonnen werden, egal ob blutig oder unblutig – und dies geht vermutlich einfacher in der Regierungsverantwortung als in der Opposition. Wie sollte der Wähler in der Opposition denn feststellen: Die SPD wird noch gebraucht?