Das Heinz Hilpert Theater Lünen stellt sich vor
Wie bereits im Februar, als der Heimatverein Waltrop den Monatsstammtisch gestaltete, stand das Treffen im April ganz im Zeichen der guten Nachbarschaft. Das Heinz Hilpert Theater aus der schönen „Lippe“ Stadt Lünen stellte sich vor. Hergestellt wurde dieser Kontakt einmal mehr von Diethelm Textoris, Berichterstatter und Kritiker vieler dort aufgeführter Stücke. Hauptreferent des unterhaltsamen Abends war Uwe Wortmann, Leiter des Kulturbüros der Stadt Lünen.
Theateraufführungen haben in Lünen eine lange Tradition. Laienensembles verschiedener Vereine in Wirtshaussälen oder auf Freilichtbühnen waren in den 1920er – 1930er Jahren und während der ersten Kriegsjahre sehr beliebt. Nach dem Krieg organisierten Theaterfreunde Veranstaltungen und Fahrten zu den umliegenden Theatern. Aus dieser Initiative heraus entstand der Wunsch nach einem eigenen Theaterbau. 1955 entstanden dann die ersten Pläne und Professor Gerhard Graubner, der zu seiner Zeit bekannteste Theaterarchitekt, wurde mit der Planung beauftragt. Am 11. Oktober 1958 wurde das „Theater der Stadt Lünen“ mit Verdis Oper Aida eröffnet, inszeniert durch die städtischen Bühnen Essen. Diese Oper steht auch anlässlich des 60igsten Jubiläums im Oktober wieder auf dem Programm.
Dieses Konzept als Gastspieltheater (im Gegensatz zu einem Vollspartentheater wie in Dortmund) hat auch heute noch Gültigkeit. Wie Uwe Wortmann berichtete, geht das nur mit einer hervorragenden „Theatermannschaft“. An den ca. 120 Tagen, wenn eine Aufführung ansteht, muss von den Bühnenbildern, der Dekoration, einfach alles hergerichtet werden. Das sind dann immer lange, schweißtreibende Arbeitstage. Dabei kam im Laufe der Jahre ein vielseitiges, buntes Programm zusammen. Viele bekannte Namen traten in Lünen auf. Als Beispiele seien hier genannt: Nicole Heesters, Hildegard Knef, Johanna, von Koczian, Marie- Luise Marjan, Mario Adorf, Dieter Borsche, Rene Deltgen , Jürgen Prochnow, Carl- Heinz Schroth, Horst Tappert, der aus Lünen stammende Max Raabe.
Im März erregte noch das Schauspiel Othello von William Shakespeare in den Medien überregionales Interesse. Martin Semmelrogge spielte den Jago und es wurde reichlich über seine Textsicherheit spekuliert. Aber laut Wortmann hat alles wunderbar geklappt.
Nicht so gut angekommen ist das „Theaterpathilogische Institut“. 1981 von Roland Reber in Hamburg gegründet sorgte es von 1983 – 1989 in Lünen und Hattingen mit skandalträchtigen Aufführungen für Verärgerung.
1966 erhielt das Theater den Namen „Heinz Hilpert Theater“. Damit ehrte die Stadt einen der bedeutendsten deutschen Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant, der immer gerne in Lünen tätig war.
In die Jahre gekommen war in den 1990er Jahren eine Großrenovierung erforderlich. Im Rahmen dieses Bauvorhabens wurde der Urzustand des mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden Hauses soweit wie möglich wiederhergestellt. Natürlich musste auch die Technik modernisiert werden. Mit dem Bau des Hansesaales und dem Hotel am Stadtpark entstand ein geschlossenes Ensemble, gerne als Kulturmeile bezeichnet.
Den zweiten Teil des Abends übernahm Diethelm Textoris. Er erinnerte an sein erstes Interview, das ihm ziemliches Lampenfieber bereitet hat. Sein Gesprächspartner war Freddy Quinn, der singende Seemann aus Österreich. Ein Foto erinnerte an dieses Ereignis.
Auch mit vielen anderen bekannten KünstlerInnen kam er ins Gespräch. Gerne erinnert er sich an Katja Eppstein und Gunther Emmerlich, der einiges von seinem Leben im geteilten Deutschland erzählte. Im Laufe der Jahre haben sich die Veranstaltungen und die Gesprächspartner summiert. Dazu gehörern die Liebesperlen (werden am 5. und 6.5. letztmals aufgeführt), die Neujahrskonzerte, die 12 Tenöre und viele andere High-light` s aus Comedy, Kabarett, Klassik und Jazz.
Weitere Informationen zum aktuellen Programm unter: www.luenen-veranstaltungen.de