Festliche Veranstaltung im Zeichen des 130-jährigen Jubiläums
Der 130-jährige Geburtstag der Volksbank Dortmund-Nordwest war ein guter Grund, die diesjährige Vertreterversammlung in der Alten Kaue der Zeche Hansemann in Mengede durchzuführen. Es wurde bei dieser Gelegenheit wieder einmal deutlich, über welches Kleinod der Stadtbezirk Mengede mit den Gebäuden der ehemaligen Zeche Hansemann verfügt.
Dem festlichen Rahmen angepasst, gleichwohl locker und entspannt war die Stimmung unter den Gästen. Die Gastgeber konnten viel Prominenz aus dem Banken- und Genossenschaftswesen begrüßen. Auch die örtliche Politik war gut vertreten, unter ihnen Bezirksbürgermeister Willi Tölch, Altbürgermeister Adolf Misch und sowie die örtlichen RatsvertreterInnen.
Vor dem formellen Teil der Vertreterversammlung fand eine Podiumsdiskussion zu einem Thema statt, das allgemein unter Industrie 4.0 bekannt ist und das besonders auch die Bankenbranche seit einiger Zeit in Atem hält: „Der digitale Wandel im Bankensektor“. Die Diskussion wurde vom Fernsehmoderator Peter Großmann geleitet. Neben dem Vorstandsmitglied Dr. Armin Schwarze und dem Aufsichtsratsvorsitzen Ulrich Hüsken nahmen Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des BVR und Dr. Christian Brauckmann, Vorstandsmitglied der DZ BANK an der Diskussion teil.
Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass bei allem digitalen Fortschritt die persönliche Beratung und Nähe zu den Kunden Kernelemente im Angebot der Bank bleiben werden.
Moderator Großmann fragte die Podiumsteilnehmer am Ende der Diskussion, wie sie sich ihre Volksbank Dortmund-Nordwest in den nächsten 20 Jahren, also zum 150-jährigen Jubiläum vorstellen würden. Die Antworten hierzu waren so allgemein, dass sie für jede Talkshow im Fernsehen gereicht hätten. Fairerweise muss zugestanden werden, dass Großmanns Versuch nicht ohne Hintersinn gestartet sein dürfte. Denn es ist völlig offen, welche Herausforderungen in nächster Zeit von den Bankinstituten zu bewältigen sein werden und welche technischen Hilfsmittel dafür zur Verfügung stehen werden. Gravierende Anpassungserfordernisse werden vermutlich durch globale Entwicklungen an die Banken herangetragen. Es ist allerdings zu vermuten, dass in einem schärfer werdenden internationalen Wettbewerb die Genossenschaftsbanken gegenüber der Konkurrenz noch die besseren Karten haben werden.
Anschließend berichtete Vorstandsmitglied Stephan Schäffer über das abgelaufene Geschäftsjahr. (Einzelheiten hierzu sind im Beitrag von MENGEDE:InTakt! vom 25.4.2018 nachzulesen.)
Aus dem insgesamt erfreulichen Bericht bleibt festzuhalten, das zum Jahreswechsel die Mitgliederzahl der Volksbank bei 16.354 lag. Erfreulich auch für die Mitglieder der Vorschlag, aus dem Jahresüberschuss von 951.000 Euro für die Mitglieder eine 3%ige Basisdividende und dazu einen 1%igen Jubiläumsbonus, insgesamt also 4% auszuschütten.
Die VertreterInnen der Volksbank Dortmund-Nordwest waren zufrieden mit ihrer Bank. Dies brachten sie auch in den diversen Abstimmungen zum Ausdruck. So wurde der Jahresbericht einstimmig festgestellt, Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet. Bei den sich anschließenden Aufsichtsratswahlen wurden die turnusgemäß ausscheidenden Mitglieder Holger Hülsmann und Michael Reuper einstimmig wiedergewählt. Abschließend wurde noch über eine Satzungsänderung entschieden: künftig können statt 60 bis zu 300 Genossenschaftsanteile bei der Volksbank Dortmund-Nordwest erworben werden.
Mit dieser letzten Beschlussfassung endete der offizielle Teil der diesjährigen Vertreterversammlung.
Der festliche Rahmen der Veranstaltung wurde durch professionelle Auftritte des Jugendmädchenchors der Chorakademie Dortmund unter der Leitung von Kelley Marie Sundin unterstrichen.
In den Pausen zwischendurch sorgte ein Saxophon/Piano-Duo für die passende Stimmung.
Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung. Allerdings wurde spätestens beim Erscheinen des Jugendmädchenchores augenscheinlich, dass es sich an diesem Abend in erster Linie um ein Treffen alter Männer handelte: Die große Mehrheit von ihnen zwischen 65 und 80 Jahre alt. Frauen waren kaum anzutreffen, „gefühlte“ zehn mögen es gewesen sein – allerdings erheblich jünger.
Im Aufsichtsrat und auf dem Podium zum Thema „Digitalisierung“ ausschließlich Männer – fairerweise muss gesagt werden: nicht ganz so alt, wie der Schnitt der Anwesenden.
Kurzum: Wer über Digitalisierung im Bankenwesen nachdenkt und damit Zukunftsfragen entscheidend mitentwickelt, der sollte sich bei diesem Thema auch mit jungen Menschen beiderlei Geschlechts umgeben.