Alternativen zur Nutzung des „Knepper-Geländes“

Freizeitpark „Wunderland Knepper“

Eine neue Alternative zur Nutzung des Knepper Geländes zeichnet sich ab
Eigentlich stand alles schon fest. Der Kühlturm und auch der Schornstein des ehemaligen Kraftwerks sollen gesprengt werden, quasi mit einem großen Knall von der Bildfläche verschwinden. Obwohl die Nutzung des gesamten Knepper-Geländes noch weitgehend im Dunkeln liegt.

Überraschend haben sich bei der Gütersloher Hagedorngruppe als neuen Eigentümer des Geländes Vertreter eines französisch-niederländischen Investitionskonsortiums mit dem Namen „Global Entertainment Unlimited“ mit Sitz in Edam (N.L) gemeldet, die eine ganz andere Alternative vor Augen haben und ausdrücklich vor einer vorschnellen Sprengung warnten.
Ähnlich wie auf dem Gelände des niemals in Betrieb gegangenen Schnellen Brüters in Kalkar, wo mit dem „Wunderland Kalkar“ ein riesiger Freizeitpark entstanden ist, könnte bei uns in wenigen Jahren das „Wunderland Knepper“ entstehen.

Vielleicht bleibt die gewohnte Silhouette in etwas veränderter Form ja doch erhalten, vielleicht mit Riesenrad odr Achterbahn als Ergänzung.

Erste Wirtschaftlichkeitsberechnungen sind vielversprechend. Konsortium-Sprecher Willem van der Leugenaar ist begeistert vom hiesigen Standort und der dortigen Infrastruktur: „Drei Autobahnen und gleich zwei Anschlüsse in Bodelschwingh und Mengede, Gleisanschluss für einen eigenen Bahnhof und riesige Flächen in der Umgebung, die augenblicklich zwar noch landwirtschaftlich genutzt werden. Sie könnten als Parkplätze ausgebaut werden, um der erwarteten Besucheransturm von vorsichtig geschätzt 3.000 Personen pro Tag zu bewältigen. Wenn wir die Bauern mit ins Boot kriegen, könnten wir deren Betriebe in ein Freilichtmuseum ähnlich dem in Cloppenburg integrieren.“

Was konkret schon angedacht wird, erläutert sein Kollege Jean de Mensonge: „Der Kühlturm könnte zu einem riesigen Fun-Bad ausgebaut werden, mit Rutschen unterschiedlicher Länge und Gefälle je nach individueller Abenteuerlust der Besucher“. Apropos Abenteuerlust: „In Zusammenarbeit mit der Sektion Dortmund des Deutschen Alpenvereins könnte am Schornstein ein Übungsparcours für Kletterer eingerichtet werden, mit einer gläsernen Aussichtsplattform auf der Spitze, die aber auch behindertengerecht mit einem Fahrstuhl von innen erreicht werden kann.“ Was ist noch geplant? Eine Veranstaltungshalle mit angegliederten Hotel, ein Kettenkarussell und eine Berg-und Talbahn in der Dimension ähnlich der im Europapark Rust. Einen Mangel an Ideenreichtum kann man den möglichen Investoren wahrlich nicht vorwerfen.

So ähnlich könnte es bald auch bei uns aussehen: Das Wunderland Kalkar auf dem Gelände des geplanten schnellen Brüters.

Im Augenblick werden Verhandlungen mit der Bergbehörde geführt, ob einer der Schächte der ehemaligen Zeche Gustav wieder geöffnet werden kann. Dann kann man mit einem Original Förderkorb in die Tiefe fahren und auf den einzurichteten Stollenrundwanderwegen unsere Bergbaugeschichte hautnah erleben bzw. nachvollziehen.

Noch bleibt abzuwarten, wie die Entscheidungsträger auf der politischen Ebene reagieren. Vertreter der Initiative „Nordwärts“ scheinen positiv eingestellt zu sein, die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen könnten die Politiker überzeugen, und auch an die Naturfreunde hat man gedacht: „Am Kühlturm werden Nistkästen für die Turmfalken angebracht, es werden Naturlehrpfade zum benachbarten Rückhaltebecken und zum Naturschutzgebiet „Brunosee“ eingerichtet. Und statt Rasenmonokulturen soll es zwischen den Attraktionen Felder von ganzjährig blühenden Tulpen, duftenden Hyazinthen und leuchten gelben Narzissen geben“, schwärmt van der Leugenaar. Verständlich, denn schließlich hat die Investitionsgesellschaft ihren Sitz in Holland.

 

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