Was für ein Vertrauen…

Zum Motto des Kirchentages eine Zuschrift von Werner Stasch*

„Mitte“ des Ortsteils Nette und wichtiger Ort des gesellschaftlichen Lebens

Was für ein Vertrauen…

… in PastorInnen und PresbyterInnen, die gegen den Willen der Gläubigen die evangelische Kirche Nette im 500. Jubiläumsjahr der Reformation geschlossen haben –

– ohne Anhörung der Ehrenamtlichen, die sich ihr Leben lang für junge, alte, kranke Menschen in ihrer Gemeinde eingesetzt haben

– ohne Respekt gegenüber den tapferen Widerstandskämpfern, die jetzt ohne kirchliche Heimat sind.

Ich wurde vor 56 Jahren in dieser einfachen Kirche konfirmiert, meine Kinder haben sich dort ebenfalls heimisch wohlgefühlt. Mein Sohn hat im Kirchenkeller musiziert. Der Jugendkeller war offen religionsunabhängig für alle Kinder und Jugendlichen. Vor allem Pastor Kanstein und Gotthard Stuhm haben diese vorbildliche Jugendarbeit intensiv gefördert und so die Jugendlichen auch nach ihrer Konfirmation für die Kirche begeistert. Auch die aktiven Helfer/innen haben sehr dazu beigetragen.

Nette ist inzwischen zu einem sozialen Brennpunkt im Zusammenleben der Vielfalt der Menschen geworden, eine wichtige Versammlungsstätte wurde aufgegeben.

Meiner Frau und mir ist Heiligabend der Zutritt zum Gottesdienst mit Krippenspiel in der Schloßkirche Bodelschwingh wegen Überfüllung massiv verweigert worden.  „In dieser Herberge gibt es keinen Platz“, das gab`s doch schon mal vor über 2000 Jahren zur Geburt Christus – keine Nächstenliebe.

Der evangelische Kirchentag in Dortmund ist für mich nur noch eine selbst beweihräuchernde Schauveranstaltung der übermächtigen Kirche, die ich meiden werde. Viele Gemeindemitglieder aus Nette gehen nicht mehr zur Kirche, einige werden austreten.

Ich habe nur noch meinen festen Glauben und vertraue auf Gott; die evangelische Kirche hat mein Vertrauen verloren!

*Werner Stasch ist Netter Bürger und Mitglied der Interessengemeinschaft Internationale Verständigung – Gruppe Dortmund e.V.

 

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