Macht kaputt?
Die Inhaber von Autoaktien würden diese Forderung gern aufgreifen – natürlich nur pro forma und mit neuer Software. Und Resch als Zielscheibe – das ist doch mal eine schöne Idee, die den Automedien und den Börsen gefallen wird.
Womit wir schon wieder beim Spenden wären. So manche Mark, die im befreundeten Ausland lagert, könnte bei der AfD Wunder tun. August von Finck (der Ältere) war ein Bewunderer Hitlers – aber das ist ebenso vergessen und vergeben wie die Beteiligung der Deutschen Bank an der Finanzierung von Auschwitz. Oder haben Sie je was davon gehört?
Aber so eine Geschichte hängt natürlich der Familie an, auch wenn nicht groß darüber geredet wird. Sohnemann August von Finck der Jüngere (ein alter biodeutscher Eidgenosse mit Schloss und Riegel in Thurgau) würde sich heute gewiss nicht an der Arisierung jüdischer Banken beteiligen. Nanana!, würde meine Omi Glimbzsch in Zittau jetzt rufen. Doch als Freund rechtslastiger und liberaler Parteien hat er nicht erst neulich der AfD finanziell in den Sattel geholfen, sondern in guten Zeiten auch die CSU und die FDP gefördert. Whay not! Den Seinen gibt’s der Herr im Schlafe.
Widewidewitt und drei macht neune – ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt! Am Geld liegt’s nicht, es liegt am Kapitalismus. Am 29. Oktober 1929 feierte die internationale Finanzwelt erstmals den Schwarzen Freitag – und heute geht die Internationale auf Schnäppchenjagd und macht am Nikolaustag kaputt, was uns kaputtmacht.
Peter Grohmann ist Kabarettist und Koordinator des Bürgerprojekts Die AnStifter.
Die KONTEXT:Wochenzeitung ist eine Internet-Zeitung aus Stuttgart, die seit mehr als 7 Jahren wöchentlich mittwochs ins Netz gestellt wird. Zusätzlich liegt sie als Printausgabe der Wochenendausgabe der taz bei. Wir danken der Redaktion und Peter Grohmann für die Zustimmung zum Abdruck der Kolumne. Näheres unter: https://www.kontextwochenzeitung.de/kolumne/400/macht-kaputt-5523.html