Die letzte Etappe auf dem Dortmunder Rundweg ist bewältigt
Der Kreis hat sich geschlossen. Die Wanderer des Mengeder Heimatvereins und ihre Gäste haben am vergangen Donnerstag die siebte und letzte Etappe des Dortmunder Rundwegs geschafft. Wer auf allen Etappen dabei war, hat mit Abstechern und kleinen Verlaufstrecken knapp 140 Kilometer zurückgelegt.
Doch diese Leistung blieb allein dem Wanderführer vorbehalten, denn die anderen Mitstreiter mussten aus unterschiedlichen Gründen bei der einen oder anderen Etappe absagen. Besonders tragisch war es für Annelie und Wolfgang, die es fast auch geschafft hätten, die die Rucksäcke am Donnerstagmorgen schon gepackt hatten, dann aber vor dem gerade einsetzenden Regenschauer und den für den gesamten Tag angekündigten Starkregen kapitulierten.
Immerhin waren noch insgesamt neun Unerschrockene (darunter zwei Wanderfreunde aus Lünen) beim Start im Grävingholz angetreten, um dem Wetter zu trotzen. Ihr Mut wurde belohnt, denn die ersten 45 Minuten waren – welche ein Wunder – regenfrei. Aber nicht nur deshalb waren die ersten Kilometer äußerst angenehm. Der Weg durch das Grävingholz war schön geführt und die Wanderer genossen die Parklandschaft mit ihren Baumriesen. Am Ende des Waldes hatte man einen Blick auf das Logistikzentrum von Ikea, aus etwa 2 Kilometern Entfernung bekam man einen guten Eindruck von den immensen Ausmaßen der gesamten Betriebsanlagen.
Nach Verlassen des Waldes ging es über Felder von Holthausen, dann nochmal durch ein Waldgelände nach Schwieringhausen. Inzwischen hatte leichter Regen eingesetzt, der die Wanderer aber nicht abhielt, an zwei wild wachsenden Apfelbäumen von den rot- leuchtenden Früchten eine Wegzehrung für unterwegs mitzunehmen. Nach der Apfelernte begann der erste Starkregenschauer, vor dem eine Fußgängerunterführung an der A2 vorläufigen Schutz bot. Um die Gruppe zu locken, setzte der Regen kurz aus, als sie dann gestartet war, setzte er umso heftiger ein.
So blieb es am gesamten Morgen: mal leichtere, mal stärkere Regenschauer. Unterhalb der Halde Brambauer ging es weiter bis zur Straße Königsheide, nach deren Überquerung ging es an einzelnen Häusern des Waltroper Ortsteils Brockenscheid vorbei, bis nach einem großen Bogen der Dortmund-Ems-Kanal unweit der ehemaligen Gaststätte Schmitz erreicht wurde.
Für Groppenbruch war eine „kleine Überraschung“ angekündigt, die sich dann als größere erwies. Heinz-Helmut Textoris hatte für die Wanderer eine kräftige Rindfleischsuppe mit Gemüse- und Fleischeinlage gekocht. Obwohl diese vor Nässe triefte und auch die beiden Begleithunde Cooper und Ranka voll Schlamm waren, bat er seine Gäste an den gedeckten Tisch im Wintergarten, wo auch gekühlte Getränke bereit standen. Die Gruppe langte kräftig zu und leerte fast den gesamten Topf. Nur Wolfgang S. als eingefleischter Vegetarier packte seine eigenen „Bütterkes“ aus.
Der Blick nach draußen zeigte, dass der Regen nachgelassen hatte. Ausgeruht und gestärkt begaben sich die Wanderfreunde wieder auf die Piste, gelangten über den Kanaldamm zur ehemaligen Hahnenmühle, deren Gebäude, auch die Wohngebäude, nicht mehr genutzt werden und durch einen Bauzaun abgesperrt sind. Die Laurentius-Kapelle blieb rechts liegen, nach einem Feldweg gab es wieder einen Waldabschnitt, dann ging es ein Stück am Gröpperbach entlang. Hinter der JVA Meisenhof erwies sich der direkte Weg zum Mengeder Bahnhof entlang der Rückhaltebecken und auf dem Emscherweg für die gute Hälfte der Wanderer als zu verlockend, um ihn nicht als Abkürzung zu nutzen und mit ihm bereits etwas früher den Kreis des Dortmunder Rundweges zu schließen. Zumal die für die Gesamttour angekündigten 18 Kilometer schon jetzt überschritten waren, und der Wanderführer noch weitere vorsichtig geschätzte 6 Kilometer mit kleineren Anstiegen zum Schluss versprach.
Immer nahe der Stadtgrenze Castrop/Mengede wanderten die unermüdlich durchhaltenden vier „letzten Mohikaner“ zum Naturschutzgebiet Brunosee, vorbei am Tierheim Castrop-Rauxel zur Kleingartenanlage Deininghausen an der Nierholzstraße. Schon von weitem war das Schild „geöffnet“ des als „Pizzeria Bambino“ betriebenen Vereinsheims zu erkennen. Hier legten die Wanderer bei jeweils zwei die restlichen Kräfte mobilisierenden Tassen Kaffee (Kuchen ließ sich auf die Schnelle aus dem Pizzateig leider nicht backen) nochmal eine verdiente Pause ein. Am weiteren Weg lagen die Höfe Dingebauer und Menken, das Haus Dorloh und das Schloss Bodelschwingh. Über den Emscher-Park-Weg ging es zurück zum Mengeder Bahnhof. Inzwischen war es 18.00 Uhr geworden und der Kilometerzähler zeigte eine Tagesleistung von 25 Kilometern an.