Dortmund und Wien als „digitalste Städte“ ausgezeichnet

Stiftung „Lebendige Stadt“ zeichnet Engagement für Digitalisierung aus

Die vom Unternehmer und Mäzen gegründete Stiftung „Lebendige Stadt“ hat die Stadt Dortmund als „Digitalste Stadt“ ausgezeichnet. Damit hat die Digitalisierungsstrategie Dortmunds vorgestern Abend im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Potsdam höchstes Lob bekommen.

Eine weitere Auszeichnung ging an Österreichs Hauptstadt Wien, die kürzlich erst in einem Ranking des „Economist“ als lebenswerteste Kommune der Welt genannt wurde.

Die Preisverleihung fand am Mittwochabend mit rund 350 Gästen im Potsdamer Orangerieschloss statt. Zu den Laudatoren zählten Dietmar Woidke (Ministerpräsident Brandenburg), Matthias Platzeck (Ministerpräsident Brandenburg a.D.) und Torsten Albig (Ministerpräsident Schleswig-Holstein a.D.).

Preiswürdig waren Städte mit einer langfristig ausgerichteten Digitalisierungsstrategie, die bereits Projekte im Rahmen dieser Strategie realisiert haben. Gesucht wurden Projekte, die Vorbild- und Nachahmungscharakter für andere Städte und Kommunen haben. Dortmund und Wien teilen sich das Preisgeld von 15.000 Euro. Anerkennungen gingen an Coburg und Heidelberg. Insgesamt hatten sich 29 Städte und Kommunen aus vier europäischen Ländern beworben.

„Die Digitalisierung ist eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen, die leider noch nicht so angenommen wird, wie es nötig wäre. Unsere Ausschreibung hat aber gezeigt, dass sich viele Städte und Kommunen auf den Weg gemacht haben und neben einer Digitalisierungsstrategie bereits konkrete Projekte vorweisen können. Von unseren Preisträgern können andere Städte lernen. Ich halte es für ganz wichtig, dass sich Bund, Länder, Kommunen, Wirtschaft und Gesellschaft noch enger zusammenschließen und gemeinsam die Chancen der Digitalisierung nutzen“, so Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“.

Sieger des Stiftungspreises: Dortmund  Foto: Stiftung“Lebendige Stadt

In der Begründung der Stiftung heißt es zum Preisträger Dortmund:

„Die Stadt Dortmund verfolgt mit ihrer Digitalisierungsstrategie das übergeordnete Ziel, mittels intelligenter und digitaler Technologie den Stadtumbau und die Modernisierung ihrer kommunalen Infrastruktur zu intensivieren. Das Dortmunder Modell ist geprägt von Beteiligung und Zusammenarbeit. So werden die Bürgerinnen und Bürger stetig in den digitalen Transformationsprozess eingebunden, um dafür Akzeptanz zu gewinnen.
Zudem wurde 2016 die „Allianz Smart City Dortmund“ als Netzwerk von Stadt, IHK und rd. 130 Unternehmen gegründet. Auf diese Weise wurden zahlreiche digitale Pilotprojekte initiiert. Dazu zählt die Ausstattung von 5.000 innerstädtischen Parkplätzen mit Sensoren, um unnötige Suchverkehre zu vermeiden (Park&Joy). Gleichzeitig ist das die Datengrundlage für eine Navigations-App. Zudem wird privater Parkraum mit einer Sensorik und Ladeinfrastruktur ausgestattet und auf einer Online-Plattform verfügbar gemacht („Parken und Laden in der Stadt“). Refinanziert wird das Projekt durch die Vermarktung über eine Sharing-Plattform. Knapper Parkraum wir so effizient genutzt und durch die Digitalisierung von Infrastruktur entstehen private Investitionsanreize.
Und auch im sozialen Bereich setzt die Stadt auf Digitalisierung: So ermöglichen sensorengestützte Lösungen älteren und pflegebedürftige Menschen einen möglichst selbstständigen Verbleib in ihrem Zuhause („Smart Service Power“) und digitale Technik fördert das nachbarschaftliche Miteinander (Plattform „nebenan.de“).
Digitalisierung wird als Querschnittsaufgabe der Verwaltung verstanden und nahezu alle Bereiche sind in die Erarbeitung und Umsetzung der Digitalisierungsstrategie eingebunden.“

OB Ullrich Sierau freute sich: „Diese Auszeichnung der Stiftung „Lebendige Stadt“ ist eine Bestätigung unserer Arbeit und Ansporn, diesen erfolgreichen Weg weiterzugehen.“

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