Fische kehren in die Emscher zurück
„Der ökologische Umbau des Emscher-Systems schreitet gut voran – rund 130 km an Gewässerlandschaften sind bereits naturnah umgestaltet. Das ist an sich schon eine gute Nachricht, aber es kommt noch besser: Vermehrt kehren nun auch wieder Fische in die einst „biologisch toten“ Gewässer zurück! Nachgewiesen wurde in nahezu allen renaturierten Flussabschnitten im Emscher-System der Dreistachlige Stichling.“
So lautet die erfreuliche Meldung der Emschergenossenschaft vom Wochenende. Aber es kommt noch besser: Der Stichling lebt inzwischen nicht nur im renaturierten Teil der Emscher, sondern auch im Hörder Bach, im Rüpingsbach und neuerdings im Herrentheyer Bach in Mengede.
Der Dreistachlige Stichling ist ein Winzling – ohne Bedeutung für die Angelei. Allerdings wurde ihm vom Deutschen Angelfischereiverband (DAFV) gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und in Abstimmung mit dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) die ehrenvolle Bezeichnung „Fisch des Jahres 2018“ zuerkannt.
Mit dieser Auszeichung soll vor allem in Erinnerung gebracht werden, dass auch die zunächst unscheinbaren Fischarten wichtige Funktionen in unseren Gewässerökosystemen übernehmen. Zudem zeichnet den Dreistachligen Stichling eine Besonderheit aus: Er baut in der Laichzeit unter Wasser für seinen Nachwuchs Nester.
Wenn sie zur Laichzeit beginnen, aus Pflanzen- und Algenmaterial zu bauen, werden die Männchen zunächst einmal sehr farbenprächtig. Die übrige Zeit des Jahres sind sie wie die Weibchen eher unauffällig gefärbt. Nachdem das Weibchen nach erfolgreichem Werben seine Eier im Nest abgelegt hat, übernimmt das Männchen mit der Befruchtung der Eier die Brutpflege und beschützt über mehrere Wochen die Brut bzw. die Jungfische.