Stadt setzt sich für Gütertransport auf Zügen ein
Auf dem Knepper-Gelände ist der Abbruch in vollem Gange: Die ehemaligen Betriebsgebäude haben bereits einen Teil ihrer Außenhaut verloren; ein Riesenbagger reißt weitere Löcher in die Ruinen; bald werden sie dem Erdboden gleich sein. Auch die Schienen auf dem früheren Kraftwerksgrundstück werden abgebaut. Die Gleisverbindung bis zum S-Bahn-Haltepunkt Oestrich soll allerdings möglichst erhalten bleiben. Das versicherte Planungsdezernent Ludger Wilde in seiner Antwort auf eine im April gestellte Anfrage der Grünen Bezirksfraktion.
Die Bündnisgrünen hatten sich darin auf die vom Land in diesem Jahr wieder aufgenommene Infrastrukturförderung nicht bundeseigener Eisenbahnen bezogen, die 2012 eingestellt worden war. „Die Verlagerung von Gütertransport von der Straße auf die Schiene wird allgemein als Beitrag zur Reduzierung von Luftschadstoffen verstanden“ betonten die Fragesteller und baten um Klärung, „…ob die noch bestehende Schienenanbindung des ehemaligen Kraftwerksgeländes Knepper aufrecht erhalten werden könnte im Rahmen privatwirtschaftlicher Nutzung…“
Die frühere Eigentümerin Uniper habe ein Genehmigungsverfahren für den Rückbau der Gleisanlage bei der Bezirksregierung Arnsberg beantragt, so die Mitteilung des Stadtplanungsamtes. Dortmund habe aber nur der Entfernung der Schienen auf dem Kraftwerksgelände zugestimmt. Für die ca. zwei Kilometer lange Strecke bis zum S-Bahn-Haltepunkt Oestrich sollten bald Verhandlungen für eine möglichst kostenfreie Übergabe an die Stadt erfolgen. Diese könne aus rechtlichen und technischen Gründen zwar nicht selbst eine Eisenbahn betreiben, aber eine Verpachtung komme in Frage.
Anschlussweiche derzeit deaktiviert
Die Anlage sei derzeit nur teilweise vorhanden, die Anschlussweiche deaktiviert. Die Verwaltung werde bei der Deutschen Bundesbahn „auf einen Erhalt der Option zum Wiederanschluss hinwirken“. Dies entspreche dem im März vom Rat beschlossenen Zielkonzept des Masterplans Mobilität, die Rahmenbedingungen „zur Stärkung des Verkehrsträgers Schiene“ zu erhalten, zu verbessern bzw. zu schaffen. Dem Wunsch der Grünen, man möge eine Anbindung an das Containerterminal in Huckarde anstreben, erteilte Ludger Wilde allerdings eine Absage, da diese Einrichtung „die Einzelverladung zwischen Zügen und Lkw betreibe, aber keinen Rangierbetrieb für Züge.“ Der Knepper-Gleisanschluss sei dagegen attraktiv für zusammenhängende bis zu 500 Meter lange Züge größerer Unternehmen, wie z. B. für die Züge zum IKEA-Lager in Ellinghausen.
Das abschließende Versprechen des Planungschefs: „Die Verwaltung wird versuchen, Interessenten auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände bei der Wahrnehmung einer Schienenverbindung zu unterstützen und auf in Frage kommende Fördermöglichkeiten hinzuweisen.“